"Ohne die Beschäftigten geht es nicht!": Arbeitsstrukturen und Mitarbeiterbeteiligung im internationalen Vergleich
In: HBS-Forschung 20
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In: HBS-Forschung 20
In der Industrie- und Organisationssoziologie ist seit den 1990er Jahren vielfach die Rede davon, dass Beschäftigte in modernen Unternehmen all ihre subjektiven Potenziale, ihre Kreativität, Planungskompetenz und Verantwortungsfähigkeit zur Verfügung stellen müssen und die Grenzen zwischen Ich und Betrieb mehr und mehr durchlöchert werden. Subjektivierung und Entgrenzung seien – so wird oft argumentiert – Ergebnis des zunehmend direkten Eindringens des Marktes in die innerbetrieblichen Beziehungen. Allerdings erscheint der Prozess der Vermarktlichung als ein relativ abstrakter, anonymer Mechanismus. Deshalb zielt Drinkuth in diesem Buch darauf, dem Eigenanteil der »Subjekte der Subjektivierung« gehörige Geltung zu verschaffen. Mit ihrem Handeln und Entscheiden tragen sie in widersprüchlicher Weise selbst zur Konstitution der betrieblichen Wirklichkeit bei. Wie dies geschieht, welche Motive, Kalküle, Deutungsmuster und situativen Zwänge dabei wirken, das untersucht der Autor in zwei ausführlichen, strikt aus der Akteursperspektive konzipierten Fallstudien. Dabei treten die Handlungslogiken der Beschäftigten und die Rolle lokaler Kontexte ebenso deutlich hervor wie die Bedeutung dieses Ansatzes für politische und gewerkschaftliche Strategien
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 32, Heft 9, S. 512-521
ISSN: 0342-300X
In immer mehr Unternehmen verschiedener Größenordnungen werden computergeschützte Personalinformationssysteme zu einem Instrument unternehmerischer Entscheidungen. Schon aufgrund von wenigen Informationen können mit Hilfe dieser Informationsysteme interessante Auswertungen durchgeführt werden (Krankheitstage, Verspätungen etc.), die für den Arbeitnehmer negative Folgen haben können. An drei Beispielen verdeutlichen die Verfasser die Möglichkeiten der Nützung von Informationstechnologien im Dienstleistungsgewerbe. Die Ausbreitung der Informationstechnologien in Betrieben und Verwaltungen schafft für die Gewerkschaften eine Reihe konkreter praktischer Probleme, die Konsequenzen für die Gewerkschaftspolitik erfordern. Vorstellungen von Einzelgewerkschaften (IG Metall, Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, IG Chemie, Papier, Keramik) zur Lösung der mit neuen Technologien verknüpften Probleme werden anhand von Beispielen vorgestellt. Notwendig ist auch, daß das Bundesdatenschutzgesetz verbessert wird, um z.B. Datenschutz im Bereich von Unternehmen zu gewährleisten. (JL2)
In: Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 91
Beratung ist in den letzten Jahrzehnten zu einer attraktiven beruflichen Perspektive auch für Soziolog/inn/en geworden. Angebot und Nachfrage scheinen in diesem Bereich zu einem für die Disziplin recht zufrieden stellenden Ausgleich zu kommen. Dies wird in der Soziologie jedoch nicht nur als Erfolg gewertet. Vielmehr merken kritische Stimmen an, dass in der Praxis der Beratung von der Soziologie nicht viel mehr übrig bliebe als ein Managementtool, das seiner kritisch-reflexiven Kraft beraubt sei. Die Herausgeber/innen dieses Bandes setzen an dieser Stelle an: Sie diskutierten mit Wissenschaftler/inne/n und Berater/inne/n die Attraktion, die kritisch-reflexive soziologische Beratung für die gesellschaftliche Praxis haben kann, sowie Fragen der konkreten Beratungspraxis. Aus unterschiedlichen Perspektiven – in Beiträgen, in Interviews, in einer Podiumsdiskussion sowie in kritischen Kommentaren zu einzelnen Positionen – treten die Beteiligten in einen Dialog, um die Bedingungen und Möglichkeiten von Beratung als Reflexion zu erkunden. Das Buch ist insoweit auch als Einladung an die Leser/innen zu verstehen, an diesem Dialog teilzunehmen und die eigene Haltung neu zu bestimmen