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Weltverhalten: Pandemien fangen klein an
In: Paragrana: internationale Zeitschrift für historische Anthropologie, Band 30, Heft 2, S. 28-40
ISSN: 2196-6885
Abstract
Erst, wenn Menschen ihr Wissen und Können so weit entwickelt haben, dass sie so stark in sich und in die Welt eingreifen können, dass sie zur zerstörerischen Naturkraft werden und die Gegenwart zum Anthropozän machen, und erst, wenn krankmachende Mikroorganismen ebenso rasch um die Welt reisen wie Waren und Millionen von Menschen, können Pandemien entstehen. Umweltzerstörung, Klimawandel und Pandemie gehören zusammen. Doch gegen das entfremdete Handeln des Menschen entwickelt sich ein neues Weltverhalten: Als Folge der unheilvollen Entwicklung für das Leben auf der Erde macht es eine praktische und poetische Haltung des Respekts, der Verantwortung und des aktiven Lassens möglich.
Sehnsucht der Materie: Das allgemeine Tier
In: Paragrana: internationale Zeitschrift für historische Anthropologie, Band 29, Heft 2, S. 14-25
ISSN: 2196-6885
Abstract
Nicht nur das menschliche Sein ist Hervorbringen, Umgestalten, Einreißen und Neu-Errichten. Es ist Ruhelosigkeit, Prozessieren und Sehnen. Sehnen wird als Mangel gedeutet, durch den sich das Universum als Ganzes und in seinen Bestandteilen unablässig umgestaltet. In diesem Sinn erweisen sich Fehler und Mängel als ein allgemeines Prinzip der Verbesserung und der permanenten Umgestaltung. Das Weltall hat von Anbeginn an auch eine Sehnsucht nach Sprache und Kultur, nach Geist und Bewusstheit. Die Sehnsucht der Materie setzt sich in Denkern und Forschern fort, um mithilfe der neuen Technologien die Spezies Mensch zu überwinden. Dagegen etablieren sich Wege in eine offene Zukunft, die Raum für Sehnsucht, Reflexion und Mangel lässt.
Vom Gefühl, eine Maschine zu sein: Das ewige Sprechen vom neuen Menschen und sein Sinn
In: Paragrana: internationale Zeitschrift für historische Anthropologie, Band 29, Heft 1, S. 64-75
ISSN: 2196-6885
Abstract
Mit Industrie, Digitalisierung und Neurotechnologie hat sich der Mensch Werkzeuge geschaffen, die den technischen Fortschritt beschleunigen, aber auch die Gefahr bergen, den Menschen nicht nur zu optimieren, sondern ihn als Spezies zu überwinden. Was diese Werkzeuge so effektiv macht, ist ihre Anschlussfähigkeit an seine eigenen Werkzeuge, die Organe. Die Jahrmilliarden dauernde Entwicklung und Erfahrung hat die Zellen unaufhörlich verbessert, verfeinert und enorm widerstandsfähig gemacht, weshalb sie einer Überwindung des Menschen entgegenstehen. Der Mensch wird sich nicht neu definieren, sondern eines Tages seine Definition modifizieren müssen.
Unsicherheitsabsorption und Resilienz/ Strategien zur Bewältigung von Unsicherheit
In: Paragrana: internationale Zeitschrift für historische Anthropologie, Band 24, Heft 1, S. 13-25
ISSN: 2196-6885
Abstract
Weil moderne Menschen ohne Sorge (sicher) sein wollen, wird heute alles einem Sicherheits- Check unterworfen. Unsicherheit kann geistig, aber auch existenziell sein, kann positiv wirken, aber auch negativ. Unsicherheit setzt eine zeitliche Trennung von Reiz und Reaktion voraus, da nur sie Alternativen bietet. Gegen alle Arten von Unsicherheit haben Menschen Strategien entwickelt: Auf Angriffe gegen den Leib aktivieren sie ihr Immunsystem, gegen umfassendere Angriffe setzen sie auf ihre stärkste Abwehrkraft, die Resilienz, die soziale, geistige, leibliche und psychische Elemente umfasst. Hier werden resilienzfördernde Strategien erörtert, die geeignet erscheinen, einen Beitrag zur interkulturellen Offenheit der Menschen und damit zur Gemeinschaftsbildung zu leisten.
Wohlbefinden und Meditation: Potenziale, Boten, Orte der Stille, Verantwortung
In: Paragrana: internationale Zeitschrift für historische Anthropologie, Band 22, Heft 2, S. 189-200
ISSN: 2196-6885
Wohlbefinden ist Geborgensein in der Welt, und Meditation eine das Wohl fördernde Kulturtechnik der Achtsamkeit, die Körper und Geist beruhigt und Wohlbefindens-Hormone freigibt. Im Wohlbefinden sind die Muskeln entspannt, der Atem frei und der Geist wach. Im Menschen schlummern Widerstände (Resilienz) gegen das Unwohlbefinden, die mitbegründen, dass Wohlbefinden sich mit Krisen und Herausforderungen verträgt. Botenstoffe hängen zweifach mit dem Wohlbefinden zusammen: Einerseits arbeiten sie mit an der Befindlichkeit des Menschen, andererseits ist der Mensch in der Lage, etwa in der Meditation, die Aktivität spezifischer Botenstoffe zu veranlassen. Wohlbefinden schafft Selbstvertrauen und Vertrauen zu anderen, die das Vertrauen zurückgeben, was das Wohlbefinden zu einer Grundlage für Verantwortung macht - dem eigenen Handeln, der Natur und anderen Menschen gegenüber.
Der aufrechte Gang. Die Bedeutung des Fußes für die Aufrichtung
In: Paragrana, Band 21, Heft 1, S. 13-23
Zusammenfassung
Die Menschwerdung beginnt mit dem Fuß. Erst muss er entwickelt sein, damit sich ein Lebewesen vollständig aufrichten kann – aufrechtes Gehen und Stehen mit gestreckter Hüfte und durchgedrückten Knien. Der menschliche Fuß befreit die Hände vom Boden und von der Beteiligung an der Fortbewegung und ist als eine Voraussetzung für die Ausbildung des menschlichen Gehirns anzusehen. Als Rückenflosse der Fische beginnend wird er beim Menschen zum tragenden Organ, obwohl er in Mythen, im Alltag und in den Wissenschaften keine entsprechende Würdigung findet – er wird verleugnet, in skurrile Formen geschnürt und vielfältig versehrt. Der aufrechte Gang des Menschen ist fragil, weshalb der Frage nachgegangen wird, warum die Natur ein Wesen hervorgebracht hat, das sich ganz aufrichtet und den Kopf der Sonne entgegen reckt.
Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
In: Paragrana, Band 20, Heft 1, S. 51-63
Zusammenfassung
Töten wird unter der Perspektive der Attraktion betrachtet. Angreifer stellen eine kritische Nähe zu Lebewesen her, überschreiten deren Grenze und trennen von ihnen ab, was sie lebendig sein lässt. Dieses Töten als Trennen von Verbundenem eint die Seinsbereiche Physik, Chemie, Biologie und Kultur. Untersucht werden die verschiedenen Attraktionen, zu töten. Tiere töten, um sich zu ernähren, können aber artgleiche Tiere töten, wenn sie ein Areal oder eigene Gene sichern müssen. Menschen entwickeln kulturelle Attraktionen des Tötens wie Völkermord, Töten aus Hass, Rache oder Machtgewinn. Die Abwehr von Attraktionen des Tötens im Pazifismus und des Tötens von Tieren, sogar von Pflanzen, sind Anregungen für Wege in eine Globalgesellschaft.
Skulpturen der Handlungsmacht
In: Paragrana, Band 18, Heft 2, S. 35-46
ZusammenfassungDer Mensch ist ein Wesen der Distanz: er distanziert seine Hände vom Erdboden, distanziert sich durch die Sprache von den Dingen und distanziert Reiz und Reaktion zu einem Zeitspalt, woraus Denken, Freiheit und Handlungsmacht hervorgehen. So hat sich aus der Natur ein Wesen herausgearbeitet, das bedingt frei ist, Bewusstsein in die Welt trägt und dadurch auch ein Kulturwesen ist. Da aber nur wirklich werden kann, was möglich ist, sind Freiheit und Bewusstheit auch natürliche Phänomene. Den Zeitspalt verbreitert der Mensch durch kulturelle Objekte und Kultureinrichtungen. Hauptobjekte sind Haus, Stadt, Schule, Stuhl und Netz, die den Menschen mit jeweils spezifischen Handlungsmächten ausstatten: mit ortsgebundenen, institutionellen, außerpersonalen und individuellen Mächten.
Aufrechtes Dasein: Von den Haltungen des Lebens
In: Paragrana, Band 17, Heft 2, S. 21-32
Zusammenfassung
Die Evolution des Lebens, betrachtet unter der Perspektive der Haltung, zeigt, dass Lebewesen ihre Haltung im Kampf mit Beutetieren und Verfolgern gewinnen. Die Aufrichtung der Wirbeltiere – von der Horizontalen des Fisches zur Vertikalen des Menschen – ist die Entwicklung hin zu Freiheit und Haltungserfindung. Kulturhaltungen wie das Stuhlsitzen haben einen großen Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschen, indem sie seinen Körper disziplinieren und fixieren und er aus der Fixierung heraus die Technisierung der Welt befördern. Will der Mensch seine Freiheit bewahren, muss er Haltungssucher bleiben und Meister seiner Haltungen sein.
El estar sentado en sillas como un modo de incomunicación
In: Revista austral de ciencias sociales, Heft 16, S. 113-118
ISSN: 0718-1795