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Feldbauer fragt nach der Kontinuität des italienischen Faschismus seit 1915 bis heute: Verknüpfung der Bewegung Mussolinis mit führender Industrie, Hitler, Franco und der Kirche, später die Rolle der USA im Kalten Krieg, Mafia, die Lega, Forza, Berlusconis Imperium, Salvini ... Rezension: Feldbauer (zuletzt ähnlicher Tenor: "Geschichte Italiens", 2017) fragt, wie es möglich ist, dass nach 1945, die Forza mit Berlusconi 1994 und 2018/19 Legachef Salvini und die fünf Sterne an die Regierung kommen konnten. Er zeigt überzeugend stringent die Kontinuität des Faschismus in Italien und erschreckend aktuell in ganz Europa: 1915 Mussolinis Kampfverbände, 1922 Machtergreifung mit der Unterstützung von führenden Industriellen und der Kirche, 21 Jahre faschistische Diktatur mit völkermordender Kolonialpolitik, Vernetzung mit Hitler und Franco, 1943 bis 1945 Schergen Hitlers, zugleich und seit 1945 Re-Installation des Faschismus als Bollwerk gegen Links u.a. durch USA, CIA, NATO, Mafia und Kirche. Antikommunismus als Bestandteil rechter Ideologien, bis Berlusconis Forza und Salvinis Lega 2018/19 den Begriff der "Rasse" wieder einführt. - Erschreckend aktuelle Parallelen und Konsequenzen in ganz Europa. Eine engagierte mitreissende Darstellung. Breit empfohlen. (2)

Verlagsinfo: Gerhard Feldbauer schildert Vorgeschichte und Verlauf des Krieges, die internationale Solidarität mit Vietnam, den Widerstand in der US-Army, der vor allem von schwarzen Soldaten ausging, sowie die militärische Hilfe insbesondere der UdSSR, ohne die der Sieg der Befreiungsbewegung nur schwer möglich gewesen wäre. Den Ausschlag gab allerdings der Widerstandswille des vietnamesischen Volkes selbst. Er wurzelte in den Traditionen nationalen und antikolonialen Widerstandes, die der legendäre Ho Chi Minh zu mobilisieren verstand. Seine Bedeutung zeigte sich fast noch mehr nach seinem Tod. Denn als er 1969 verstarb, hinterliess er nicht, worauf vielfach spekuliert wurde, ein Vakuum, sondern eine kollektive politische Führung und eine Bevölkerung, in deren Mehrheit das Streben nach Unabhängigkeit tief verwurzelt war. Nicht unerwähnt bleiben die US-Kriegsverbrechen, für die dasjenige von My Lai im Mai 1968 zum Synonym wurde

Rezension: Der in italienischer Geschichte habilitierte Historiker schöpft für seine gedrängte Darstellung der Auseinandersetzung zwischen Faschismus und Antifaschismus aus langjähriger Tätigkeit als Pressekorrespondent in Italien und offensichtlich guter Kenntnis dortiger politischer Verhältnisse, worüber er mehrfach publizierte (hier kritisch angezeigt nur "Von Mussolini bis Fini", ID 12/97). Die aus linker Sicht geschriebene Tour d'Horizon durch die politsche Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert verwendet häufig begriffliche Stereotypen linker Provenienz, gibt aber doch, dies berücksichtigend, alles in allem einen informativen Überblick über das die jüngste italienische Politik betreffende Grundthema und seine Quellen. Engagierter politscher Journalismus. Auswahl von Kurzbiografien, Skizzierung von Parteien, Organisationen, Institutionen, Glossar politischer Begriffe, Literatur, Register. (3) (Friedrich Andrae)