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"Trotz anziehender Konjunktur sinkt die Zahl der Arbeitslosen nicht, die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehmer stagnieren bzw. gehen zurück, die ausländische Konkurrenz wird stärker. Stehen wir an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert vor einer Wohlstandswende? Um den gegenwärtigen Standort und die Entwicklungsperspektiven bis zum Jahr 2010 besser beurteilen zu können, werden in zwölf Schaubildern die langfristigen Trends der Wirtschaftsentwicklung seit 1966 in Westdeutschland nachgezeichnet. Die Konzentration auf wesdeutsche Zeitreihen ist statistisch unumgänglich, zeigt aber deutlich, wie stark auch Westdeutschland von der Vereinigung beeinflußt wurde. Ausgangspunkt der Analyse ist der zyklische Konjunkturverlauf, der die meisten Zeitreihen prägt und der in Zukunft stärkere Beachtung verdient. Bei der Konzentration auf arbeitsmarktrelevante Zeitreihen wird herausgearbeitet, daß seit 1966 ein stetiger Prozeß der Arbeitszeitverkürzung nachzuweisen ist, der vom Kampf um die 35-Stunden-Woche kaum beeinflußt worden ist. Darüber hinaus wird gezeigt, daß das gesamte Wirtschaftswachstum seit 1966 die Zahl der Erwerbstätigen nicht nachhaltig erhöhen konnte. Lediglich der Vereinigungsprozeß brachte ein Zwischenhoch. Die Betrachtung des Arbeitsvolumens macht deutlich, daß es keine Indizien dafür gibt, daß in Zukunft wieder mehr Arbeitstunden benötigt werden könnten. Es gibt daher keine Alternative zur weiteren Arbeitszeitverkürzung. Solange in Europa (Ost und West) das Wohlstandsgefälle im Hinblick auf die (west)deutsche Wohlstandsinsel erhalten bleibt, wird wegen der absehbaren Zuwanderungen ein widersprüchlicher Prozeß in Gang gesetzt: Je erfolgreicher die deutsche Wirtschaft ist, um so stärker wächst ihre Attraktivität, die die Zuwanderungen (alls Pull-Effekt) beschleunigt. Daher ist wegen der damit verbundenen Ausweitung des Arbeitskräftepotentials eine wirkungsvolle Senkung der Arbeitslosigkeit nicht absehbar. Auch ein stärkeres Eingehen auf amerikanische Arbeitsverhältnisse im Sinne einer radikal marktwirtschaftlichen Strategie würde daran nichts ändern." (Autorenreferat)

"Trotz anziehender Konjunktur sinkt die Zahl der Arbeitslosen nicht, die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehmer stagnieren bzw. gehen zurück, die ausländische Konkurrenz wird stärker. Stehen wir an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert vor einer Wohlstandswende? Um den gegenwärtigen Standort und die Entwicklungsperspektiven bis zum Jahr 2010 besser beurteilen zu können, werden in zwölf Schaubildern die langfristigen Trends der Wirtschaftsentwicklung seit 1966 in Westdeutschland nachgezeichnet." (Autorenreferat, IAB-Doku)

"Durch die Mikroelektronik entsteht ein arbeitsplatzloses Wachstum ('jobless growth'), das alte Rezepte der Vollbeschäftigung sinnlos macht. Wenn eine Polarisierung der Gesellschaft in Arm und Reich vermieden werden soll, muß an Stelle der Wachstumspolitik eine Politik der Verteilung von Arbeiten und Einkommen treten.; Dies verlangt eine Neubesinnung auf Rolle, Wert und Begriff der Arbeit, Anknüpfend an Illich, Huber, Gorz und vor allem Hannah Arendt wird versucht, sowohl ein akzeptables Begriffssystem zu entwickeln, als auch über erste Schritte der Realisierung nachzudenken. Diese liegen auf den Ebenen der Verteilung von Einkommen und Arbeit, Humanisierung der Arbeitswelt, Ausweitung der Humanarbeit und Infrastrukturinvestitionen zur Verbesserung der Lebensqualität. Dabei ist die Strategie der Arbeitszeitflexibilisierung nur dann umzusetzen, wenn auch der gesellschaftliche "Datenkranz" entsprechend verändert wird. Voraussetzung für solche Änderungen scheint die gegenwärtige Krise zu sein, denn nur sie schafft eine breite Reformbereitschaft. Kurzfristig zu erbringende Opfer können im Rahmen der zu erwartenden Steigerung der Arbeitsproduktivität langfristig wieder wettgemacht werden." (Autorenreferat)