Solidarität am Arbeitsplatz: Fiktion, Fakten und Kräfte
In: Zerreisst das soziale Band?: Beiträge zu einer aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte, S. 121-142
Der Beitrag entwickelt die Auffassung, dass Solidarität in modernen Organisationen von Bedingungen auf drei verschiedenen Ebenen abhängt:(1) Bedingungen auf der Makroebene, wie beispielsweise Bedingungen der Arbeits- und Absatzmärkte; (2) Bedingungen auf der Mesoebene, wie beispielsweise formale und informale Lenkungsstrukturen in Organisationen und (3) Bedingungen auf der Mikroebene, wie beispielsweise Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Mitgliedern ihres Haushalts. In welchem Ausmaß und wie hängt Solidarität in Arbeitsorganisationen von Makrobedingungen, von Bedingungen auf der Mikroebene der Interaktion in Haushalten und von Bedingungen auf der Mesoebene der Organisation ab? Welche Lenkungsstrukturen wählen Manager als strategisches Instrument zur Stärkung der Solidarität in den Beschäftigungsbeziehungen ihrer Organisationen? Die formalen und informalen Lenkungsstrukturen (Institutionen) sind das Kernthema des Beitrags. Zuerst werden die Auswirkungen der formalen und informalen Lenkungsstrukturen auf das solidarische Verhalten in modernen Organisationen diskutiert. Der folgende Abschnitt befasst sich mit einer theoriegeleiteten Konzeptualisierung von solidarischem Verhalten in Organisationen. Abschließend wird erörtert, wie formale und informale Lenkungsstrukturen so gewählt werden können, dass sie das Solidaritätsparadoxon in modernen Organisationen mildern. (ICA2)