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Alltagsnahe Psychologie: Datenerhebung im Feld mit hand-held PC und physiologischem Mess-System
In: Aus dem Programm Huber: Psychologie-Lehrbuch
Täterforschung nach Auschwitz : John M. Steiners Untersuchungen (1962 bis 2014) : kann Wissen allein die Wiederholung verhindern?
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/221638
Das Buch ist der Biographie und dem wissenschaftlichen Nachlass von John Michael Steiner gewidmet – einem tschechisch-amerikanischen Soziologen, geboren 1925 in Prag, verstorben 2014 im kalifornischen Novato. Er hat Auschwitz und andere Konzentrationslager überlebt und ist einer der wenigen Verfolgten, die sich später in der wissenschaftlichen Täterforschung engagierten. Nach dem Krieg musste er wegen der Machtübernahme der KP aus Prag fliehen, zunächst nach Australien, dann in die USA. Er kam 1962 nach Deutschland und konnte seine Forschung auch nach seiner Promotion an der Universität Freiburg i.Br. fortsetzen, unterstützt durch Stipendien der Alexander von Humboldt Foundation und der Fulbright Commission. – Einzigartig ist seine vergleichende Untersuchung (1962 bis 1966) zwischen ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS und ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht mit dem 1970 publizierten Ergebnis einer weiterbestehenden, relativ stärkeren autoritären Einstellung der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS. Weitaus wichtiger waren ihm Lebensläufe und Sozialverhalten typischer SS-Männer. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht zu einer Publikation der für ihn verfassten Lebensläufe. Hier ragen 10 Lebensläufe hervor: Vier Verfasser waren zu lebenslänglicher Haft verurteilt wegen ihrer vielfachen Morde in den Lagern Auschwitz, Buchenwald oder Sobibor, sechs waren Offiziere der Waffen-SS, darunter ein Adjutant Himmlers und ein Adjutant Hitlers. Diese Lebensläufe werden hier erstmals publiziert (dazu zwei transkribierte Interviews). Im Kapitel 1 wird Steiners Biographie geschildert, seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein öffentliches Engagement. Dieses Kapitel enthält auch seine Aufsätze über das Fragmentierte Gewissen und über Role margin, d.h. den individuellen, von sozialer und von moralischer Intelligenz abhängigen Ermessenspielraum eines SS-Mannes im Lagerkommando, außerdem seinen Briefwechsel mit Erich Fromm über die Interpretation der Lebensläufen von SS-Angehörigen. Übersetzt wurden Steiners drei eindringliche Erfahrungsberichte: KZ-Arbeitseinsatz Blechhammer, Todesmarsch nach Reichenbach, Im Viehwagen nach Dachau. Im Kapitel 2 Grundlegende Studien zur Autoritären Persönlichkeit: Konzeptionen und Forschungsergebnisse wird ein Bezugsrahmen für die folgenden Interpretationen entwickelt. Dazu gehört eine Übersicht über zwei Meilenstein-Studien zur Autoritäten Persönlichkeit: (1) Erich Fromm und Mitarbeiter (1936, 1980), deren Publikation von Max Horkheimer untersagt wurde, und (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson und Sanford (1950). Der ausführliche Kommentar zur neueren Forschung auf diesem Gebiet bezieht sich einerseits auf die "Autoritäre Persönlichkeit" als multimethodisch und prozessanalytisch zu erfassender Persönlichkeitstypus versus "Autoritarismus" als Einstellung, gewöhnlich nur als Selbstbeurteilung ohne Verhaltensdaten erfasst. – Wichtige Arbeiten der Täterforschung werden dargestellt, u.a. die herausragende Forschung von Henry Dicks (1950, 1972). Weitere Themen sind: das geringe Interesse deutscher Psychologen an der Täterforschung, die sog. neue Täterforschung deutscher Historiker und der gravierende Mangel an Interdisziplinarität. Im Kapitel 3 Täterforschung: Steiners Konzepte und Methoden wird die Fragebogenstudie dargestellt und ausführlich über die zehn Lebensläufe berichtet. Sie werden psychologisch interpretiert, u.a. hinsichtlich Fromms Konzeption der Autoritären Persönlichkeit und Steiners Fragen nach Fragmentierung des Gewissens und Entscheidungsspielraum. Diese Leitkonzepte sind zweifellos als Heuristiken geeignet, doch mangelt es oft an hinreichend detaillierter Lebenslauf-Information, um die situative Auslösung von latenter Gewalttätigkeit und von sadistischen Handlungen adäquat erfassen zu können. Die mit Absicht erst nachträglich recherchierten, sekundären Informationen sind als Korrektiv des Gesamtbildes wichtig, können jedoch eine systematische Exploration der psychosozialen Prozesse nicht ersetzen. Im Kapitel 4 Täterforschung und Erziehungsreform wird Steiners Forderung nach einer fundamentalen Erziehungsreform im Kontext anderer Reformideen geschildert: u.a. Neills' Summerhill, Entnazifizierungsprogramme (Re-education); Aussteiger-Programme für Angehörige extremistischer Gruppen. – "Erziehung nach Ausschwitz" fand jedoch kaum statt. Es mangelt weithin an einem Ethik-Unterricht für Alle und auf allen Schulstufen. Erst während der letzten Jahre gibt es in Deutschland mehr Initiativen zur Reform des Ethik-Unterrichts, beispielsweise durch Projekte der Bertelsmann-Stiftung, durch neue pädagogische Initiativen und Schulbücher mit vielen Anregungen, nicht nur das Wissen über Ethik zu lehren, sondern Kompetenzen wie Perspektivenwechsel und Einfühlung auch praktisch zu üben. Das Kapitel 5 fasst die wichtigsten Perspektiven zusammen und zitiert Steiners Fragen und Thesen (wie sie als Untertitel dieses Buches gewählt wurden: " …wie können Menschen so werden, dass sie so etwas tun können?" – "Je mehr ich verstehe, desto weniger muss ich hassen." – "Nur Erinnerung und Erziehung können neuen Furchtbarkeiten und Genoziden vorbeugen." Der Anhang enthält außer den Kopien der Lebensläufe u.a. Steiner Publikationsliste, seine an der Sonoma State University inzwischen gelöschte Homepage und sein Engagement in den Medien. So war er an der vierteiligen Reportage (SPIEGEL-TV, 2009, und ZDF) Gesichter des Bösen als direkter Zeitzeuge und als wissenschaftlicher Kommentator beteiligt. ; The book is dedicated to the biography and academic bequest of John Michael Steiner – a Czech American sociologist born in Prague in 1925, died in Novato, California, in 2014. He survived Auschwitz and other concentration camps and is one of the few persecuted people who later became involved in scientific research into perpetrators. After the war he had to flee Prague because of the seizure of power by the Communist Party, first to Australia, then to the USA. He came to Germany in 1962 and was able to continue his research after his doctorate at the University of Freiburg i. Br, supported by fellowships from the Alexander von Humboldt-Foundation and as a Senior Fulbright-Professor. His comparative study (1962 to 1966) of former members of the Waffen-SS and SS and former members of the Wehrmacht is unique. The results, indicating a persisting authoritarian attitude, remarkably higher in former members of Waffen-SS and SS, were published in 1970. Far more important to him were the CVs and social behavior of typical SS-men. For various reasons, the CVs were not published. Ten of these CV written for him stand out here: four authors were sentenced to life imprisonment for their multiple murders in the Auschwitz, Buchenwald or Sobibor camps; six were officers of the Waffen-SS, including an adjutant of Himmler and an adjutant of Hitler. These CVs are published here for the first time (plus two transcribed interviews). Chapter 1 describes Steiner's biography, his scientific work, and his public commitment. This chapter also contains his essays on the Fragmentation of Conscience and on Role Margin, i.e., the individual discretion of an SS man's action, dependent on social and moral intelligence, and, Steiner's correspondence with Erich Fromm on the interpretation of the biographies of SS-men. Three reports of Steiner's extreme experience were translated: Slave Laborer at the Blechhammer (Ehrenforst) Synfuel Plant; On a Death March from Blechhammer to Reichenbach; In a Cattle Wagon to Dachau. Chapter 2 Basic Studies on Authoritarian Personality: Concepts and Research Results develop a frame of reference for the following interpretations. This includes an overview of two mile-stone studies on the Authoritarian personality:(1) Erich Fromm and co-workers (1936, 1980, initial publication prohibited by Max Horkheimer), and (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levenson and Sanford (1950). The detailed commentary on recent research in this field refers on the one hand to the "authoritarian personality" as a personality type suggesting a multimethod assessment of motivation and action, versus "authoritarianism" as a social attitude, usually a self-assessment, i.e., a questionnaire without behavioral data. Important work of perpetrator research is presented, e.g., the outstanding research by Henry Dicks (1950, 1972). Other topics are: the low interest of German psychologists in perpetrator research, the so-called new perpetrator research by German historians, and the serious lack of interdisciplinarity. In Chapter 3 Perpetrator Research: Steiner's Concepts and Methods, the questionnaire study is presented, and the ten CVs are reported in detail. The psychological interpretation is primarily based on Fromm's conception of the authoritarian personality and Steiner's questions about fragmentation of conscience and role margin. These guiding concepts are undoubtedly suitable as heuristics, but there is often a lack of sufficiently detailed CV information to adequately capture the situational triggering of latent violence and sadistic actions. Secondary information, obtained after interpretation, is essential as a corrective to the overall picture, but cannot replace a systematic exploration of psychosocial processes. In Chapter 4 Perpetrator Research and Educational Reform, Steiner's demand for a fundamental education reform is discussed in the context of, among others, Neill's Summerhill, De-nazification programs (re-education); Drop-out programs for members of extremist groups. However, "Education after Auschwitz" hardly ever took place. There is a widespread lack of ethics teaching for all, and at all school levels in Germany. Only in recent years have there been more initiatives in Germany to renewing ethics teaching, for example, projects by the Bertelsmann Foundation, new pedagogical initiatives, and textbooks with many suggestions not only to teach knowledge about ethics, but also to practice skills, such as a change of perspective, and empathy. Chapter 5 summarizes the essential perspectives, and quotes Steiner's questions and principles (chosen as subtitles of the present book): "How can people become such that they can do something like this?"; "The more I understand, the less I have to hate"; "Only memory and education can prevent new dreadfulness and genocide". Appendix: In addition to copies of the original CVs, it contains Steiner's list of publications; his homepage, which has since been deleted at Sonoma State University; and his media appearances., e.g., in the four-part Reportage Faces of Evil (SPIEGEL-TV 2009, and ZDF) as a direct contemporary witness, and as an expert in perpetrator research.
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Täter-Forschung nach Auschwitz. John M. Steiners Untersuchungen (1962 bis 2014)
Das Buch ist der Biographie und dem wissenschaftlichen Nachlass von John Michael Steiner gewidmet – einem tschechisch-amerikanischen Soziologen, geboren 1925 in Prag, verstorben 2014 im kalifornischen Novato. Er hat Auschwitz und andere Konzentrationslager überlebt und ist einer der wenigen Verfolgten, die sich später in der wissenschaftlichen Täterforschung engagierten. Nach dem Krieg musste er wegen der Machtübernahme der KP aus Prag fliehen, zunächst nach Australien, dann in die USA. Er kam 1962 nach Deutschland und konnte seine Forschung auch nach seiner Promotion an der Universität Freiburg i.Br. fortsetzen, unterstützt durch Stipendien der Alexander von Humboldt Foundation und der Fulbright Commission. – Einzigartig ist seine vergleichende Untersuchung (1962 bis 1966) zwischen ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS und ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht mit dem 1970 publizierten Ergebnis einer weiterbestehenden, relativ stärkeren autoritären Einstellung der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS. Weitaus wichtiger waren ihm Lebensläufe und Sozialverhalten typischer SS-Männer. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht zu einer Publikation der für ihn verfassten Lebensläufe. Hier ragen 10 Lebensläufe hervor: Vier Verfasser waren zu lebenslänglicher Haft verurteilt wegen ihrer vielfachen Morde in den Lagern Auschwitz, Buchenwald oder Sobibor, sechs waren Offiziere der Waffen-SS, darunter ein Adjutant Himmlers und ein Adjutant Hitlers. Diese Lebensläufe werden hier erstmals publiziert (dazu zwei transkribierte Interviews). Im Kapitel 1 wird Steiners Biographie geschildert, seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein öffentliches Engagement. Dieses Kapitel enthält auch seine Aufsätze über das Fragmentierte Gewissen und über Role margin, d.h. den individuellen, von sozialer und von moralischer Intelligenz abhängigen Ermessenspielraum eines SS-Mannes im Lagerkommando, außerdem seinen Briefwechsel mit Erich Fromm über die Interpretation der Lebensläufen von SS-Angehörigen. Übersetzt wurden Steiners drei eindringliche Erfahrungsberichte: KZ-Arbeitseinsatz Blechhammer, Todesmarsch nach Reichenbach, Im Viehwagen nach Dachau. Im Kapitel 2 Grundlegende Studien zur Autoritären Persönlichkeit: Konzeptionen und Forschungsergebnisse wird ein Bezugsrahmen für die folgenden Interpretationen entwickelt. Dazu gehört eine Übersicht über zwei Meilenstein-Studien zur Autoritäten Persönlichkeit: (1) Erich Fromm und Mitarbeiter (1936, 1980), deren Publikation von Max Horkheimer untersagt wurde, und (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson und Sanford (1950). Der ausführliche Kommentar zur neueren Forschung auf diesem Gebiet bezieht sich einerseits auf die "Autoritäre Persönlichkeit" als multimethodisch und prozessanalytisch zu erfassender Persönlichkeitstypus versus "Autoritarismus" als Einstellung, gewöhnlich nur als Selbstbeurteilung ohne Verhaltensdaten erfasst. – Wichtige Arbeiten der Täterforschung werden dargestellt, u.a. die herausragende Forschung von Henry Dicks (1950, 1972). Weitere Themen sind: das geringe Interesse deutscher Psychologen an der Täterforschung, die sog. neue Täterforschung deutscher Historiker und der gravierende Mangel an Interdisziplinarität. Im Kapitel 3 Täterforschung: Steiners Konzepte und Methoden wird die Fragebogenstudie dargestellt und ausführlich über die zehn Lebensläufe berichtet. Sie werden psychologisch interpretiert, u.a. hinsichtlich Fromms Konzeption der Autoritären Persönlichkeit und Steiners Fragen nach Fragmentierung des Gewissens und Entscheidungsspielraum. Diese Leitkonzepte sind zweifellos als Heuristiken geeignet, doch mangelt es oft an hinreichend detaillierter Lebenslauf-Information, um die situative Auslösung von latenter Gewalttätigkeit und von sadistischen Handlungen adäquat erfassen zu können. Die mit Absicht erst nachträglich recherchierten, sekundären Informationen sind als Korrektiv des Gesamtbildes wichtig, können jedoch eine systematische Exploration der psychosozialen Prozesse nicht ersetzen. Im Kapitel 4 Täterforschung und Erziehungsreform wird Steiners Forderung nach einer fundamentalen Erziehungsreform im Kontext anderer Reformideen geschildert: u.a. Neills' Summerhill, Entnazifizierungsprogramme (Re-education); Aussteiger-Programme für Angehörige extremistischer Gruppen. – "Erziehung nach Ausschwitz" fand jedoch kaum statt. Es mangelt weithin an einem Ethik-Unterricht für Alle und auf allen Schulstufen. Erst während der letzten Jahre gibt es in Deutschland mehr Initiativen zur Reform des Ethik-Unterrichts, beispielsweise durch Projekte der Bertelsmann-Stiftung, durch neue pädagogische Initiativen und Schulbücher mit vielen Anregungen, nicht nur das Wissen über Ethik zu lehren, sondern Kompetenzen wie Perspektivenwechsel und Einfühlung auch praktisch zu üben. Das Kapitel 5 fasst die wichtigsten Perspektiven zusammen und zitiert Steiners Fragen und Thesen (wie sie als Untertitel dieses Buches gewählt wurden: " …wie können Menschen so werden, dass sie so etwas tun können?" – "Je mehr ich verstehe, desto weniger muss ich hassen." – "Nur Erinnerung und Erziehung können neuen Furchtbarkeiten und Genoziden vorbeugen." Der Anhang enthält außer den Kopien der Lebensläufe u.a. Steiner Publikationsliste, seine an der Sonoma State University inzwischen gelöschte Homepage und sein Engagement in den Medien. So war er an der vierteiligen Reportage (SPIEGEL-TV, 2009, und ZDF) Gesichter des Bösen als direkter Zeitzeuge und als wissenschaftlicher Kommentator beteiligt. ; The book is dedicated to the biography and academic bequest of John Michael Steiner – a Czech American sociologist born in Prague in 1925, died in Novato, California, in 2014. He survived Auschwitz and other concentration camps and is one of the few persecuted people who later became involved in scientific research into perpetrators. After the war he had to flee Prague because of the seizure of power by the Communist Party, first to Australia, then to the USA. He came to Germany in 1962 and was able to continue his research after his doctorate at the University of Freiburg i. Br, supported by fellowships from the Alexander von Humboldt-Foundation and as a Senior Fulbright-Professor. His comparative study (1962 to 1966) of former members of the Waffen-SS and SS and former members of the Wehrmacht is unique. The results, indicating a persisting authoritarian attitude, remarkably higher in former members of Waffen-SS and SS, were published in 1970. Far more important to him were the CVs and social behavior of typical SS-men. For various reasons, the CVs were not published. Ten of these CV written for him stand out here: four authors were sentenced to life imprisonment for their multiple murders in the Auschwitz, Buchenwald or Sobibor camps; six were officers of the Waffen-SS, including an adjutant of Himmler and an adjutant of Hitler. These CVs are published here for the first time (plus two transcribed interviews). Chapter 1 describes Steiner's biography, his scientific work, and his public commitment. This chapter also contains his essays on the Fragmentation of Conscience and on Role Margin, i.e., the individual discretion of an SS man's action, dependent on social and moral intelligence, and, Steiner's correspondence with Erich Fromm on the interpretation of the biographies of SS-men. Three reports of Steiner's extreme experience were translated: Slave Laborer at the Blechhammer (Ehrenforst) Synfuel Plant; On a Death March from Blechhammer to Reichenbach; In a Cattle Wagon to Dachau. Chapter 2 Basic Studies on Authoritarian Personality: Concepts and Research Results develop a frame of reference for the following interpretations. This includes an overview of two mile-stone studies on the Authoritarian personality:(1) Erich Fromm and co-workers (1936, 1980, initial publication prohibited by Max Horkheimer), and (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levenson and Sanford (1950). The detailed commentary on recent research in this field refers on the one hand to the "authoritarian personality" as a personality type suggesting a multimethod assessment of motivation and action, versus "authoritarianism" as a social attitude, usually a self-assessment, i.e., a questionnaire without behavioral data. Important work of perpetrator research is presented, e.g., the outstanding research by Henry Dicks (1950, 1972). Other topics are: the low interest of German psychologists in perpetrator research, the so-called new perpetrator research by German historians, and the serious lack of interdisciplinarity. In Chapter 3 Perpetrator Research: Steiner's Concepts and Methods, the questionnaire study is presented, and the ten CVs are reported in detail. The psychological interpretation is primarily based on Fromm's conception of the authoritarian personality and Steiner's questions about fragmentation of conscience and role margin. These guiding concepts are undoubtedly suitable as heuristics, but there is often a lack of sufficiently detailed CV information to adequately capture the situational triggering of latent violence and sadistic actions. Secondary information, obtained after interpretation, is essential as a corrective to the overall picture, but cannot replace a systematic exploration of psychosocial processes. In Chapter 4 Perpetrator Research and Educational Reform, Steiner's demand for a fundamental education reform is discussed in the context of, among others, Neill's Summerhill, De-nazification programs (re-education); Drop-out programs for members of extremist groups. However, "Education after Auschwitz" hardly ever took place. There is a widespread lack of ethics teaching for all, and at all school levels in Germany. Only in recent years have there been more initiatives in Germany to renewing ethics teaching, for example, projects by the Bertelsmann Foundation, new pedagogical initiatives, and textbooks with many suggestions not only to teach knowledge about ethics, but also to practice skills, such as a change of perspective, and empathy. Chapter 5 summarizes the essential perspectives, and quotes Steiner's questions and principles (chosen as subtitles of the present book): "How can people become such that they can do something like this?"; "The more I understand, the less I have to hate"; "Only memory and education can prevent new dreadfulness and genocide". Appendix: In addition to copies of the original CVs, it contains Steiner's list of publications; his homepage, which has since been deleted at Sonoma State University; and his media appearances., e.g., in the four-part Reportage Faces of Evil (SPIEGEL-TV 2009, and ZDF) as a direct contemporary witness, and as an expert in perpetrator research. ; unknown ; unknown
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Wilhelm Wundts Kulturpsychologie (Völkerpsychologie) : eine psychologische Entwicklungstheorie des Geistes
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/12408
Wilhelm Wundts Völkerpsychologie. Eine Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte (1900-1920, 10 Bände) umfasst auch die Gebiete Kunst, Gesellschaft, Recht, Kultur und Geschichte, und sie ist ein Monument der Kulturpsychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das kulturpsychologische Wissen der Zeit wird zusammengefasst und theoretisch strukturiert. Der geistig-kulturelle Prozess wird nach einem System psychologischer und erkenntnistheoretischer Prinzipien analysiert. Psychologisch stützt sich Wundt auf seine Prozesstheorie der Apperzeption (der höheren integrativen Prozesse) und auf seine Psychologie der Willens- und Triebtätigkeit (siehe Grundzüge der physiologischen Psychologie, 1908-1910, 6. Aufl., Band 1-3). Wundt hebt ungefähr 20 fundamentale Motive der kulturellen Entwicklung hervor. Beispiele sind: Lebensfürsorge und Arbeitsteilung, Jungenpflege und Gemeinschaft, Selbsterziehungsmotiv, Herstellungs- und Nachahmungsmotiv, Beseelung und magisches Motiv, Rettungs- und Erlösungsmotiv, Spieltrieb und Schmuckmotiv, und Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit. Erkenntnis- und wissenschaftstheoretisch folgt Wundt seiner koordinierten Betrachtung von Kausalität und Teleologie sowie den Erkenntnisprinzipien: Emergenzprinzip ("schöpferische Synthese"), dem Kontextprinzip und dem Kontrastprinzip sowie dem Prinzip der gewollten und ungewollten Handlungsfolgen. Methodisch gelten seine Regeln des generischen Vergleichs (Typisierung) und der kritischen Interpretation (Logik, 1921, 4. Aufl., Band 3). Er kombiniert, wenn möglich, interpretative mit experimentellen Befunden. Die Kenntnis dieser hier thesenartig dargestellten Grundlagen ist zum Verständnis unerlässlich. Die Rezeption seiner Ideen wird nach wie vor durch stereotype Missverständnisse behindert. Wenn regelmäßig die originellen theoretischen und methodologischen Grundlagen unberücksichtigt bleiben, stellt sich die Frage nach den Gründen dieser Defizite. Die Skizze von Wundts psychologischer Entwicklungstheorie des Geistes wird eingeordnet in: (1) den Kontext der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie und Methodenlehre Wundts; (2) den Kontext von Wundts Gesamtwerk; (3) den Kontext der speziellen Entstehungsgeschichte von Wundts Völkerpsychologie; (4) den Kontext der10-bändigen Völkerpsychologie, der Elemente der Völkerpsychologie, der Probleme der Völkerpsychologie und der Ethik; (5) den Kontext der eigenen politischen und religiösen Auffassungen; und (6) den Kontext der Rezeption und Kritik aufgrund einer ausführlichen Analyse von Rezensionen und Sekundärliteratur. Der Neurophysiologe, Psychologe und Philosoph Wundt vereinte, bereits in der Anfangsphase der modernen Psychologie und wie kein späterer Psychologe, interdisziplinäres Wissen, multimethodische Forschungskompetenz und philosophisch-wissenschaftstheoretisches Denken (Perspektivität). Das Anregungspotenzial von Wundts Kulturpsychologie ist bei weitem nicht ausgeschöpft, verlangt jedoch heute eine enge transdisziplinäre Kooperation. Die Bezeichnung Psychologische Entwicklungstheorie des Geistes betont hier die wichtigsten Begriffe und die empirische Orientierung im Unterschied zu einer abstrakten Philosophie des Geistes oder einer spekulativen Kulturtheorie.
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Wilhelm WUNDTs Interpretationslehre
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 9, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Wilhelm WUNDT gilt als Pionier der experimentellen und physiologischen Psychologie. Nahezu vergessen ist dagegen seine Interpretationslehre. WUNDT hatte die Psychologie als eine empirische Geisteswissenschaft definiert und hatte sich in seiner Forschung und in seinen Büchern für die beiden fundamentalen Methodentypen eingesetzt: das Experiment (zur kontrollierten Selbstbeobachtung) und die Interpretation geistiger Prozesse und Werke. Er war Experimentalpsychologie und Hermeneutiker zugleich. Er wird vielleicht noch als Autor der umfangreichen Völkerpsychologie gesehen, jedoch ohne seine progressive Epistemologie und Methodologie.
Aus dieser ca. 120 Seiten umfassenden Interpretationslehre in der Logik (1908/1921) werden einige Prinzipien zitiert. Bemerkenswert sind auch die Absicht, die psychologischen Elemente und die logischen Operationen im hermeneutischen Prozess zu analysieren sowie die Grundsätze der Methodenkritik. Für die Psychologie forderte WUNDT einen Methodenpluralismus und eine als komplementär zu verstehende Betrachtung von Bewusstseinsvorgängen und neurophysiologischen Prozessen.
In diesem Beitrag wird von WUNDTs Wissenschaftskonzeption ein Bogen zur Gegenwart und zur fortdauernden Auseinandersetzung über methodologische Positionen geschlagen. Über die Gründe der einseitigen oder verzerrten Rezeption seiner Methodologie gibt es unterschiedliche Hypothesen. Jedenfalls fehlt in der universitären Grundausbildung der Psychologen und Psychologinnen in Deutschland weithin die Interpretationsmethodik, statt – wie die experimentelle Versuchsplanung, Beobachtungsmethoden und Statistik – zum Pflichtprogramm zu gehören.
Menschenbilder. Psychologische, biologische, interkulturelle und religiöse Perspektiven. Psychologische und interdisziplinäre Anthropologie. ; Concepts of man ("Menschenbilder', assumptions about human nature). Psychological, biological, cross-cultural & religious perspectives. Psychological and int...
Das Menschenbild ist die Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen, was der Mensch von Natur aus ist, wie er in seinem sozialen und materiellen Umfeld lebt und welche Werte und Ziele sein Leben haben sollte. Diese Annahmen über den Menschen sind das Thema der Philosophischen Anthropologie und als empirische Fragestellung bilden sie eine Aufgabe der Psychologie. In neuerer Zeit werden die traditionell religiös oder philosophisch bestimmten Menschenbilder zunehmend durch die Ergebnisse der Humanwissenschaften beeinflusst. Statt der üblichen Abgrenzung von Philosophischer Anthropologie und Biologischer Anthropologie zu folgen, muss heute auf eine Interdisziplinäre Anthropologie hingearbeitet werden. Zu dieser Aufgabe kann die Psychologie wegen ihrer Grenzstellung zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften, Biologie und Medizin wesentlich beitragen. Das Buch enthält fünf Themenbereiche: (1) Menschenbilder der Psychotherapie und Psychologie: u.a. Sigmund Freud, Erich Fromm, Viktor Frankl, Burrhus F. Skinner, außerdem Beiträge der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie zu subjektiven Theorien, Selbsttheorien und Einstellungen. (2) Menschenbilder der Biologie und Neurobiologie: Genetik, Abstammung, Primatenforschung und Hirnforschung. (3) Menschenbilder in sozialer und interkultureller Sicht. (4) Menschenbilder und Religion: Christentum, Buddhismus, Islam, Chinesischer Universalismus; repräsentative Umfragen zu Religion, Religiosität und Spiritualität. (5) Wege der Aufklärung: Menschenwürde und Menschenrechte, Menschenbilder und religiös motivierte Wertkonflikte, Glauben und Vernunft, Pluralismus und Toleranz, Überzeugungen und ihre Konsequenzen. — In 25 Kapiteln werden wichtige Aspekte von Menschenbildern geschildert. Zum Thema der religiösen Überzeugungen werden bevölkerungsrepräsentative Umfrageergebnisse in Deutschland einbezogen. Eine eigens durchgeführte Untersuchung bei 800 Studierenden verschiedener Fächer befasste sich u.a. mit der Evolution und Sonderstellung des Menschen, geistiger Existenz nach dem Tod, ...
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Menschenbilder : psychologische, biologische, interkulturelle und religiöse Ansichten : psychologische und Interdisziplinäre Anthropologie
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/12410
Das Menschenbild ist die Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen, was der Mensch von Natur aus ist, wie er in seinem sozialen und materiellen Umfeld lebt und welche Werte und Ziele sein Leben haben sollte. Diese Annahmen über den Menschen sind das Thema der Philosophischen Anthropologie und als empirische Fragestellung bilden sie eine Aufgabe der Psychologie. In neuerer Zeit werden die traditionell religiös oder philosophisch bestimmten Menschenbilder zunehmend durch die Ergebnisse der Humanwissenschaften beeinflusst. Statt der üblichen Abgrenzung von Philosophischer Anthropologie und Biologischer Anthropologie zu folgen, muss heute auf eine Interdisziplinäre Anthropologie hingearbeitet werden. Zu dieser Aufgabe kann die Psychologie wegen ihrer Grenzstellung zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften, Biologie und Medizin wesentlich beitragen. Das Buch enthält fünf Themenbereiche: (1) Menschenbilder der Psychotherapie und Psychologie: u.a. Sigmund Freud, Erich Fromm, Viktor Frankl, Burrhus F. Skinner, außerdem Beiträge der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie zu subjektiven Theorien, Selbsttheorien und Einstellungen. (2) Menschenbilder der Biologie und Neurobiologie: Genetik, Abstammung, Primatenforschung und Hirnforschung. (3) Menschenbilder in sozialer und interkultureller Sicht. (4) Menschenbilder und Religion: Christentum, Buddhismus, Islam, Chinesischer Universalismus; repräsentative Umfragen zu Religion, Religiosität und Spiritualität. (5) Wege der Aufklärung: Menschenwürde und Menschenrechte, Menschenbilder und religiös motivierte Wertkonflikte, Glauben und Vernunft, Pluralismus und Toleranz, Überzeugungen und ihre Konsequenzen. — In 25 Kapiteln werden wichtige Aspekte von Menschenbildern geschildert. Zum Thema der religiösen Überzeugungen werden bevölkerungsrepräsentative Umfrageergebnisse in Deutschland einbezogen. Eine eigens durchgeführte Untersuchung bei 800 Studierenden verschiedener Fächer befasste sich u.a. mit der Evolution und Sonderstellung des Menschen, geistiger Existenz nach dem Tod, Gottesglauben und Theodizee-Problem, Atheismus, Interesse an Religion und Sinnfragen, dualistischer bzw. monistischer Auffassung des Gehirn-Bewusstsein-Problems sowie der Willensfreiheit. Die Annahmen über den Menschen sind so verschieden, dass eine einheitliche Bestimmung unmöglich ist. Dieser Pluralismus der Überzeugungen ist eine Folge der philosophischen Aufklärung, der Säkularisierung und der Glaubensfreiheit; er wird durch das zunehmende Wissen über andere Kulturen und andere Religionen gefördert. Deswegen bildet der fortschreitende Prozess der Aufklärung ein zentrales Thema: der Umgang mit diesem Pluralismus, Toleranz und Intoleranz, Vernunft und Glauben, Fundamentalismus und Aberglauben. Aus psychologischer Sicht sind die Fähigkeit zur Perspektiven-Übernahme, die Duldung der Mehrdeutigkeit und eine geringe Ausprägung autoritärer und ethnozentrischer Persönlichkeitszüge als toleranzfördernde Denkstile hervorzuheben. Der Pluralismus der Menschenbilder führt häufig zu religiös motivierten Wertkonflikten, muss aber nicht zwingend auf eine Relativierung grundlegender ethischer Normen hinauslaufen. An die Stelle der religiösen oder metaphysischen Begründungen der Ethik treten die universalen Prinzipien der Menschenwürde und Menschenrechte sowie die Idee des Weltethos, insbesondere die in sehr vielen Kulturen verbreitete Goldene Regel. Die Absichten des Buchs werden in zwei Themen zusammengefasst: Die differentielle Psychologie der Menschenbilder erfordert mehr empirische Untersuchungen und die Reflexion der möglichen Konsequenzen philosophischer Vorentscheidungen für die Forschung und die Praxis der Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzte und anderer Berufe. — Die Kontroversen über das Gehirn-Bewusstsein-Problem (Leib-Seele-Problem) und die Willensfreiheit lehren, dass geisteswissenschaftlich-idealistische und naturalistische Auffassungen einander ausschließen. Demgegenüber bedeutet Komplementarität, dass jedes der beiden Bezugssysteme auf seine Weise vollständig ist, aber dennoch nur einen Teil bildet in der umfassenden Beschreibung von Geistigkeit und Natur des Menschen. ; Concepts of man ("Menschenbilder', assumptions about human nature). Psychological, biological, cross-cultural & religious perspectives. Psychological and interdisciplinary anthropology. A concept of man ("Menschenbild') is the comprehensive representation of assumptions and belief systems about human nature, about how man lives in his social and material context, and about which values and goals he should have in life. Assumptions about human nature are a matter of Philosophical Anthropology and of empirical investigation in Differential Psychology. In more recent times, the traditional concepts of man as formed by religion and philosophy have become increasingly influenced by findings of the advancing biological and social sciences. The conventional distinction between Philosophical Anthropology and Biological Anthropology should be superseded by an explicit interdisciplinary approach. Psychology can make a considerable contribution to this by virtue of its well-placed position as a field of science between those of the Humanities, Social Sciences, Biology and Medicine. The book has five main topics: (1) Concepts of man in Psychotherapy and Psychology, for example, Sigmund Freud, Erich Fromm, Viktor Frankl, Burrhus F. Skinner, and concepts from personality research and social psychology such as subject models, self theories, and attitudes. (2) Concepts of man in Biology and Neurobiology: genetics, descent of man, primatology, and brain research. (3) Concepts of man in Social and Intercultural Perspectives. (4) Concepts of man and Religion: Christianity, Buddhism, Islam, Chinese Religion; social surveys on religious beliefs, religious attitudes, and spirituality. (5) Ways of Enlightenment: Concepts of human dignity and human rights, assumptions on human nature and religiously motivated conflicts of value, religious belief and reason, pluralism and tolerance, covert anthropological assumptions and their consequences. — Concepts of man and their important aspects are outlined in 25 chapters. With respect to religious beliefs, findings from representative surveys in Germany are reported. A particular study by the author was conducted in 800 students to assess their attitudes toward such topics as evolution or creation of mankind, belief in forms of post-mortal existence, belief in god, theodicy, atheism, interest in religion and questions of life's purpose and meaning, supernatural (parapsychic) relationships, a dualistic or monistic conception of brain and consciousness (mind-body), and free will or determinism. The diversity of belief systems about human nature is such that a unified theory of man with which to accommodate the inherent contradictions of these systems appears impossible to achieve. This pluralism may be attributed to the continuing process of enlightenment and secularization and to freedom of religion. This development is being fostered by the growth in knowledge about inter-cultural and inter-religious diversity. The process of enlightenment is therefore a central theme with a number of key aspects: coping with pluralism, definitions of tolerance and intolerance, reason and belief, fundamentalism and superstition. Psychologically, the ability to take different perspectives and to tolerate ambiguity as well as having a low trait level of authoritarianism and ethnocentricity appear conducive to higher tolerance in thinking style. Pluralism may often lead to religiously-motivated value conflicts, but it does not necessarily result in a relativism of basic ethical norms. The religious foundation of morality is being replaced by secular and universal principles such as dignity of man, human rights, and the concept of World Ethos ("Weltethos'), especially the Golden Rule which is acknowledged as a valid principle in many cultures. The aims of this book may be summarised in two points: The differential psychology of concepts of mind ("Menschenbilder') requires more empirical investigation and reflection on the practical implications of philosophical preconceptions about mind-body and free will on the way in which psychotherapists, psychologists, and doctors exercise their respective professions. — The controversies on mind-body and free will show that idealistic and naturalistic concepts are mutually exclusive. The principle of complementarity acknowledges however that each of these two approaches constitutes in itself a frame of reference (or paradigm) which in its way is "complete' but captures only one aspect of the very broad notion of human spirituality and biological nature. Keywords: Anthropology, Philosophical & Psychological & Cultural; Personality & Personality Theories; Mind-Body; Free Will; Human Nature; Meaning of Life; Religion; World View
BASE
Was denken Studierende der Psychologie über das Gehirn-Bewusstsein-Problem, über Willensfreiheit, Transzendenz, und den Einfluss philosophischer Vorentscheidungen auf die Berufspraxis?
In: Journal für Psychologie, Band 14, Heft 3-4, S. 302-330
Assumptions about human nature engage the domain of philosophy as a long established matter of discourse. In contrast, comparatively little is known about such assumptions from the view point of differential psychology. A 64-item questionnaire was developed, comprising items, rating scales, and trilemmata, including topics such as brain and consciousness (mind-body), free will, assumptions on evolution or creation of mankind, concepts of god, theodicy, meaning of life. Data were gathered from students at seven German (West and East) universities. The majority of participants (n = 563) were psychology students, and 233 (primarily at the University of Freiburg) were students from other faculties. Assumptions about human nature were evaluated according to concepts of monism-dualism-complementary, atheism-agnosticism-deism-theism, attitude toward transcendence-immanence, and the self-ratings of religiosity and interest in meaning of life. Findings depict a manifold of belief systems, however, there was little difference among psychology students relating to gender, first or second year. Students from psychology, philosophy, and natural sciences showed similar profiles. The majority of participants were convinced that philosophical preconceptions on mind-body and free will could have important practical implications for the way in which psychotherapists, physicians, or judges exercise their profession.
Interpretationsmethodik in Psychologie und Sozialwissenschaften - neues Feld oder vergessene Traditionen?
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 4, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Die verbreitete Auffassung, dass in dem biographischen und interpretativen Paradigma ein neuer Ansatz in der Psychologie und den Sozialwissenschaften entstanden sei, wird in Frage gestellt. Diese Methodik hat in der Psychologie eine sehr lange Tradition. Vor fünfzig Jahren war sie in vielen Psychologischen Instituten in Forschung und Unterricht sogar die dominierende Methodik. In vielen dieser Verfahren, Projektiven Tests, Traumdeutung, Graphologie u.a., wird heute nicht mehr ausgebildet, obwohl sie in einigen Berufsfeldern noch angewendet werden. Auch die gründliche Ausbildung in der Interview-Methodik ist eher selten geworden. Mit diesen Verfahren scheinen jedoch auch viele der damals erarbeiteten Prinzipien und Regelsysteme der Interpretationslehre in Vergessenheit geraten zu sein, außerdem die Gründe für den Niedergang. Maßgeblich waren nicht allein die zunehmenden Zweifel an der empirischen Validität für berufspraktische Aufgaben des Assessment und der Diagnostik in der Psychologie, sondern auch der sehr hohe Aufwand für die Ausbildung und für die kompetente Anwendung dieser Verfahren. Diese Perspektive wird an ausgewählten Themen und Methodenproblemen dargestellt und diskutiert. In diesem Kontext zeigen sich Defizite – zumindest in großen Teilen der neueren Arbeiten und Publikationen. Neben einem offenkundigen Mangel an Rückblick und Austausch zwischen den Disziplinen ist auch das Fehlen einer eingehenden und konkreten Diskussion über die Standards der empirischen Qualitätskontrolle bemerkenswert. FQS könnte auch der Ort sein, um über die universitäre Ausbildung in dieser Methodik zu sprechen
Adorno and the authoritarian personality; Adorno und die autoritäre Persönlichkeit
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 56, Heft 1, S. 127-152
ISSN: 1861-891X
Adorno und die autoritäre Persönlichkeit
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 56, Heft 1, S. 127-152
ISSN: 0023-2653
"Die Authoritarian Personality ist eine der Milestone Studies der empirischen Sozialforschung. Die 1945/46 durchgeführten Untersuchungen hatten eine komplizierte Vorgeschichte, die sich bis in die jahrelang verzögerte Publikation im Jahr 1950 auswirkte. Der Anteil Theodor W. Adornos an dieser Forschung ist aus heutiger Sicht zu relativieren. Die maßgebliche Bedeutung Erich Fromms für die theoretische und ebenso für die empirische Seite wurde erst allmählich erkannt. Dennoch neigen auch neuere Autoren dazu, ihn und Adornos Ko-Autoren, d.h. Else Frenkl-Brunswik, Daniel J. Levinson und R. Nevitt Sanford, zu übergehen. Das Frankfurter Institut für Sozialforschung IfS hat in den 1950er Jahren nur zwei größere Interview- und Fragebogen-Studien unternommen. Innovative Forschungsansätze wurden nicht entwickelt. Die naheliegende Untersuchung von Tätern und von Mitläufern des Nationalsozialismus blieb aus. All dies lag in der erklärten Perspektive des amerikanischen Vorbildes. Als das wahrscheinlichste Motiv für dieses Defizit ergibt sich Adornos Geringschätzung der empirischen Sozialpsychologie und der differentiellen Psychologie. Beide Kompetenzen sind jedoch für diese Forschung unverzichtbar. Dieser wissenschaftsgeschichtliche Rückblick kann zum Verständnis beitragen, weshalb es im Nachkriegs-Deutschland nicht zu innovativen und breiten Untersuchungen der Authoritarian Personality kam." (Autorenreferat)
Autoritäre Einstellung und Statusmerkmale von ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS und der Wehrmacht: eine erweiterte Reanalyse der 1970 publizierten Untersuchung
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 52, Heft 2, S. 329-348
ISSN: 0023-2653
"Die von 229 Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS und SS und von 202 Angehörigen der Wehrmacht zwischen 1962 und 1966 ausgefüllten Fragebogen waren in der ersten Arbeit nicht vollständig ausgewertet worden. Die jetzt hinzugekommenen Einstellungsitems erweitern das Muster der autoritären Persönlichkeitszüge (F-Skala) in charakteristischer Weise. Die ursprünglich berichteten Gruppenunterschiede, welche mit soziodemographischen Merkmalen wie Schulbildung, Berufsschicht und Dienstrang konfundiert waren, konnten durch ein genaues Matching von Personen bestätigt und abgesichert werden. Die methodischen Grenzen dieser post hoc Untersuchung sind deutlich. Sie kann dennoch einen Beitrag zu der Frage leisten, welche Funktion der Autoritarismus sowohl im differentiell-psychologischen als auch im situativen Kontext des Gehorsamkeitsverhaltens hat." (Autorenreferat)
Autoritare Einstellung und Statusmerkmale von ehemaligen Angehorigen der Waffen-SS und SS und der Wehrmacht. Ein erweiterte Reanalyse der 1970 publizierten Untersuchung
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 52, Heft 2, S. 329-348
ISSN: 0023-2653
Die Ausprägung autoritärer Einstellung bei ehemaligen Angehörigen der SS und der Wehrmacht
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 22, Heft 3, S. 551-566
ISSN: 0023-2653