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Rezension: "Wir brauchten Mut zum Aufbruch" ist eine ergreifende Rückblende in die Vergangenheit und ein vergleichender und schmerzhafter Blick auf die heutige Zeit. Was tut man, wenn die feindliche Front nur noch 20 Kilometer vom Stadtrand entfernt ist? Wie schafft man es, Frau und Kind doch noch in letzter Minute auf das Schiff mit Soldaten der fliehenden Kompanie zu evakuieren? Wie kann, direkt nach dem Ende des Krieges, eine zu junge, verzweifelte Liebe überdauern und plötzlich und unerwartet nach 50 Jahren wieder aufleben? Nur damals? Und heute? Wie sieht die Flucht einer jungen Frau aus? Kann sie dem Elend entkommen? Gibt es in Deutschland einen Neuanfang? Als Frau? Elf mutige Frauen und Männer berichten von ihrer Standhaftigkeit im Krieg, von Vertreibung, Flucht und von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit, wenn man eine neue Orientierung suchte und brauchte. Das Leben einer Frau von heute, die fliehen musste, macht besonders erschreckend deutlich, wie ähnlich die Schicksale und Hoffnungen heute und damals sind. Die Erzählungen zeigen in den kleinen, bedeutenden Alltagsituationen, was für Fantasie, Kraft und Entschlossenheit benötigt werden, um einen Neuanfang zu wagen.