Soziologie, 3, Soziales Handeln
In: Soziologie 3
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In: Soziologie 4
Im Anschluss an Band 1 zu den theoretischen Grund¬lagen behandelt Band 2 die empirischen Befunde zu den Effekten der Leistungsdifferenzierung auf Bildungserfolg, Bildungsgleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Nach einer Übersicht über die wichtigsten empirischen Beiträge der soziologischen Mobilitätsforschung seit den 1970er Jahren, den PISA-Studien seit 2000 und der empirischen Bildungsforschung bis jetzt, bietet Band 2 eine eigene empirische Analyse für die deutschen Bundesländer auf der Datenbasis der »National Educational Panel Study« (NEPS). Das Ergebnis bestätigt in breitem Umfang die Vermutung, dass mit der Stringenz der Differenzierung das Leistungsniveau zunimmt und der Einfluss der sozialen Herkunft gleich bleibt beziehungsweise sogar abnimmt. Die Befunde widersprechen somit der geläufigen Auffassung, wonach insbesondere in Deutsch¬land die frühe und strikte Differenzierung in unterschied¬liche Bildungswege das Leistungsniveau nicht verbessere, sondern nur die soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Bildungserfolg verstärke oder gar erst schaffe. Nicht die weitere Öffnung und Abkehr von den Kriterien der Leistungsdifferenzierung wäre somit die Lösung der Probleme bei Leistungsniveau und Bildungsungleichheit, sondern eine wieder stärkere Orientierung daran.
Seit PISA 2000 gilt es als ausgemacht, dass die frühe Differenzierung der Bildungswege nach Fähigkeiten und Leistungen das Bildungsniveau nicht verbessere, sondern die soziale Bildungsungleichheit und -ungerechtigkeit verstärke, besonders in Deutschland. Das Fazit daraus war nahezu einhellig: Abschaffung der frühen Differenzierung und Übergang zu integrativen Schulen, auch ohne Gymnasium und Abitur. Immer schon gab es auch Einwände dagegen, sowohl bildungspolitisch als auch wissenschaftlich. Hartmut Esser zeichnet die Kontroverse nach und unterzieht sie einer systematischen empirischen Überprüfung. In Band 1 geht es um die verschiedenen Begründungen für und gegen die Differenzierung sowie eine theoretische Modellierung der Effekte von Bildungssystemen insgesamt und der Differenzierung speziell. Band 2 (Frühjahr 2022) betrachtet die empirischen Befunde und liefert eine empirische Untersuchung am Beispiel der deutschen Bundesländer. Das Ergebnis ist die deutliche Korrektur der gängigen Auffassung von der verstärkten sozialen Stratifikation durch eine stringente Leistungsdifferenzierung.
In: AKI-Forschungsbilanz 4
In: Sonderforschungsbereich 504, Rationalitätskonzepte, Entscheidungsverhalten und ökonomische Modellierung 05-15
In: Arbeitspapiere 71
World Affairs Online
In: Soziologie 5
In: Arbeitspapiere 40