Österreichische WissenschaftlerInnen in der Emigration in der Türkei von 1933 bis 1946
Die türkische Republik war in den Jahren 1933 bis 1945 ein Dreh- und Angelpunkt für viele deutschsprachige WissenschaftlerInnen. Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers kam es nicht nur unter den Juden zu Vertreibungen, auch ?unerwünschtes? wissenschaftliches Personal wurde aus den Universitäten Deutschlands entlassen. Darunter waren viele ÖsterreicherInnen, die aus diversen Gründen nicht mehr nach Österreich zurückgingen, sondern den Weg in das türkische Exil antraten. Mit dem ?Anschluss? kam eine weitere Entlassungswelle, nun traf es die gesamte österreichische wissenschaftliche Gemeinschaft. Der Weg in die Emigration war für viele Menschen die einzige Lösung, um ihr Überleben zu sichern. Die Türkei bot sich wiederum als sicherer Hafen an. 1933 kam es auf Grund von Reformen zu Entlassungen am Dar-ül-fünun (Haus der Wissenschaften) und zu einer gleichzeitigen Neugründung der Universität Istanbul. Die entlassenen türkischen WissenschaftlerInnen wurden durch deutschsprachige ExilwissenschaftlerInnen ersetzt. Ab dem ?Anschluss? 1938 kamen weitere österreichische AkademikerInnen in die Türkei. Aber warum gerade in die Türkei und nicht nach Großbritannien oder die USA? Wie erlebten die EmigantInnen das Land, welches von Mustafa Kemal Atatürk getrieben, versuchte sich dem ?Westen? anzunähern? Konnten sich die AkademikerInnen privat wie beruflich frei entfalten, gab es zu überwindende Hürden? Es gilt diesen und anderen Fragen zur Thematik der türkischen Emigration nachzugehen und darauf aufmerksam zu machen, dass die türkische Regierung mitgeholfen hat, österreichisches Leben zu retten. Die Türkei wird zwar oft als ?Durchzugsland? in der Emigrationsgeschichte definiert, aber nicht alle haben dieses europäische Land schnell wieder verlassen. 38 österreich-stämmige WissenschaftlerInnen lebten für eine kurze oder lange Zeit in einem Land, welches ihnen meist fremd war. Sich auf die türkische Kultur einzulassen, gelang nicht jedem/er EmigrantIn. ; The Turkish republic was in the years from 1933 to 1945 a fulcrum and pivot for many German-speaking scientists. With the assumption of power of Adolf Hitler it came not only among the Jews to expulsion, also "undesirable" scientific staff was dismissed from the universities of Germany. Under it were many Austrians who did not decrease for various reasons any more to Austria, but started the way into Turkish emigration. With the "Anschluss" came an other dismissal wave, now it met the whole Austrian scientific community. The way in emigration was the only solution for many people to protect her survival. Turkey offered again as a sure harbour. In 1933 it came on the basis of reforms for dismissals in the Dar-ül-fünun (house of the sciences) and to a concurrent new establishment of the university of Istanbul. The dismissed Turkish scientists were substituted with German-speaking scientists. From the "Anschluss" in 1938 other Austrian graduates came in Turkey. But why just in Turkey and not to Great Britain or the USA? How did the EmigantInnen experience the country which of Mustafa Kemal Atatürk done, tried to approach to the "west"? Could the graduates develop privately as professionally freely, did give too overcoming hurdles? It is a matter for these and other questions to the topic of Turkish exile of following and of drawing the attention to the fact that the Turkish government has helped to save Austrian lives. Though Turkey is often defined as "a passage country" in the course of the emigration history, but not everybody have left this European country fast again. 38 Austria-born scientists lived for a short or long time in a country which was mostly foreign to them. To get involved in the Turkish culture, not everyone managed emigrant. ; vorgelegt von Michael Egger ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2010 ; (VLID)207981