"Individualisierungsprozesse rücken angesichts zunehmender Wahlfreiheiten das individuelle Tun und die Eigenverantwortung ins Zentrum der Daseinsgestaltung. Dass diese Entwicklung für die heutigen Jugendlichen weitreichende Konsequenzen für ihr Selbstverständnis und ihre Zukunftsplanung hat, belegen unsere Untersuchungsergebnisse nachdrücklich. Zwar unterscheiden sich die Gestaltungsspielräume für das eigene Leben zwischen Stadt- und Landjugendlichen voneinander, aber nicht in einer defizitären, sondern eher herausfordernden Art und Weise. Denn trotz erheblicher infrastruktureller Differenzen zwischen den einzelnen Regionen bieten sie genügend Raum und Ressourcen für individuelle Lebensentwürfe. Dabei wird die eigene Lebenspraxis sehr stark als Experiment gesehen, das es weniger normativ als vielmehr pragmatisch zu bewältigen gilt." (Autorenreferat)
Interkulturelle Freizeitaktivitäten und Kontaktformen.
Themen: 1. Einschätzung der einzelnen Veranstaltungen: Art der aktuell besuchten Veranstaltung (Musik-Event, Sport-Fest, Pfarrfest, Dorfparlament, 72-Stunden-Aktion, Jugendfestival auf dem Hahn oder Jugendzentrum); Nationalität (Einheimischer, Aussiedler oder andere Nationalität); Aufenthaltsdauer in Deutschland; bereits besuchte Veranstaltungen bzw. beabsichtigter Besuch (Musik-Event, Sport, Pfarrfest, Dorfparlament, 72-Stunden-Aktion, Jugendfestival auf dem Hahn); Gründe für den aktuellen Veranstaltungsbesuch; Art von Leuten, die der Befragte auf der Veranstaltung kennenlernen möchte (eher Einheimische, eher Aussiedler oder Nationalität spielt keine Rolle); bereits neue Leute kennen gelernt; Art der neuen Leute (Einheimische, Aussiedler, Ausländer); Gefallen an der Veranstaltung.
2. Kontaktformen und soziale Beziehungen: Geschätzter Prozentanteil von Aussiedlern in Sohren; Aussiedleranteil in der Nachbarschaft; persönlicher Kontakt zu Aussiedlern/ Einheimischen; seit wann Kontakt; Ort bzw. Gelegenheit des Kennenlernens; Aussiedler/ Einheimische zählen zu Bekannten, Freunden/Clique, (Lebens-)Partner; Akzeptanz von Menschen aus verschiedenen Gruppen in der Clique bzw. als feste Beziehungspartner.
3. Freizeit im Jugendhaus: Besuchshäufigkeit des Jugendhauses; Zufriedenheit mit dem Angebot im Jugendhaus; Treffen von Aussiedlern/ einheimischen Jugendlichen im Jugendhaus-
4. Werte und Präferenzen: Konsum und Besitz spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Gesellschaft; Wichtigkeit von Markenkleidung, Handy, Auto, Schmuck, Computer und Internet; muss mein Leben selber meistern; Art der Lebensplanung; Autoreparatur in der Werkstatt, selbst oder bei Freunden; Bereitschaft zur Hilfe beim Hausbau von Familie oder Freunden; Wichtigkeit verschiedener Lebensziele und Werte; Wichtigkeit dieser Lebensziele und Werte für Aussiedlerjugendliche/ die einheimischen Jugendlichen.
5. Religion: Männerbild; Religionsgemeinschaft; Religion hat noch persönliche Bedeutung; Haltung zur Institution Kirche; Kirchgangshäufigkeit; Glaube an ein Leben nach dem Tod; stärkeres Interesse von Jugendlichen an Religion und Glauben als es den Anschein hat (religiöse Schweigespirale).
6. Zukunftssicht und Ortsbindung: Zukunftszuversicht; Wohlfühlen in Sohren/ am Wohnort; Bleibeabsicht am Wohnort; selbst verantwortlich für Wohlfühlen am Wohnort.
7. Politik und Partizipation: Politikinteresse; Präferenz für eher lokale politische Themen oder eher allgemeine politische Themen; Formen der politischen Partizipation.
8. Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern: Streit zwischen einheimischen und Ausländerjugendlichen; Eintrag erfolgt bei Verbesserungsvorschlägen zum Verhältnis zwischen beiden Gruppen.
Aussiedler wurden zusätzlich gefragt: Wohnort ist zur neuen Heimat geworden; Identität; Selbsteinschätzung der Deutschkenntnisse; Teilnahme an Deutschkursen.
Demographie: Geschlecht; Alter; höchster Schulabschluss bzw. Schulbesuch bei Schülern; abgeschlossene Berufsausbildung; Job oder Arbeitslosigkeit.
Interviewerrating: Einschätzung der Deutschkennnisse des Befragten.