Geschlecht und Ethnizität in audiovisuellen Medien: methodologische und methodische Herausforderungen intersektionaler Medieninhaltsanalyse
In: Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht in Bewegung: Forschungsperspektiven der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung, S. 99-114
Die meisten Analysen zur Darstellung von Migranten in deutschen Medien berücksichtigen Fragen des Geschlechts wenig oder kaum. Der vorliegende Beitrag dagegen nähert sich dem komplexen Verhältnis von Geschlecht, Ethnizität und Medien. Vor dem Hintergrund, dass gerade eine geschlechtersensible Forschung sowohl gesellschaftliche Fragen differenziert und nachhaltig beantworten und ebenso zur vielfach geforderten Theorieentwicklung in der Kommunikationswissenschaft beitragen kann, werden die aktuell laufenden Forschungen des Projektes "Migrantinnen in audiovisuellen Medien" vorgestellt und diskutiert. Im Zentrum steht eine methodische und methodologische Reflexion anhand der empirischen Erhebungs- und Auswertungsschritte. Das an der Freien Universität Berlin durchgeführte Projekt verfolgt einen Mehrmethodenansatz und geht den Fragen der (De-) Konstruktion von Geschlecht sowohl mit qualitativen als auch mit quantitativen Methoden nach. Die Auseinandersetzung mit den theoretisch-methodologischen Anforderungen bei der Analyse des deutschen Fernsehprogramms steht im Mittelpunkt und so werden vor allem die Probleme der quantifizierenden Codierung und Identifikation von Migrantinnen erörtert. Diese Überlegungen werden mit ausgewählten Falldarstellungen illustriert und im Zusammenhang mit Überlegungen zur Konstruktion von Geschlecht und Ethnizität theoretisch reflektiert. (ICI2)