Dieses Kurzpapier bietet konkrete Maßnahmen, die dazu beitragen können schnellstmöglich den Verbrauch von Gas und Öl zu reduzieren, um die Energieversorgung sicherzustellen, die Verbraucher*innen zu entlasten und gleichzeitig zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beizutragen. Insbesondere Kapitel 3 fokussiert auf kurzfristige Maßnahmen, die innerhalb weniger Wochen und daher bis zum nächsten Winter problemlos umzusetzen sind. Ergänzend eine Zusammenfassung von bestehenden UBA-Vorschlägen in Kapitel 4, welches die weiteren Schritte für die Beschleunigung der Nachhaltigkeitstransformation skizziert.
Die RESCUE-Studie zeigt: Treibhausgasneutralität bis spätestens 2050 ist in Deutschland auf unterschiedlichen Wegen erreichbar. Je früher und ambitionierter gehandelt wird, desto mehr Freiräume eröffnen sich für die Gestaltung dieses Transformationspfades und ermöglichen eine ausgewogene Balance zwischen Substitution, Vermeidung und Senkung. Das Politikpapier fasst die zentralen Ergebnisse der RESCUE-Studie zum erfolgreichen Klimaschutz zusammen und zeigt die erforderliche Schritte auf, um Treibhausgasneutralität zu ermöglichen und einem angemessenen Beitrag Deutschlands zum Klimaübereinkommen von Paris nahe zu kommen.
The success of climate and natural resource protection depends amongst others on the expansion of renewable energies. The policy paper describes the central results of the RESCUE study as well as the challenges and steps required to expand renewable energies in order to achieve greenhouse gas neutrality, and for Germany to make an appropriate contribution to the Paris Climate Agreement.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist zentraler Bestandteil eines gelungenen Klima - und Ressourcenschutzes. Das Politikpapier beschreibt die zentralen Ergebnisse der RESCUE-Studie, damit verbundene Herausforderungen und erforderliche Schritte zum Ausbau der erneuerbaren Energien, um Treibhausgasneutralität zu ermöglichen und einem angemessenen Beitrag Deutschlands zum Klimaübereinkommen von Paris nahe zu kommen.
Um die globale Durchschnittstemperatur auf weniger als 2°C zu begrenzen, müssen CO2-Emissionen signifikant reduziert werden. Während in den letzten Jahren oder Jahrzehnten eine Zunahme der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und anderer Klimaschutzmaßnahmen in einem notwendigen Maßstab nicht entwickelt wurden, werden weitere Optionen zur Emissionsreduzierung diskutiert. So genannte Carbon Dioxide Removal (CDR) -Technologien, die teilweise noch als "unproven technologies" gelten, könnten ins Spiel kommen. Bio-CCS (Carbon Capture and Storage) gehört zu den Techniken, die mit einem großen Potenzial zur Erzielung negativer Emissionen verbunden sind. Bio-CCS wird daher in einem Großteil der "Kategorie 1" -Szenarien des IPCC verwendet, die einen Temperaturanstieg von unter 2°C erreichen. Die bio-CCS-Technologie befindet sich derzeit noch in einer frühen kommerziellen Phase und muss sich daher einigen kritischen Fragen stellen, die Fragen zur Machbarkeit der in den Szenarien der Kategorie 1 beschriebenen negativen Emissionen aufwerfen, einschließlich der potenziellen Bereitstellung von (nachhaltiger) Biomasse, der Verfügbarkeit von CO2-Speicherpotential und die Hochskalierung auf die gewünschte CO2-Injektionsrate. In dieser Studie wurden diese drei Aspekte anhand von Literaturrecherchen und Gutachten analysiert und bewertet. Das Ergebnis der durchgeführten groben Machbarkeitsüberprüfung ist, dass keine der Entwicklungen für bio-CCS in den Szenarien ohne zusätzliche Maßnahmen und / oder Investitionen möglich wäre. Die Mehrheit der Szenarien erfordert eine ausgedehnte Intensivierung in Politik, Maßnahmen und / oder Investitionen in mindestens einem der drei Bereiche. Basierend auf der Analyse kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Anwendung von CDR-Technologien eine wichtige Maßnahme für die Erreichung einer globalen Erwärmung unter 2°C ist, ihr Potenzial jedoch voraussichtlich begrenzt sein wird. Ein zu starker Verlass auf CDR-Technologien verringert die Wahrscheinlichkeit, die globale Erwärmung auf weniger als 2°C zu begrenzen, da CDR in den erforderlichen Skalen praktisch nicht möglich ist. Eine schnelle Dekarbonisierung des Energiesektors und eine rasche Reduktion der Gesamtemissionen – zum Beispiel durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz – ist von größter Priorität, um sicherzustellen, dass die begrenzte Menge an wahrscheinlich verfügbarem CDR-Potential, tatsächlich Null-NettoEmissionen liefern kann.
The German Federal Environment Agency (UBA) presents here a summary of its Ideas on climate policies. We wish to illustrate how we foresee the next steps towards an ambitious set of policies for energy, mitigation of and adaptation to climate change. Climate change is one of the greatest challenges facing humanity. Scientific knowl-edge about the impending threats as well as knowledge about possible options for action have increased considerably in recent decades. Particularly alarming, in view of expected climate change, is the IPCC's fourth assessment report, published in 2007. At the same time we are observing an increase in the global emissions of greenhouse gases – the cause of anthropogenic climate change.
Der IPCC-Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5) fasst den weltweit vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den Folgen von 1,5 °C globaler Erwärmung gegenüber vorindustriellen Bedingungen und zu den mit einer solchen Erwärmung konsistenten Treibhausgas-Emissionspfaden zusammen. Er untersucht Maßnahmen zur Verstärkung und Beschleunigung des Kampfes gegen den Klimawandel. Ein gesondertes Kapitel geht auf Berührungspunkte zu den globalen Zielen nachhaltiger Entwicklung (SDGs) ein. In einem Webinar am 26. Oktober 2018 stellte das Umweltbundesamt ausgewählte Erkenntnisse des Sonderberichtes vor. Das Webinar zielte darauf ab, wichtige Botschaften des Berichtes im klima- und umweltpolitischen Kontext darzustellen und für die Politikgestaltung verfügbar zu machen. Diese Dokumentation umfasst die im Webinar präsentierten Inhalte sowie im Anhang eine konsolidierte Beantwortung der im Webinar gestellten Teilnehmerfragen.
Folgende Politikempfehlungen für die Bundesregierung stellen die Gasversorgung für den Winter 2022 und darüber hinaus sicher, ohne dabei die Klimaschutzziele aus den Augen zu verlieren. Damit Flüssiggas eine Übergangslösung wird und die Gasversorgung möglichst klimaschonend verläuft, sind zentrale Ergebnisse im zweiten Kapitel die Gasleitungsinfrastruktur in Europa optimaler zu nutzen, die Wasserstofffähigkeit der LNG-Terminals herzustellen und durch eine möglichst nachhaltige Suche neuer Lieferländer zu diversifizieren. Der schnelle Wasserstoffhochlauf in Stahl- und Chemieindustrie kann die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sichern. Wie die Krise zu bewältigen ist durch Einsparungen von Gas- und Energieverbrauch, beispielsweise über verbindliche Sektor-Reduzierungsziele und eine zielsichere und passgenau Energiesparkampagne, wird im dritten Kapitel diskutiert. Durch wenige Handgriffe kann außerdem der Ausbau der Erneuerbaren Energien weiterhin beschleunigt werden und somit gleichzeitig die Krise mildern und die ambitionierten Klimaschutzziele erreicht werden. UBA stellt außerdem große Einsparpotenziale für die Industrie fest, wenn gasintensive Produkte kreislauffähiger gestaltet werden. Den Blick im vierten Kapitel auf die Lieferländer und Deutschlands Rolle im Geflecht der internationalen Energiekrise wendend, werden Vorschläge unterbreitet wie fossile lock-ins bei Industrie- und Entwicklungsländern vermieden werden können, bspw. durch Klimaklubs und globale Klimaneutralität durch Senken und negative Emissionen erreicht werden kann.
Achieving the Paris Agreement Long-term temperature goal (PA LTTG) requires closing the 2030 ambition and action gap between emissions levels consistent with the Paris Agreement and emissions levels projected with current targets and policies. G20 countries have a crucial role to play in realising increased climate policy ambition, given their economic power and prosperity, as well as their influence on investments, technology deployment and financial flows. This briefing paper provides an overview of mitigation options that have been analysed in recent literature and that can contribute to closing the emissions gap in 2030. This provides the basis to identify key policy areas and promising options for intergovernmental cooperation between the G20 nations, as well as possibly other relevant actors.
Der IPCC-Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5) fasst den weltweit vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den Folgen von 1,5 °C globaler Erwärmung gegenüber vorindustriellen Bedingungen und zu den mit einer solchen Erwärmung konsistenten Treibhausgas-Emissionspfaden zusammen. Er untersucht Maßnahmen zur Verstärkung und Beschleunigung des Kampfes gegen den Klimawandel. Ein gesondertes Kapitel geht auf Berührungspunkte zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals; SDGs) ein. Ergänzend zu den UBA-Webinaren für Politikberatende stellte das Umweltbundesamt in diesem Webinar am 05. April 2019 ausgewählte Erkenntnisse des Sonderberichtes für eine Zielgruppe mit weniger Detailwissen zu Klimawandel und Klimapolitik vor. Das Webinar richtete sich an Akteurinnen und Akteure aus Bildungs- und Kultureinrichtungen, NGOs, Vereinen, Initiativen und Verbänden der Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und Bewusstseinsbildung zur Klima- und Umweltpolitik tätig sind. Es zielt darauf ab, diese Akteurinnen und Akteure darin zu unterstützen, die Öffentlichkeit mit den Berichtsinhalten vertraut zu machen und Bewusstsein für deren Bedeutung zu erzeugen. Diese Dokumentation umfasst die im Webinar präsentierten Inhalte sowie im Anhang eine konsolidierte Beantwortung der im Webinar gestellten Teilnehmerfragen.
The project "Global greenhouse gas emission pathways until 2050" (2015-2017) aimed to develop transformation scenarios and strategies that both limit global warming to 2°C and take into account a number of environmental and sustainability criteria, such as food security, air quality, protection of aquatic and terrestrial ecosystems as well as socio-economic targets. This report presents the main findings of this work. The report opens with an assessment of the requirements for limiting future global temperature rise to less than 2°C. It then explores to what extend current climate policies, and especially the Nationally Determined Contributions (NDCs) support or endanger the achievement of the non-climate specific UN sustainable development goals (SDGs) and from here specifically looks at the sustainability im pacts of two main climate protection measures, i.e. biomass production and electricity generation from renewables. The report concludes with an assessment of sustainability-oriented strategies using an integrated energy-economy-climate and land-use modelling framework and highlights the potential of comprehensive climate policy approaches that align climate protection with sustainable development goals.
The Federal Environment Agency (UBA) has for several years been researching appropriate, effective ways of implementing the targets set by the international community on stemming climate change in a highly industrialised and developed nation like Germany. The findings of the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) show beyond doubt that industrial nations in particular will need to work towards ambitious climate targets by the middle of this century if they are to fulfil their global responsibility. This provides an opportunity for Germany to take on a trailblazing role, setting the bar high and working towards the 'greenhouse gas-neutral country' climate target. The UBA has launched an interdisciplinary process in order to discover how a greenhouse gas-neutral Germany might look in 2050. The process began with an investigation of electricity generation, be-cause this involves high emissions; the UBA showed that it is in fact possible to generate 100% of our electricity from renewable sources. From the outset, it was clear that a sustainable supply of energy from renewables would not on its own be sufficient to avoid almost all greenhouse gas (GHG) emissions. Other sectors of the economy would also need to make major changes and increase their use of low-GHG technologies.The present study, 'Greenhouse gas-neutral Germany 2050' therefore investigates all the relevant sources of emissions that are described in the German National Inventory Report (NIR) on greenhouse gases. Thus besides energy supply — including the heat and transport sectors — we also consider greenhouse gas emissions from industry, waste management, agriculture and forestry and changes in land use. We then present a target scenario. Our study does not cover the routes towards this trans-formation, any associated economic assessments, or the selection of suitable policy instruments. Instead, we aim to demonstrate that a greenhouse gas-neutral Germany can largely be achieved using technical measures. We hope to provoke discussion about our sustainable, greenhouse gas-neutral future. Further study will be required, for example into the extent to which lifestyle changes can help make our greenhouse gas-neutral target easier to achieve.
Das Umweltbundesamt (UBA) untersucht seit einigen Jahren, wie sich die Zielsetzung der inter-nationalen Staatengemeinschaft zur Eindämmung des Klimawandels für ein hochentwickeltes Industrieland wie Deutschland angemessen und wirkungsvoll umsetzen lässt. Den Ergebnissen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) folgend steht außer Frage, dass besonders Indust-rieländer bis zur Jahrhundertmitte ehrgeizige Klimaziele anstreben sollten, um ihrer globalen Verant-wortung gerecht zu werden. Deutschland kann hierbei eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen, wenn es sich selbst frühzeitig eine hohe Zielmarke setzt und das Klimaziel "Treibhausgasneutrales Deutsch-land" anstrebt. Um die Frage zu beantworten wie ein treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050 aussehen könnte, hat das UBA einen interdisziplinären Prozess gestartet. Wegen ihrer hohen Emissionen hat das UBA dabei die Stromerzeugung als Erstes untersucht und gezeigt, dass eine Stromerzeugung aus 100 % erneuerbaren Energien möglich ist. Schon zu Beginn der Arbeiten war klar, dass eine nachhaltige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien allein nicht ausreichen wird, um die Treibhausgasemissionen (THG) nahezu vollständig zu vermeiden. Auch andere Wirtschaftsbereiche müssten sich deutlich verändern und verstärkt THG-arme Techniken einsetzen.Die nun vorgelegte Studie "Treibhausgasneutrales Deutschland 2050" bezieht daher alle relevan-ten Emissionsquellen in die Untersuchung ein, die im jährlich erstellten Nationalen Inventarbericht (NIR) zum Treibhausgasinventar beschrieben werden. Betrachtet werden also neben der gesamten Energieversorgung einschließlich des Wärme- und Verkehrssektors auch die Treibhausgasemissionen von Industrie, Abfallwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie aus Landnutzungsänderungen. Wir entwickeln hierzu ein Zielszenario. Transformationspfade zu diesem Ziel und die damit verbundenen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und die Auswahl geeigneter politischer Instrumente sind nicht Gegenstand der Untersuchung. Unser Anliegen ist, zu zeigen, dass ein treibhausgasneutrales Deutschland mit vorwiegend techni-schen Maßnahmen möglich ist. Mit dieser Studie möchten wir die Diskussion über eine nachhaltige und treibhausgasneutrale Zukunft anstoßen. Weitere Untersuchungen dazu müssen folgen, die zum Beispiel auch die Frage berücksichtigen inwieweit die Veränderung der Lebensstile helfen können das Ziel der Treibhausgasneutralität leichter zu erreichen.
Die RESCUE-Studie zeigt in sechs Szenarien mögliche Lösungs- und Handlungsspielräume für Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität in Deutschland bis 2050. Dabei werden Änderungen im Ausbau der erneuerbaren Energien, Anstrengungsniveaus zur Treibhausgasneutralität, Materialeffizienz und zu nachhaltigen Lebensstilen untersucht. Bis 2050 können die Treibhausgasemissionen um 95 Prozent bis 97 Prozent gegenüber 1990 gemindert werden. In Verbindung mit einer nachhaltigen land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung können Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Der Primärrohstoffkonsum wird um 56 Prozent bis 70 Prozent reduziert (allerdings kommt es auch zu einer Mehrinanspruchnahme einzelner Rohstoffe). Der vorliegende Forschungsbericht gibt eine detaillierte Übersicht über das Projekt. Zur Umsetzung der beschriebenen Transformationspfade sind ein ambitioniertes und schnelles Handeln sowie internationale Kooperation notwendig.