Profiting from war: Economic rationality and war in Lebanon
In: Shadow Globalization, Ethnic Conflicts and New Wars; New International Relations
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In: Shadow Globalization, Ethnic Conflicts and New Wars; New International Relations
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 17, Heft 1, S. 43-51
ISSN: 1862-7080
Zusammenfassung
Hintergrund
Ein hoher Anteil inhaftierter Frauen weist eine Opioidabhängigkeit auf. Hinsichtlich der Frage, ob sich Frauen und Männer in ihrem Opioidkonsummuster unterscheiden, und ob sich empirische Belege für einen Telescoping-Effekt (späterer Einstieg in den Drogenkonsum bei beschleunigtem Verlauf der Abhängigkeit) bei den Frauen finden lassen, ist die Forschungslage uneindeutig. Dabei mangelt es an Studien zu möglichen Geschlechtsunterschieden, insbesondere im Strafvollzug.
Zielsetzung
In einer Stichprobe von n = 247 opioidabhängigen Gefangenen im bayerischen Strafvollzug wurden die weiblichen (n = 31) mit den männlichen (n = 216) Studienteilnehmenden hinsichtlich Alter, Drogenkonsum, Substitutionsbehandlung, psychischer Vorbelastung, Bildung und wirtschaftlicher Situation verglichen.
Methode
Die Daten wurden im Rahmen einer Erstbefragung der Studie "Haft bei Opioidabhängigkeit – eine Evaluationsstudie" erhoben.
Ergebnisse
Im Drogenkonsum zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtergruppen, es konnten folglich keine Hinweise auf einen Telescoping-Effekt bei opioidabhängigen weiblichen Gefangenen gefunden werden. Weiterhin fanden sich keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern bezüglich der Substitutionsbehandlung, der Bildung und der wirtschaftlichen Situation. Frauen gaben häufiger an, vor der Haft an Depressionen gelitten zu haben und Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen zu sein.
Schlussfolgerungen
Es zeigten sich Belege für eine stärkere psychische Vorbelastung bei den weiblichen im Vergleich zu den männlichen Inhaftierten mit Opioidabhängigkeit, darüber hinaus jedoch auffallend wenige Unterschiede. Bei der untersuchten Stichprobe handelt es sich um eine Gruppe, bei der möglicherweise eine besonders schwere Verlaufsform der Opioidabhängigkeit vorliegt, die etwaige geschlechtsspezifische Unterschiede in den Hintergrund treten lässt.