This article studies the military's decision to repress major, regime-threatening mass protests in autocracies or refuse violence from a set-theoretic perspective. So far, knowledge on such diametrical military reactions has been mainly derived from temporally and geographically restricted small-N analyses. This article expands on existing research by studying the combined relevance of five factors in a Qualitative Comparative Analysis. This configurational method identifies which factors or combinations thereof induce an outcome and assumes that the same phenomenon can be reached through different causal pathways. Using a sample of 24 nonviolent anti-regime uprisings in autocracies between 1986 and 2011, the analysis uncovers that no factor is individually sufficient for military repression. Instead, military repression arises from an interplay of factors and different combinations lead to repression: Militaries repress when (1) they are materially spoiled and internally cohesive, or (2) enjoy financial benefits, are recruited along sectarian lines, and there is conscription. They refuse repression if (1) they are incohesive and not recruited along social cleavages, or (2) are not materially spoiled. Finally, the analysis shows that different ensembles of determinants are at work in different socio-political environments. The article's findings could inspire ideas for future research in the broader field of civil–military relations. Acknowledging the complexity of military behavior could deliver precious insights into the determinants of armed forces' conduct in other highly relevant areas, such as coups or armed conflicts.
In Hongkong droht die chinesische Volksbefreiungsarmee den Demonstrierenden mit "Konsequenzen"; in Venezuela unterstützt die Armee die Repression der Proteste gegen Präsident Maduro; in Algerien schlagen sich die Streitkräfte des Landes auf die Seite der protestierenden Massen gegen Präsident Bouteflika und im Sudan stürzt das Militär den langjährigen Machthaber al-Bashir nach Massenprotesten. Diese Fälle spiegeln historische Erfahrungen: Das Militär entscheidet in vielen Fällen über den Ausgang von Massenprotesten und handelt vor allem im eigenen Interesse. Die jüngsten Protestbewegungen in Algerien, Sudan, Venezuela und Hongkong sind keine Einzelfälle, sondern stehen in einer langen Reihe von Massenprotesten in Diktaturen. Während die Gründe für das Auftreten und den Erfolg von Massenprotesten vielfältig sind, entscheidet letztendlich das Militär über ihren Ausgang. Wenn Polizei und Geheimdienste nicht mehr in der Lage sind, die Demonstrationen einzugrenzen, hängt das Überleben des Regimes von der Bereitschaft der Streitkräfte ab, die Proteste durch massive Gewaltanwendung zu beenden. Die aktuellen Fälle wie auch der historische Vergleich zeigen, dass sich Militärs in solchen "Diktatorenendspielen" nicht immer dazu entscheiden, als willfährige Büttel des Regimes zu agieren. Oft leiten sie auch den Sturz des Diktators ein, indem sie sich auf die Seite der Protestierenden schlagen oder sich selbst an die Macht putschen. Dabei folgen Militärs vor allem eigenen Interessen; externe Akteure haben nur begrenzte Einflussmöglichkeiten, das Verhalten der Streitkräfte zu beeinflussen. Wenn Diktatoren durch langanhaltende Massenproteste herausgefordert werden, entscheidet letztlich häufig das Militär über die Zukunft des Regimes und der Protestbewegung. Die Interessen der Militärführung und ihre Handlungsoptionen machen somit oft den Unterschied zwischen blutiger Niederschlagung der Proteste, dem Sieg der Demonstrierenden oder einem militärischen Staatsstreich. Interne wie externe Akteure sollten sich daher vor allem um friedliche Konfliktbeilegung und einen Interessenausgleich zwischen Militär und Protestierenden bemühen.
How does civilian control affect military effectiveness? Can a balance be achieved between the two? In-country experts address these questions through a set of rich comparative case studies. Covering the spectrum from democracies to authoritarian regimes, they explore the nexus of control and effectiveness to reveal its importance for national security and the legitimacy of both political order and the military institution
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