Liebe, Laster, Lust und Leiden: Sexualität im Alten Testament
In: Theologische Interventionen Band 5
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In: Theologische Interventionen Band 5
In: Quaestiones disputatae v.254
Nach weit verbreiteter Leseweise der Bibel führt Israel seine Herkunft auf die Erzväter zurück. An die Patriarchen seien die Verheißungen ergangen, mit ihnen habe der Gott Israels die Geschichte mit seinem erwählten Volk begonnen. Diese Sicht entspricht weder den biblischen Überlieferungen noch dem jüdischen Selbstverständnis. Israel erzählt seine Anfänge als Gottesvolk pointiert als Geschichte von Frauen mit ihren Männern und Kindern. Das neu aufgelegte und in Teilen mit einem geschlechterfairen Forschungsansatz überarbeitete Buch der Bonner Alttestamentlerin und Frauenforscherin Irmtraud Fischer zeigt die politische Dimension der von ihr sogenannten Erzeltern-Erzählungen und deren erzählerischer Fortschreibung durch das Rut-Buch auf. Das Buch will zum Abbau antijüdischer Klischees beitragen, indem es vergessene oder verkürzt gelesene biblische Erzählungen neu deutet. Und es will so die konstitutive Bedeutung der Frauen für ein Christentum herausstellen, das sich neu vom ersten Teil seiner Bibel inspirieren läßt. Professorin Dr. Irmtraud Fischer lehrt Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Universität Graz.
Es legt sich nicht unmittelbar nahe, dass sich eine Alttestamentlerin von ihrem Fach her zu Zensur äußert. Schließlich ist das, was wir heute unter Zensur verstehen, vorrangig mit der Kontrolle von Massenmedien verbunden, die es in der Form zu biblischen Zeiten nicht gab. Zensur im Sinne kontrollierender Lenkung von Information und Deutungshoheit über Fakten durch politische, religiöse oder wirtschaftliche Institutionen und Machthaber gab und gibt es freilich überall, wo Menschen zusammenleben und sich eine soziale Ordnung bzw. Hierarchie herausbildet. So will dieser Beitrag in einem interdisziplinären Kontext einige grobe historische und theologische Linien vom alttestamentlichen Verbot, andere Gottheiten zu verehren, über die ikonographische Zensur hin zu erlaubten, religionspolitisch aber völlig inkorrekten sprachlichen Gottesbildern nachzeichnen.
BASE
In: Isaiah’s Vision of Peace in Biblical and Modern International Relations, S. 151-165
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 20, Heft 4, S. 96-104
Im christlichen und jüdischen Kanonteil der Prophetie wird den Erzählungen um prophetische Figuren, die die Geschichte Israels begleiten, ein wesentlich höherer Stellenwert als der Schriftprophetie beigemessen. Dadurch wird auch das in der kirchlichen Praxis oft vorherrschende Missverständnis, dass Propheten ausschließlich Männer gewesen seien, entscheidend korrigiert. Die Autorin stellt im vorliegenden Beitrag einige prophetisch begabte Frauen vor, um das Konzept der hebräischen Bibel zu verdeutlichen, in deren Gesamtaufbau die Prophetinnen kein Randphänomen darstellen, sondern sich durch die exponierte Stellung der Erzählungen und Notizen als "Leseanleitung" für die Bücher der Prophetie erweisen und für eine biblische Amtstheologie entscheidende Impulse geben. Sie erörtert ferner die Bedeutung der Prophetie als Vermittlung zwischen Gott und seinem Volk und die Rolle der Gotteskünderinnen in der jüdischen Tradition. (ICI2)
In: Alter Orient und Altes Testament Band 456
In: Theologie im kulturellen Dialog Band 39
In: Theologie im kulturellen Dialog 16
In: Jahrbuch für biblische Theologie Band 33 (2018)
Obwohl wir schon seit längerem in einer Zeit und Gesellschaft leben, die in bestimmten Bereichen – wie etwa der Werbung – als stark "sexualisiert" bezeichnet werden kann, spielte die wissenschaftlich-theologische Thematisierung von Sexualität als zentralem Aspekt des Menschseins lange Zeit eine eher marginale Rolle. Zumeist wurden und werden einzelne ethisch-moraltheologische Aspekte, wie Fragen der Reproduktionsmedizin, überkommene und neue Konzepte von Ehe und Partnerschaft oder das Zusammenleben in Familien diskutiert. In den letzten Jahren hat, aufgerüttelt durch immer zahlreichere an die Öffentlichkeit gelangende Missbrauchsfälle, eine verstärkte wissenschaftliche Aufarbeitung von sexuellem und geistlichem Missbrauch eingesetzt. Aber die Auseinandersetzung mit einer positiven theologischen Sichtweise von Sexualität wurde dadurch nicht gefördert.Das vorliegende Jahrbuch möchte einen umfangreichen, durch verschiedene theologische Fachrichtungen verlaufenden Beitrag zum Diskurs leisten. Beginnend mit exemplarischen Darstellungen zentraler biblischer Aspekte und Texte sowie der Rolle von Sexualität in ausgewählten Schriften des klassischen Judentums, greift der Band historische Weichenstellungen, wie etwa die Asketisierung des Klerus im 4. und 5. Jahrhundert, die Begründung des Pflichtzölibats oder die Rolle der Sexualität in und für die Ehe im späten Mittelalter und bei Martin Luther auf. Aktuelle Themenfelder aus dem Bereich der sexuellen Vielfalt, der Sexualisierung des Alltags in westlichen Kulturen im Spiegel der Medien und der hermeneutischen Frage nach Sexualität und Macht runden den Band ab.
In: Theologische Frauenforschung in Europa Band 29