Träume von einem langen Leben und ewiger Jugend sind so alt wie die Menschheitsgeschichte. Neue Entwicklungen in Medizin und Biologie lassen diese Hoffnungen mittlerweile als greifbar erscheinen. Eine neue Lebensphase ist entstanden, die allerdings oft mit negativen, tief verwurzelten Stereotypen behaftet ist. Solche Vorurteile verhindern, dass die Potenziale Älterer zu ihrer vollen Entfaltung kommen. Doch wie könnte ein ideales Alter aussehen? Wie können wissenschaftliche Zukunftsvisionen des Alters ausgestaltet werden? Widersprechen sich dabei die Sichtweisen von Medizin und Sozialwissenschaft? Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen zeichnen in diesem Buch ein facettenreiches Bild einer möglichen und idealen Zukunft des Alters.
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Der Biogerontologie oder biologischen Alternsforschung ist es gelungen, den Alternsprozess von Labororganismen zu manipulieren. Biogerontologische Forscher glauben diese Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragen zu können. Hier sollte zeitnah eine ethische Reflexion einsetzen, bevor Forschungserfolge die zukünftige Entwicklung in eine unerwünschte Richtung führen. Der Kontext für diese Reflexion besteht im demographischen Wandel und in veränderten Altersbildern. Einerseits gibt es daher Hoffnungen, dass erfolgreiche, neue Interventionen in Alternsprozesse negative Folgen des demographischen Wandels abschwächen oder gar ganz verhindern könnten. Andererseits könnten Eingriffe in Alternsprozesse auch ethische Probleme hervorbringen. Das vorliegende Buch stellt zunächst knapp biogerontologische Theorien, Konzeptionen und Methoden dar und untersucht systematisch, die sich im Anschluss daran die einschlägigen ethischen Fragen. Um diese Fragen zu beantworten werden umfangreiche interdisziplinäre Forschungsergebnisse aus Biogerontologie, Medizinethik, Philosophie und Sozialgerontologie berücksichtigt. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass es zwar einige berechtigte ethische Bedenken gegen die biogerontologische Forschung und ihre mögliche Anwendung in der Medizin gibt, aber keine berechtigten, prinzipiellen Einwände.
AbstractUnder which conditions is international biomedical research in low and middle income countries acceptable? For about 15 years there has been no agreement in the international bioethical community on how to answer this question. Strict positions ask for universal global rules including a global standard of medical care. Others are concerned that this would be too paternalistic and want to leave space for negotiations between the parties involved. We want to point out that each of the positions mentioned above can claim to meet widespread moral intuitions and to be based on widely accepted ethical principles. However, they show also important weaknesses. In order to provide evidence for this, we first outline the general context in which international biomedical research is carried out. After analyzing each position in respect to two problems, the standard of care and reasonable availability, we evaluate two paradigmatic clinical trials from the perspective of both positions. This will help us to demonstrate their weaknesses. Finally, we argue for a middle ground which can correct these weaknesses, and we will as well provide an ethical justification for this middle ground.
Klappentext: Ernst Bloch hoffte auf einen menschlichen Körper, dessen "Alter nicht Hinfälligkeit als Schicksal" sein sollte. Die biologische Alternsforschung stellt gegenwärtig zumindest ein gesünderes Alter in Aussicht. Anders als Bloch begegnen viele dieser Vision mit Skepsis und Ablehnung. Dieses Buch fragt nach den Gründen für und gegen ein längeres Leben durch verlangsamtes Altern und wie überzeugend sie sind. Wir stoßen dabei auf altersfeindliche Haltungen, die bis in älteste Mythen zurückreicht. Die Negativität gegenüber dem Alter, die darin zum Ausdruck kommt, wirkt bis in die Gegenwart fort. Aus dieser negativen Haltung folgt, dass ein längeres Leben weder für den Einzelnen noch für die Gesellschaft gut sind. Es geht darum, diese Negativität mit Hilfe philosophischer Denkanstöße neu zu bewerten, zu überwinden, und so die Hoffnung Ernst Blochs auf ein besseres Alter wiederzugewinnen.
Die neue Biologie des Alterns (Biogerontologie) stellt unter anderem in Aussicht, dass sich die biologische Alterung des Menschen medizinisch verlangsamen lassen könnte. Um einen Diskurs über die ethischen Implikationen dieser Entwicklung anzuregen, verbindet das Buch theoriegeleitete Expertise aus der Forschung und praxiserprobte Konzepte für die Lehre: Der erste Teil des Buches bietet eine Einführung in die interdisziplinäre Thematik. Der zweite Teil, ein Leitfaden für Lehrende, umfasst ein Rahmencurriculum mit Vorschlägen für Lerneinheiten, Erfahrungsberichten aus der Lehre sowie Hinweisen für die Durchführung und Evaluation von Lehrveranstaltungen zu den Implikationen der Biogerontologie. Der Inhalt Ethische, rechtliche und soziale Implikationen der Biogerontologie: Eine Einführung.- Das Lehrmodul "Diskurs: Biogerontologie": Eine Handreichung für Lehrende. Die Zielgruppen - Forschende und Lehrende der Fächer Gerontologie, Philosophie, Ethik, Sozialwissenschaften, Theologie und Medizin - Lehrende in der Erwachsenenbildung - Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe II Die Herausgeber Dr. Mone Spindler arbeitet am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dr. Julia Dietrich leitet den Arbeitsbereich Ethik und Bildung am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Eberhard Karls Universität Tübingen. PD Dr. Hans-Jörg Ehni ist stellvertretender Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard Karls Universität Tübingen
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In: Bulletin of the World Health Organization: the international journal of public health = Bulletin de l'Organisation Mondiale de la Santé, Band 95, Heft 11, S. 791-792
Das bewährte Grundlagenwerk für das Wahlpflichtfach »Ethik in der Medizin« in inzwischen fünfter Auflage, mit Kapiteln u.a. zum Hippokratischen Eid, Medizin im Nationalsozialismus, zur Berufsordnung, zum Arzt-Patienten-Verhältnis, zur Forschung am Menschen, zu Schwangerschaftsabbruch, Sterbehilfe, Transplantationsmedizin, über den Todesbegriff, zu Humangenetik, Reproduktionsmedizin oder Enhancement. Das Standardwerk wurde gründlich überarbeitet und aktualisiert. Vollständig neu hinzugekommen sind die Kapitel »Ethik und Alter(n) in der Medizin« sowie »Digitalisierung«.
Background: Symptom checker apps (SCAs) are accessible tools that provide early symptom assessment for users. The ethical, legal, and social implications of SCAs and their impact on the patient-physician relationship, the health care providers, and the health care system have sparsely been examined. This study protocol describes an approach to investigate the possible impacts and implications of SCAs on different levels of health care provision. It considers the perspectives of the users, nonusers, general practitioners (GPs), and health care experts. Objective: We aim to assess a comprehensive overview of the use of SCAs and address problematic issues, if any. The primary outcomes of this study are empirically informed multi-perspective recommendations for different stakeholders on the ethical, legal, and social implications of SCAs. Methods: Quantitative and qualitative methods will be used in several overlapping and interconnected study phases. In study phase 1, a comprehensive literature review will be conducted to assess the ethical, legal, social, and systemic impacts of SCAs. Study phase 2 comprises a survey that will be analyzed with a logistic regression. It aims to assess the user degree of SCAs in Germany as well as the predictors for SCA usage. Study phase 3 will investigate self-observational diaries and user interviews, which will be analyzed as integrated cases to assess user perspectives, usage pattern, and arising problems. Study phase 4 will comprise GP interviews to assess their experiences, perspectives, self-image, and concepts and will be analyzed with the basic procedure by Kruse. Moreover, interviews with health care experts will be conducted in study phase 3 and will be analyzed by using the reflexive thematical analysis approach of Braun and Clark. Results: Study phase 1 will be completed in November 2021. We expect the results of study phase 2 in December 2021 and February 2022. In study phase 3, interviews are currently being conducted. The final study endpoint will be in February 2023. Conclusions: The possible ethical, legal, social, and systemic impacts of a widespread use of SCAs that affect stakeholders and stakeholder groups on different levels of health care will be identified. The proposed methodological approach provides a multifaceted and diverse empirical basis for a broad discussion on these implications. Trial Registration: German Clinical Trials Register (DRKS) DRKS00022465; https://tinyurl.com/yx53er67.