Herrschaft der Verbände?: Macht und Ohnmacht der Landwirte
In: Herrschaft der Verbände?: Interessenverbände - Gegenregierungen oder Partner? ; Ringvorlesung der Hochschule Lüneburg, S. 93-107
Es wird die Verschränkung landwirtschaftlicher Interessenpolitik mit dem politischen Sektor untersucht. Dargestellt wird, daß die Landwirte heute unter einem hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anpassungsdruck stehen, der ganz auf den Zugriff der Industriegesellschaft zurückgeführt wird. Zwei Problembereiche werden besonders hervorgehoben: Die Einbindung in den gemeinsamen europäischen Markt und das Verhältnis der Landwirte zu ihren Abnehmern. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß die Situation der Landwirtschaft und ihrer Interessenvertretung in mancher Hinsicht mehr durch Ohnmacht als durch Macht gekennzeichnet ist. Dabei beschränkt sich die Macht weitgehend auf die Durchsetzbarkeit der Verbandsforderungen in der Politik, und das auch nur, soweit diese sich in den gesellschaftlichen und gesamtpolitischen Rahmen einfügen. (GF)