ZusammenfassungIn diesem Beitrag der Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie wird erörtert, dass Selbsterfahrung in der Ausbildung zur Psychodramatherapeut*in im Vergleich zur Selbsterfahrung in anderen psychotherapeutischen Ansätzen, aus historischen, philosophischen und technischen Gründen eine besondere Form hat. Der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Selbsterfahrung wurde in anderen therapeutischen Verfahren ungleich mehr Raum gegeben als im Psychodrama. Auch die Anforderungen an die Ausbildung haben sich in den letzten Jahren besonders durch die Akademisierung geändert.Aus diesen Gründen ist es mehr als sinnvoll, die Entwicklung der Selbsterfahrung als Element der Ausbildung näher zu betrachten, um aus den bisherigen Erfahrungen, Perspektiven für eine zukünftige Ausbildungsgestaltung zu erarbeiten.Der Beitrag versucht die Unterschiede sichtbar zu machen und die Entwicklung der Selbsterfahrung als Ausbildungsteil nachzuzeichnen. Dabei werden die Ziele, Wirkweise sowie Vor- und Nachteile der Selbsterfahrung in der Ausbildung beschrieben, Rückschlüsse aus den bisherigen Erfahrungen gezogen und mögliche Änderungen für die Zukunft skizziert.
AbstractMoreno considered the roles in which one operates as the "tangible aspect of what is known as 'ego'" (zit. in Leutz 1974, p. 43). Although the role concept is one of the main concepts in psychodrama there exist only a few attempts to invent handy measurements for the development of roles. This pilot study published in the Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie is an attempt to systematically analyse the roles of psychodrama students in their training; based on role descriptions suggested by Clayton (1994) and Daniel (2007) combined with the five dimensions of the five-factor model of the BIG FIVE. The analysis was conducted at two measurement points: after the first period of the self-awareness training (120 h) and at the end of training (240 h). The training sessions were accurately documented, including a description of all roles the students had taken. The roles were assigned to one of the five dimensions and counted. The findings suggest a notable development after each period. Although the results are promising there are still several questions waiting for answers.
ZusammenfassungWie kommt das Neue in die Welt? In der Psychodrama-Psychotherapie braucht es hierfür Spontaneität und Kreativität. Verschiedene andere Disziplinen suchten auch nach Antworten auf diese Frage und beschrieben ein Prinzip: die Begegnung von Gegensätzen. Hector Sabelli konnte zeigen, dass lebende Systeme über bipolare Austauschprozesse mit der Umwelt Neues schaffen. Der vorliegende Artikel der Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie baut auf dieser Idee auf und beschreibt die Begegnung von Gegensätzen als bipolaren Austauschprozess. Die szenische Arbeit im Psychodrama schafft eine sichere Bühne für die Begegnung von Gegensätzen und ermöglicht bipolare Austauschprozesse. Mit dieser Interpretation tritt das Neue zentral über Begegnungsprozesse in die Welt.