Aus individuumsbezogener Sicht werden Zeit, Raum, Interaktionen, Handlungsmöglichkeiten und Befinden in der Schule analysiert und anhand repräsentativer österreichischer Erhebungen zahlenmäßig belegt. Die Konzepte von Kindheit und Schule werden im Licht der gesellschaftlichen Entwicklung seit den 60er Jahren betrachtet. Es wird betont, daß die gegenwärtige Schule im Gegensatz zur gewandelten erwachsenen Arbeitswelt sich noch am Muster industrieller Arbeitsformen orientiert. Untersucht werden die Zeitorganisation der Schule und der Zeitaufwand für die Schüler, die sozialen Beziehungen unter den Schülern und zwischen Lehrern und Schülern im Schulstufenverlauf, z. B. gemessen an Diszplinierungspraktiken, die schulischen Raum- und Bewegungskonzepte, die formellen Einflußrechte für Schüler und die faktische Beteiligungskultur im Schulalltag, das Befinden und Selbstkonzept der Schüler im Schulstufenverlauf. Dabei zeigen sich eine Reihe von Diskrepanzen zwischen schulischen Anforderungen und kindlichen Bedürfnissen. Ebenso zeigt sich das Dilemma der Lehrer zwischen persönlicher Beziehung und gesellschaftlicher Aufgabe. Letztere muß aus der Schule hinausverlagert werden. (prf).
Aus individuumsbezogener Sicht werden Zeit, Raum, Interaktionen, Handlungsmöglichkeiten und Befinden in der Schule analysiert und anhand repräsentativer österreichischer Erhebungen zahlenmäßig belegt. Die Konzepte von Kindheit und Schule werden im Licht der gesellschaftlichen Entwicklung seit den 60er Jahren betrachtet. Es wird betont, daß die gegenwärtige Schule im Gegensatz zur gewandelten erwachsenen Arbeitswelt sich noch am Muster industrieller Arbeitsformen orientiert. Untersucht werden die Zeitorganisation der Schule und der Zeitaufwand für die Schüler, die sozialen Beziehungen unter den Schülern und zwischen Lehrern und Schülern im Schulstufenverlauf, z.B. gemessen an Diszplinierungspraktiken, die schulischen Raum- und Bewegungskonzepte, die formellen Einflußrechte für Schüler und die faktische Beteiligungskultur im Schulalltag, das Befinden und Selbstkonzept der Schüler im Schulstufenverlauf. Dabei zeigen sich eine Reihe von Diskrepanzen zwischen schulischen Anforderungen und kindlichen Bedürfnissen. Ebenso zeigt sich das Dilemma der Lehrer zwischen persönlicher Beziehung und gesellschaftlicher Aufgabe. Letztere muß aus der Schule hinausverlagert werden. (prf)
This study of the education system of Austria is part of the handbook "The education systems of Europe" which presents an analytical description of the education systems of all European countries, following common guidelines. The study begins with the historical and socio-cultural background of the Austrian educational system which is followed by the description of the organizational and administrative context of the current education system. The next step is the functioning of the current education system, beginning with a structural overview and followed by an analysis of the different levels of the education system, including, as a separate chapter, post-secondary and tertiary education. The country study ends with an analysis of current problems and opens perspectives for further development. A diagram illustrating the structural scheme of the Austrian educational system is part of this article. (DIPF/Orig./Kie.).
"'Die Bedeutung von Sozialkapital für Wohlbefinden und Lernerfolg' behandelt der Beitrag von Ferdinand Eder, Ernst Gehmacher und Sigrid Kroismayr. In einer breiten Zitation wissenschaftlicher Literatur wird der Zusammenhang von Sozialkapital und schulischem Bildungserfolg analysiert. Der eng miteinander verwobene Einfluss von Eltern, Peer-Group (Klassenklima und Freundeskreis), Lehrpersonen und Schule wird daraus deutlich. Dem folgt eine Analyse der Umfrage 'Befinden in der Schule', an der 7.625 Schülerinnen aus allen Schultypen bis zur 12. Schulstufe teilnahmen. In einer sehr gründlichen Darstellung der benutzten Fragestellungen wird die Sozialkapital-Theorie von der gemeinsamen Wirkung aller Sozialkapital-Komponenten stark gestützt. Eine Warnung drängt sich allerdings auf: Gemeinschaft, insbesondere unter Gleichaltrigen, kann Jugendliche auch vom Lernen ablenken und sogar Widerstand gegen die Schule bestärken. Der Unterschied zwischen den Schultypen in Bezug auf Sozialkapital scheint in Österreich nicht so gravierend - was für die Qualität des Schulwesens spricht." (Autorenreferat)
"'Die Bedeutung von Sozialkapital für Wohlbefinden und Lernerfolg' behandelt der Beitrag von Ferdinand Eder, Ernst Gehmacher und Sigrid Kroismayr. In einer breiten Zitation wissenschaftlicher Literatur wird der Zusammenhang von Sozialkapital und schulischem Bildungserfolg analysiert. Der eng miteinander verwobene Einfluss von Eltern, Peer-Group (Klassenklima und Freundeskreis), Lehrpersonen und Schule wird daraus deutlich. Dem folgt eine Analyse der Umfrage 'Befinden in der Schule', an der 7.625 Schülerinnen aus allen Schultypen bis zur 12. Schulstufe teilnahmen. In einer sehr gründlichen Darstellung der benutzten Fragestellungen wird die Sozialkapital-Theorie von der gemeinsamen Wirkung aller Sozialkapital-Komponenten stark gestützt. Eine Warnung drängt sich allerdings auf: Gemeinschaft, insbesondere unter Gleichaltrigen, kann Jugendliche auch vom Lernen ablenken und sogar Widerstand gegen die Schule bestärken. Der Unterschied zwischen den Schultypen in Bezug auf Sozialkapital scheint in Österreich nicht so gravierend - was für die Qualität des Schulwesens spricht." (Autorenreferat).