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Von der Vor- und Frühgeschichte bis in unser Jahrhundert führt diese erste umfassende Geschichte des Handwerks und erzählt dabei zugleich eine spannende Geschichte der Menschheit. Denn alle Kultur- und Zivilisationsschritte sind in irgendeiner Form mit dem Handwerk verbunden. Handarbeit ist eine entscheidende Grundfähigkeit des Menschen sowie Ursprung und Grundlage allen Handwerks. Handwerk erfindet, nutzt und verbessert Werkzeug. Es wird praktisch erlernt und praktisch weitergegeben. Die Autoren, alles ausgewiesene Handwerkshistoriker, führen uns in diesem reich bebilderten Band in die Welt von Töpfern und Schmieden, Gilden und Zünften, aber auch zu Elektrikern und Mechanikern unserer Zeit. Sie zeigen eindrucksvoll, wie sich das Handwerk vom Faustkeil bis zum Inbusschlüssel gewandelt hat. Die ungewöhnliche Zeitreise wird ergänzt durch zahlreiche Infokästen zu bedeutenden Handwerkern und handwerklichen Techniken.(Verlagstext)

1848/49 und 1989 - zwei Revolutionen: Handelt es sich dabei um parallele Ereignisse? Waren sie gleich in ihrem Streben nach Freiheit? Worin liegen die Gemeinsamkeiten und worin die Unterschiede? Die vorliegenden Reflexionen des Autors dienen einem systematischen Vergleich auf philosophischer, politikwissenschaftlicher und historischer Grundlage. Er zeigt, dass sich das Jahr 1989, vor einem weiten Zeithorizont betrachtet, in eine Folge wiederkehrender Phänomene der deutschen Geschichte einordnet, die mit dem Begriff einer "Germania afflicta" umschrieben werden können. Dies setzt eine Parallele zu jenem bedeutenden Werk "Christianitas afflicta", das vor nahezu einem halben Jahrhundert veröffentlicht wurde und das Zerbrechen einer Einheit als Folge der Reformation beschreibt. Dieser historische Sachverhalt lässt sich fortschreiben, denn es gehört zu den Eigentümlichkeiten deutscher Geschichte, dass jeder nationalen Gestaltung der "Germania" in einem Staat oder mehreren Staaten das Zerbrechen von politischen Formen vorausgeht. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund verschiedene Revolutionstheorien und zieht einen Vergleich der beiden Revolutionen in Bezug auf ihr Streben nach Freiheit. (ICI2)

Der Aufsatz untersucht das Phänomen der wandernden Gesellen in Oberdeutschland vom 17. bis zum 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Städte Bamberg, Regensburg und Nürnberg. Die Probleme der als Quellen herangezogenen Gesellenlisten der einzelnen Städte, Möglichkeiten und Wert ihrer quantitativen Auswertung werden detailliert diskutiert. Es zeigt sich dabei generell, daß korrelationsfähige Zahlenreihen für Faktorenanalysen auf streng statistischer Basis zu der vorliegenden Fragestellung selten sind. Immerhin ließ sich für den Untersuchungsbereich folgendes feststellen: die allgemeine Bevölkerungsentwicklung wirkte sich nicht in erkennbarer Weise auf die Gesellenzahlen aus. Dagegen hatten Kriege wie Epidemien starken Einfluß auf das Wandern in der jeweiligen Region. Zusammenhänge zwischen den konjunkturellen Schwankungen der Wirtschaft eines Gebietes und der Gesellenwanderung waren nicht zu erkennen, so daß Wanderverhalten und Gesellenrekrutierung nur sehr eingeschränkt als Indikatoren oder Resultanten wirtschaftlicher Wechsellagen zu verstehen sind. Gebiete der Wanderungen, Kommunikationsräume des Handwerks, konnten recht deutlich festgestellt werden: das oberdeutsche Gebiet zeigte sich als relativ geschlossene Großregion. Bei der Bildung der Kommunikationsräume war offenbar die Konfessionsfrage kaum von Bedeutung. (BJ)

Die Veröffentlichungen zur historischen Familienforschung werden durch zwei Defizite in ihrer Verwendbarkeit für den Unterricht eingeschränkt: es fehlt ihnen häufig an historischer und regionaler Konkretheit und darüberhinaus verdecken besonders psychologisch orientierte Forschungsansätze allzu leicht schichtenspezifische Unterschiede. Die reale Lage der Kinder im 18. und 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch eine vielfältige Differenzierung hinsichtlich Kinderzahl, Überlebenschancen, Ernährung, Arbeit, Spiel und Schule. Die Überlebenschancen der Kinder wurden angesichts der hohen Kindersterblichkeit weitgehend von ihrer sozialen Herkunft bestimmt. Wenn trotz des Massensterbens von Kindern noch ein Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen war, gibt dies Aufschluß über die hohen Kinderzahlen der Familien. In einer großen Kinderzahl wurde eine gewisse Sicherheit für das Familieneinkommen gesehen, da die kindliche Arbeitskraft in die materielle Existenzsicherung einbezogen wurde. Kinder wurden nicht nur als Lohnarbeiter eingesetzt; vor allem in der Hausindustrie, der Landwirtschaft und im Bergbau trugen sie durch unbezahlte Arbeit zur unentgeltlichen Unterstützung der Familie bei. Während die Kinder der ärmeren Klassen somit keine eigentliche Kindheit erlebten, sondern weitgehend das Los der Erwachsenen teilten, genossen die Kinder aus bürgerlichen und aristokratischen Schichten eine sorgfältig geplante und gesteuerte Erziehung, die mit rigiden und subtilen Disziplinierungsmaßnahmen durchgesetzt wurde. (HH)