Welche Uni ist Spitze, welche nicht? Diese Frage sorgt seit dem Start der Exzellenz-Initiative der Bunderegierung vor mehr als einem Jahrzehnt für Kontroversen. Im Oktober läuft die Exzellenz-Initiative aus. Wie geht es danach weiter? Darüber hat Campus-Reporter Nils Birschmann mit Bernhard Eitel, dem Rektor der Universität Heidelberg gesprochen. Der Beitrag erschien in der Sendereihe "Campus-Report" - einer Beitragsreihe, in der über aktuelle Themen aus Forschung und Wissenschaft der Universitäten Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg berichtet wird. Zu hören ist "Campus-Report" montags bis freitags jeweils um ca. 19.10h im Programm von Radio Regenbogen (Empfang in Nordbaden: UKW 102,8. In Mittelbaden: 100,4 und in Südbaden: 101,1).
Liebe Leserinnen und Leser der Ruperto Carola, in allen Bereichen und Dimensionen unseres Lebens stehen wir vor der Herausforderung, zwischen Sein und Schein, zwischen Tatsache, Irrtum und Lüge unterscheiden zu müssen. In der Wissenschaft ist es fundamentale Aufgabe, den Dingen auf den Grund zu gehen, die Fakten und Erkenntnisse aus einer Fülle scheinbarer Optionen vom Unrichtigen und Falschen zu trennen. Wissenschaft darf jedoch nie die Wahrheit für sich beanspruchen, denn es ist gerade das Wesen der Wissenschaft, das Bestehende immer wieder zu hinterfragen. Auch in Zeiten von "alternative facts" darf Wissenschaft nicht Politik ersetzen. Solches führte zu Scientokratie, zur Demontage des Wesens der Wissenschaft und der akademischen Freiheit.
100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts, widmen wir unser Forschungsmagazin dem Thema "Krieg & Frieden". Angesichts einer Vielzahl von politischen, kulturellen, religiösen und ethnischen Konfl iktherden sowie gewaltsamer Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt ist das Thema aktueller denn je. Die Zahl der Kriege, das belegen Auswertungen Heidelberger Konfl iktforscher, hat im vergangenen Jahr erneut einen Höchststand erreicht.
Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen Fragen zum Beispiel der Identitätsbildung und wie sich unser Ich im Verhältnis zur Welt konstituiert, soziale und politische Dynamiken von Integration und Ausgrenzung sowie die Zusammenhänge von Sprache und Migration.
Am Freitag, den 11. Januar 2013, fand in der Neuen Aula der Ruprecht-Karls-Universität die zehnte Alfred-Weber-Lecture statt. Der Referent Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble ist einer der führenden Entscheidungsträger Europas. Als Gastgeber möchte das Alfred-Weber-Institut den Studierenden, den MitarbeiterInnen des Instituts und der Universität sowie einem interessierten Publikum aus der Metropolregion Rhein-Neckar das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft durch Vorträge namhafter Referenten näher bringen. Die Einleitung der Lecture erfolgte durch Prof. Dr. Bernhard Eitel.
2. Marsilius-Vorlesung am Donnerstag, den 19. Februar 2009, 16 Uhr in der Alten Aula der Universität Heidelberg Teil 1: Begrüßung - Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg Teil 2: Einführung - Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Schluchter, Akademischer Direktor des Marsilius-Kollegs Teil 3: Vorlesung - "Lies nur die linken Seiten eines Buches!" - Über Mehrung und Zerfall moderner Wissensweltenm Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Frühwald, Universität München Wolfgang Frühwald ist ein Grenzgänger. Als ehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Alexander von Humboldt Stiftung kennt er den schwierigen Vermittlungsprozess zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. In seinen wissenschaftlichen und publizistischen Werken lotet er gerne die Grenzen zwischen den Disziplinen aus. So beschäftigt er sich beispielsweise mit den jüngeren Ergebnissen molekular- und neurobiologischer Forschung und ihren kulturellen Auswirkungen auf die modernen Welt- und Menschenbilder ("Blaupause des Menschen" 2009). Wolfgang Frühwald ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität München und erhielt für seine wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Leistungen zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und den Alfried Krupp Wissenschaftspreis. Seine bemerkenswerte Fähigkeit, fächerübergreifende Probleme in ihrer Komplexität darzustellen und zu analysieren, macht Wolfgang Frühwald zu einem idealen Referenten für die "Marsilius-Vorlesung". In dieser vom Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg veranstalteten Reihe beschäftigen sich jeweils einmal im Semester herausragende Wissenschaftler/innen mit Themen, bei denen der Brückenschlag zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits besonders lohnend erscheint. Die erste Marsilius-Vorlesung unter dem Titel "Die Zelle als Kunstwerk" hielt der Biomediziner und Nobelpreisträger Günter Blobel. Professor Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, und die Akademischen Direktoren des Marsilius-Kollegs, Professor Wolfgang Schluchter und Professor Hans-Georg Kräusslich, freuen sich sehr, mit Wolfgang Frühwald einen renommierten Geisteswissenschaftler mit wissenschaftspolitischem Erfahrungshorizont für die zweite Marsilius-Vorlesung gewonnen zu haben. In seinem Vortrag mit dem provokanten Titel »"Lies nur die linken Seiten eines Buches!" Über Mehrung und Zerfall moderner Wissenswelten« beschäftigt sich Wolfgang Frühwald damit, wie Wissenschaft und Gesellschaft mit der rasant wachsenden Menge an Informationen und Erkenntnissen umgehen können. Im Anschluss an die Vorlesung wird Professor Frühwald mit der Marsilius-Medaille ausgezeichnet. Die Vorlesung wird über die Homepage des Marsilius-Kollegs live im Internet übertragen. Das Marsilius-Kolleg ist ein zentraler Baustein des Zukunftskonzepts der Universität Heidelberg im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Mit dieser neuen Einrichtung möchte die Universität ihrer Vorstellung einer modernen Volluniversität eine institutionelle Stütze geben. Das Kolleg ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Wissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Sitz des Marsilius-Kollegs ist das "Haus Buhl" in der Heidelberger Altstadt.
4. Marsilius-Vorlesung am 4. Februar 2010 in der Alten Aula der Universität Heidelberg Teil 1: Begrüßung: Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg Teil 2: Einführung: Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, Universitätsklinikum Heidelberg Teil 3: Vorlesung "Wachstum in Natur und Kultur": Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard ist am 4. Februar 2010 zu Gast an der Universität Heidelberg. Die renommierte Molekularbiologin, die 1995 die hohe Wissenschaftsauszeichnung in der Medizin erhielt, konnte als Referentin für die Marsilius-Vorlesung gewonnen werden. In ihrem Vortrag wird sich die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen mit dem Thema "Wachstum in Natur und Kultur" auseinandersetzen. Der Begriff "Wachstum" weckt einerseits Hoffnungen auf mehr Wohlstand und sozialen Aufstieg. Andererseits wird er auch mit einem der größten Probleme der Menschheit und dessen Auswirkungen in Verbindung gebracht, der rasanten Zunahme der Bevölkerung. Sie gehört nicht nur zu den wichtigsten Ursachen des Klimawandels, sondern erzeugt darüber hinaus auch Probleme wie Hungersnöte, Armut und Flüchtlingswellen. In ihrem Vortrag erläutert Prof. Nüsslein-Volhard grundlegende Mechanismen des Wachstums in der Natur und zeigt auf, wie die Menschheit aufgrund kultureller Fähigkeiten natürliche Wachstums- und Zerfallsprozesse beeinflussen konnte. Sie verdeutlicht dabei auch, welche Bedeutung die Kultivierung und Veränderung von Pflanzen und Tieren für die Wachstumsmöglichkeiten der Menschheit hatten. In diesem Zusammenhang geht die Wissenschaftlerin zugleich auf Fragen der grünen Gentechnik ein. Christiane Nüsslein-Volhard ist seit 1985 Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Ihre Forschungen befassen sich mit der genetischen und molekularen Analyse der embryonalen Entwicklung bei Tieren. Für die Identifizierung von Genen, die die Entwicklung von Tier und Mensch steuern, sowie den Nachweis von gestaltbildenden Gradienten im Fliegenembryo hat sie zahlreiche Auszeichnungen, Ehrungen und Preise erhalten. Von 2001 bis 2006 gehörte sie dem Nationalen Ethikrat der Bundesregierung an. Seit 2005 ist sie Mitglied im Wissenschaftlichen Rat des European Research Council (ERC) der Europäischen Union. 2004 gründete sie die Christiane Nüsslein-Volhard Stiftung zur Unterstützung junger Wissenschaftlerinnen mit Kindern. Das Marsilius-Kolleg ist ein zentraler Baustein im Zukunftskonzept der Universität Heidelberg. Die Arbeit des Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Die Marsilius-Vorlesungen richten sich an die breite Öffentlichkeit.