Renewable energy policy risk and investor behaviour: an analysis of investment decisions and investment performance
Damit erneuerbare Energien ihr Marktpotential ausschöpfen und einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten, muss die Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Akteuren verstärkt werden. Die politischen Rahmenbedingungen spielen sowohl für das Vertrauen der Investoren als auch für den Abbau von Unsicherheiten eine herausragende Rolle. Die Regulierung wird jedoch von den Investoren auch als eine zusätzliche Quelle von Risiken wahrgenommen. Ein grösseres Verständnis des Zusammenhangs zwischen politischen Rahmenbedingungen und den Akteuren auf dem Markt kann jedoch zu einer verbesserten Politikgestaltung und zu einer verringerten Risikoerwartung beitragen. Eine verzerrte Risikowahrnehmung kann zu suboptimalen Entscheidungen führen, die wiederum zusätzliche Barrieren für das Wachstum des Marktes für erneuerbare Energien darstellen. Aus mikroökonomischer Perspektive könnten Investoren vielversprechende Investitionsmöglichkeiten von erneuerbaren Energien auf Grund verzerrter Wahrnehmungen der Technologien und politischen Rahmenbedingungen übersehen. Auf makroökonomischer Ebene führen Rahmenbedingungen, die den Verhaltenskontext, in dem Investoren Entscheidungen treffen, nicht berücksichtigen, dazu, dass nicht genügend Kapital im Markt für erneuerbare Energien freigesetzt wird. Die bestehende Literatur hat die Notwendigkeit für weitere quantitative Studien in diesem Bereich hervorgehoben. Die vorliegende Arbeit stellt einen der ersten Versuche dar, diese Lücke zu füllen. Aufbauend auf einer multidisziplinären Literaturrecherche wurde ein konzeptionelles Modell entwickelt. Dieses untersucht die Rolle von a priori Annahmen, politischen Präferenzen und Risikoverhalten bei der Entscheidung in erneuerbare Energien zu investieren, sowie die Beziehung zwischen dem Anteil erneuerbarer Energien und der Wertentwicklung des Portfolios.Die Ergebnisse basieren auf einer statistischen Analyse mit multivariaten Verfahren mit einer Stichprobe von 93 europäischen Investoren. Damit belegt die Dissertation, dass: i) kognitive Faktoren einen messbaren Einfluss auf die Entscheidung haben, in regenerativen Energietechnologien zu investieren, und ii) dass eine positive Korrelation zwischen dem Anteil der erneuerbaren Energien und der Wertentwicklung des Investitionsportfolios existiert. Die Studie zeigt, welche vorgefassten Überzeugungen den grössten Einfluss auf Entscheidungen der Investoren ausüben, und wie Investoren politische Risiken und Nutzen wahrnehmen. Die Hauptauswirkungen der Ergebnisse auf Wissenschaftler, Entscheidungsträger und Investoren werden diskutiert und die wichtigsten Empfehlungen für zukünftige Forschung zusammengefasst.