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Rezension von: Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 - 1949

Am Beispiel der Universität Leipzig zeigt der Autor die unterschiedliche Vorgehensweise westalliierter und sowjetischer Behörden im Zusammenhang mit der Entnazifizierung auf. Während in den Westzonen die Verfolgung von Kriegsverbrechern und Hauptverantwortlichen oberstes Gebot war, erfolgte in der SBZ aus dem Motiv eines zukünftigen grundsätzlichen Umbaus der Gesellschaft heraus eine verschärfte Entnazifizierung, die auch die Universität Leipzig erfaßte, nachdem die US-amerikanische Besatzung von der sowjetischen abgelöst worden war. Als Hauptträger der Entnazifizierungsmaßnahmen erwiesen sich in erster Linie deutsche Landesbehörden, die von den Sowjets lediglich kontrolliert wurden. Erst als sich Mitte 1947 abzeichnete, daß ein Ausbleiben von Fachkompetenz (insbesondere an der medizinischen Fakultät) den Lehr- und Forschungsbetrieb massiv behinderte, erfolgte ein vorsichtiger Kurswechsel, der von den Besatzungsbehörden ausging. Es erfolgten in Maßen Wiedereinstellungen, die erlittenen Lücken im Lehrkörper konnten bis 1948 auch mit Einstellungen von Professoren geschlossen werden, die aus dem Exil zurückgekehrt waren. (ICC)