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"Faßt man die wenigen Punkte, die hier nur angeschnitten werden konnten und die keineswegs das gesamte Spektrum umreißen können, zusammen, so kann man sagen: Es gab im 18. Jahrhundert einen deutlichen sozialen Wandel auf dem Lande, der sich sowohl quantitativ wie qualitativ erfassen und nachweisen läßt. Während zeitlich unterschiedliche Strukturanalysen mehr den Umfang und das Ausmaß der sozio-ökonomischen Veränderungen aufzeigen, vermitteln die Dorfordnungen genauere Einblicke in die soziale Dynamik in den einzelnen Dörfern, insbesondere in die Auseinandersetzungen zwischen Rechtlern und Nichtrechtlern. So wird auch der allmähliche Nivellierungsprozeß im politischen wie sozio-ökonomischen Bereich sichtbar, der von den Nichtberechtigten oder Unterprivilegierten im Dorfe mit weitgehender Unterstützung der absolutistischen Landesherrschaft gegen den erbitterten Widerstand der Altrechtler bestritten wurde. Dabei wurde der Dorfgenosse mehr und mehr zum Untertan herabgedrückt. Der wachsende Bevölkerungsdruck, der durch Dismembrierungen nicht mehr aufgefangen werden konnte, erzeugte eine wachsende Zahl von Landhandwerkern, die für einen überörtlichen Markt produzierten und Landwirtschaft nur noch als Nebenerwerb betrieben. Die Übervölkerung schuf aber auch einen sprunghaft anwachsenden Pauperismus auf dem Lande, insbesondere in den Dörfern der Reichsritterschaft. Den radikalen, revolutionären Bruch in der Geschichte des Dorfes brachte dann das frühe 19. Jahrhundert, die Ära Montgelas in Bayern, mit dem Wechsel von der Realgemeinde zur Einwohnergemeinde und der Bildung der politischen Gemeinde. Erst damit endete eigentlich im ländlichen Bereich das Mittelalter, zumindest in Franken und Bayern." (Autorenreferat)