Dass Hegels Theorie der bürgerlichen Gesellschaft nicht nur von antiquarischem Interesse ist, belegt ihre Vorbildfunktion für Axel Honneths normative Rekonstruktion des Marktes. Sven Ellmers zeigt, dass sich Hegels anspruchsvoller Versuch, die atomistische Marktgesellschaft in seine Theorie der Sittlichkeit zu integrieren, als einerseits zwar wenig überzeugend erweist, andererseits aber dennoch instruktiv ist. Unter analytischen Gesichtspunkten ist Hegels Theorie Marx' Kritik der politischen Ökonomie unterlegen, unter normativen Gesichtspunkten bereichert sie die Diskussion um zwei Grundfragen kritischer Theorie: Welche Gründe sprechen gegen den Kapitalismus, und welche Formen der Sozialität zeichnen die Wirtschaft eines freien Gemeinwesens aus?
Dass Hegels Theorie der bürgerlichen Gesellschaft nicht nur von antiquarischem Interesse ist, belegt ihre Vorbildfunktion für Axel Honneths normative Rekonstruktion des Marktes. Sven Ellmers zeigt, dass sich Hegels anspruchsvoller Versuch, die atomistische Marktgesellschaft in seine Theorie der Sittlichkeit zu integrieren, als einerseits zwar wenig überzeugend erweist, andererseits aber dennoch instruktiv ist. Unter analytischen Gesichtspunkten ist Hegels Theorie Marx' Kritik der politischen Ökonomie unterlegen, unter normativen Gesichtspunkten bereichert sie die Diskussion um zwei Grundfragen
Dass Hegels Theorie der bürgerlichen Gesellschaft nicht nur von antiquarischem Interesse ist, belegt ihre Vorbildfunktion für Axel Honneths normative Rekonstruktion des Marktes. Sven Ellmers zeigt, dass sich Hegels anspruchsvoller Versuch, die atomistische Marktgesellschaft in seine Theorie der Sittlichkeit zu integrieren, als einerseits zwar wenig überzeugend erweist, andererseits aber dennoch instruktiv ist. Unter analytischen Gesichtspunkten ist Hegels Theorie Marx' Kritik der politischen Ökonomie unterlegen, unter normativen Gesichtspunkten bereichert sie die Diskussion um zwei Grundfragen kritischer Theorie: Welche Gründe sprechen gegen den Kapitalismus, und welche Formen der Sozialität zeichnen die Wirtschaft eines freien Gemeinwesens aus?
ZusammenfassungChristine M. Korsgaard ist eine der einflussreichsten Stimmen der Gegenwartsphilosophie. In ihren Arbeiten zur Moralphilosophie Kants verteidigt sie diese gegen zwei Einwände: erstens, dass der kategorische Imperativ auf externe Werte angewiesen ist, mithin als formales Testverfahren scheitere, und, zweitens, dass Kant empfindungsfähige Wesen, die kein Vernunftvermögen besitzen, aus seiner Ethik ausgeschlossen habe und ausschließen musste. Den ersten Einwand glaubt Korsgaard durch eine spezifische Interpretation des kantischen Widerspruchsverständnisses zumindest partiell zurückweisen zu können. Wie ich zeigen werde, unterschätzt Korsgaard allerdings die Probleme, die die Allgemeine Formel des kategorischen Imperativs mit sich bringt. Den zweiten Einwand wiederum glaubt Korsgaard in Form einer immanenten Kritik entkräften zu können: Kant selbst hätte auf Grundlage seines transzendentalen Arguments für die Selbstzweckformel zu dem Schluss kommen können, dass Tiere Zwecke an sich sind. Meine Thesen lauten, (a) dass Korsgaards Kant-Auslegung nicht vom Text gedeckt ist, (b) ihr Regress-upon-the-conditions-Argument nicht zur Begründung einer interpersonellen Moral taugt und es (c) auch tierethisch nicht zum gewünschten Ziel führt.
ZusammenfassungDie gegenwärtige Debatte über die normativen Grundlagen Kritischer Theorie lässt sich nur vor dem Hintergrund ihrer Geschichte verstehen: Die Defizite in den Konzeptionen der 1. und 2. Generation strukturieren das Feld der Optionen, die heute noch als aussichtsreich gelten können. Der Blick zurück schärft den Blick nach vorn. Im ersten Teil des Beitrags werde ich deshalb die Hauptthesen, ethischen Implikationen und Einseitigkeiten von HorkheimersZur Kritik der instrumentellen Vernunftdarstellen. Im zweiten Teil werde ich die (von Horkheimer beiläufig angedachte und) von Habermas ausgearbeitete These diskutieren, dass der Sprache das nicht-instrumentelle Telos der Verständigung innewohnt. Zudem werde ich zeigen, dass es Habermas nicht gelingt, den für seine Diskursethik zentralen Universalisierungsgrundsatz abzuleiten. Wie sich die Begründungsprobleme bei Horkheimer und Habermas auf die gegenwärtige Debatte auswirken, werde ich im dritten Teil besprechen.
ZusammenfassungDie gegenwärtige Debatte um die normativen Grundlagen kritischer Gesellschaftstheorie weist eine große Bandbreite ethischer Positionen auf: vom (meta-)ethischen Negativismus, der gänzlich auf einen positiven Kritik-Maßstab verzichtet, über Entfremdungs- und Resonanztheorien, die zumindest eine grobe Vorstellung des guten Lebens vermitteln wollen, bis hin zu deontologischen Ansätzen, die Gesellschaftskritik in intelligibler Freiheit begründet sehen. Der folgende Beitrag zeigt, dass diese drei Grundpositionen sich mit Problemen konfrontiert sehen, die der hegelsche Freiheitsbegriff zu lösen vermag.
Thinking against capitalism with Hegel - this volume approaches a new reading of Hegel's theory of civil society and develops normative criteria for a, up-to-date critique of capitalism. Sven Ellmers (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg.
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Dass Hegels Theorie der bürgerlichen Gesellschaft nicht nur von antiquarischem Interesse ist, belegt ihre Vorbildfunktion für Axel Honneths normative Rekonstruktion des Marktes. Sven Ellmers zeigt, dass sich Hegels anspruchsvoller Versuch, die atomistische Marktgesellschaft in seine Theorie der Sittlichkeit zu integrieren, als einerseits zwar wenig überzeugend erweist, andererseits aber dennoch instruktiv ist. Unter analytischen Gesichtspunkten ist Hegels Theorie Marx' Kritik der politischen Ökonomie unterlegen, unter normativen Gesichtspunkten bereichert sie die Diskussion um zwei Grundfragen kritischer Theorie: Welche Gründe sprechen gegen den Kapitalismus, und welche Formen der Sozialität zeichnen die Wirtschaft eines freien Gemeinwesens aus?
Pierre Bourdieu reduziert soziales Handeln nicht auf das Ergebnis einer bewusst vollzogenen Entscheidung oder Regelbefolgung, sondern will soziale Praxis durch das entschlüsseln, was er Habitus nennt. Er versteht darunter ein System einverleibter Denk-, Wahrnehmungs- und Beurteilungsschemata (Dispositionen), die erstens vom sozialen Kontext abhängen, in dem sie erworben werden (Klassenzugehörigkeit), die zweitens als Strategien zur Erreichung von Zielen fungieren, ohne dass eine strategische Berechnung angestellt werden müsste, und die sich drittens zur Abgrenzung von anderen Gesellschaftsgruppen eignen (Distinktion), wodurch sie zur Legitimation sozialer Ungleichheit beitragen. Diese Hinwendung zur symbolischen Dimension der Herrschaft geht nach der Meinung des Autors mit problematischen Aspekten einher. Hier ist die Tendenz zu einem existenzialistischen Anerkennungs-Utilitarismus zu nennen sowie die Fixierung auf das Thema der symbolischen Herrschaft - und damit einhergehend ein mangelndes Gespür für Diskontinuitäten zwischen vorkapitalistischen und kapitalistischen Gesellschaften. Dieser Mangel ist Gegenstand des Beitrags, in dem (1.) Bourdieus Programm einer allgemeinen Wissenschaft von der Ökonomie der Praxis darstellt wird, (2.) die Kapitalbegriffe von Marx und Bourdieu verglichen und (3.) Bourdieus Aussagen zur historischen Genese der modernen Wirtschaft herangezogen werden. (ICF2)
Seit ihrer Entstehung ging es der kritischen Theorie in ihren unterschiedlichen Ausführungen stets darum, die bestehende Gesellschaft mit ihren normativen Ordnungen zu kritisieren. Dabei differenzierten sich die unterschiedlichen Formen der kritischen Theorie hinsichtlich verschiedener Aspekte aus: Wurde die kapitalistische Gesellschaft in der frühen kritischen Theorie ausgehend von Hegel und Marx vor allem in ihrer Produktionsweise kritisiert, so rückten später die in ihr wirksamen Verständigungs- und Anerkennungsverhältnisse in den Vordergrund. Mit der Veränderung des Gegenstandsbereichs veränderten sich jedoch auch die normativen Maßstäbe der Kritik, wodurch die Frage nach den Gründen, aus denen Kritik geübt wird, für das Selbstverständnis der kritischen Theorie eine bedeutende Rolle spielt.Der Band geht den unterschiedlichen Begründungsformen von Kritik nach, die sich in klassischen und gegenwärtigen kritischen Theorien finden lassen. Dabei werden sowohl zu klassischen Positionen der Frankfurter Schule (Adorno, Habermas, Honneth), zu Reaktualisierungen kantianischer, hegelianischer und marxistischer Theorien als auch zu aktuellen Ansätzen des Critical Realism und des Perfektionismus Beiträge geliefert. Der Leser findet einen differenzierten Überblick über die unterschiedlichen Begründungsstrategien kritischer Theorien und erfährt, inwiefern die kritische Theorie einen unverzichtbaren Beitrag zur Philosophie und Gesellschaftstheorie der Gegenwart darstellt.Mit Beiträgen von Peggy Breitenstein, Hauke Brunkhorst, Volkan Cidam, Fabian Freyenhagen, Christoph Henning, Steffen Herrmann, Philip Hogh, Hannes Kuch, Frank Kuhne, Christine Kirchhoff, Johanna Müller, Stefan Müller-Doohm, Hartmut Rosa.
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