Bürokratisierung: erster Vortrag
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 3, Heft 2, S. 179-195
ISSN: 0023-2653
Der Verfasser setzt sich zunächst mit der Verwendung und Bedeutung des Begriffs Bürokratisierung auseinander. Als Grundtatbestand der Beziehung zwischen Bürger und Bürokrat werden im folgenden vier "Simplifikationen" herausgearbeitet, die die Perspektive des Bürokraten, die "Simplifikation durch Identifizierung", die Simplifikation durch eine "Art von Gleichschaltung" und die "Simplifikation durch den Bestimmungsträger" betreffen. Vor diesem Hintergrund werden "Symptome des Formalismus und der Verknöcherung" als Indikatoren für Bürokratisierung identifiziert. Als weitere Elemente im Umfeld von Bürokratisierung werden Vermassung, Berechenbarkeit, logischer Schematismus, ein mißverstandener Ordnungsbegriff, das "Gefühl sinnlosen Leerlaufs" sowie eine eigentümliche Beziehung zur Zeit behandelt. Als Instrument gegen die Bürokratisierung wird die "Hebung des Bewußtseins auf eine höhere Lage" empfohlen, "wo die wegdemonstrierten Füllen und Unendlichkeiten wieder sichtbar werden". (ICE)