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Im Zuge der Technisierung der Welt wurden Mensch und Technik lange Zeit als zwei selbstverständlich voneinander abgetrennte, verschiedene Bereiche wahrgenommen. Dieses Selbstverständnis ist in den letzten Jahrzehnten fraglich geworden. Das Bedürfnis und die zahlreichen Versuche, die Abgrenzungen zwischen Mensch und Technik zu beschreiben und zu bestimmen, weichen zunehmend der Einsicht, dass die Beziehungen sehr viel komplexer sind als zahlreiche Grenzziehungen glaubten. Die säuberliche Trennung von technischem Artefakt auf der einen und dem menschlichen Körper auf der anderen Seite erweist sich - so die These der Autorin - zunehmend als Illusion, denn längst haben technische Geräte Eingang in den menschlichen Körper gefunden. Mit dem medizinischen Fortschritt und der Miniaturisierung der Technik sind Sonden, Herzschrittmacher, Nägel, Schrauben, Prothesen, bald womöglich auch neuronale Mikrochips in den menschlichen Körper eingedrungen. Damit wird der Mensch zum "Mischwesen", ein Hybridorganismus aus biologischem Gewebe und Elektronik, der sich nicht mehr eindeutig dem Bereich Natur oder dem Bereich Kultur/Gesellschaft zuordnen lässt. Der Beitrag diskutiert die Grenzproblematik in dreifacher Weise: Erstens geht es um imaginäre oder bestehende Grenzziehungen zwischen Mensch und Technik. Gibt es Kriterien, anhand derer eine menschliche Substanz von einem technischen Kern unterschieden werden kann? Zweitens stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt bestimmt werden kann, an dem eine solche Grenze überschritten wurde. Drittens wird das Problem der Grenzen des technischen Fortschritts berührt. (ICA2)

"Susanne Fohler und Christiane Funken beleuchten die Wahlmöglichkeiten von Frauen zwischen zwei unterschiedlichen Karrierewegen im Außendienst des Unternehmenssegments 'Vertrieb': einer klassischen 'Aufstiegskarriere' innerhalb des Gesamtunternehmens und einer 'Geldkarriere' innerhalb des Vertriebs, in dem das Jahresgehalt, branchenabhängig, bis zu 125.000 Euro im Jahr betragen kann. Der vom Verkaufserfolg abhängige Verdienst gewährleistet nach Fohler/ Funken eine für Frauen und Männer chancengleiche Entlohnung und macht eine Geldkarriere für Frauen attraktiv, da sie weniger anfällig erscheint für geschlechtsbezogene Diskriminierung, die im Rahmen von Leistungsbewertungen durch Vorgesetzte für eine Aufstiegskarriere empirisch belegt ist. Um jedoch Einfluss im Unternehmen zu erlangen, ist weiterhin der klassische Aufstieg in der Linienhierarchie erforderlich, und Fohler/ Funken fragen, ob die Entscheidung von Frauen für eine Geldkarriere nicht als akzeptierter oder hingenommener Machtverzicht gedeutet werden muss." (Autorenreferat)

Ökonomische Transformationsprozesse haben dazu beigetragen, dass spätestens seit den 1990er Jahren dem Firmensegment "Vertrieb" eine zentrale Stellung im Unternehmen zukommt. Nicht nur der Zuwachs an Vertriebsarbeit, sondern auch die zunehmende Bedeutung der Funktion des Vertriebs als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Umwelt zwingen die Unternehmen, ihre Verkaufsstrategien zu überdenken und neue Vertriebswege zu forcieren. In Verbindung damit entwickeln sich neue Karrierestrategien, die sich wesentlich von klassischen und alternativen Karrierestrategien unterscheiden. Die Autoren nehmen eine typisierende Rekonstruktion von Karrierestrategien vor, die sich an der lokalen, d.h. vertrieblichen Organisationsrationalität orientieren. Neben seiner "Sprungbrettfunktion" für eine klassische Aufstiegskarriere lässt der Vertrieb - so die Ergebnisse einer empirischen Studie aus den Jahren 2000 bis 2002 - einen weiteren, bisher nicht thematisierten Karrieretypus zu, der nahezu ausschließlich über das Medium "Geld" und eine damit verbundene Steigerung des Aufmerksamkeitskapitals definiert ist. (ICI2)