Mit diesen Daten lässt sich die moralische Akzeptanz von Kryokonservierung ohne medizinische Indikation (Social Freezing) untersuchen. Die Befragungspersonen haben 12 Vignetten beantwortet. Dies ermöglicht eine präzise Schätzung der handlungsspezifischen Parameter. Außerdem wurden die Befragungspersonen zu Einstellungen und religiöser Orientierung befragt.
Medical treatments at the beginning and end of human life are highly contested in public discourse. Our study reveals factors shaping the acceptance of social egg freezing (or oocyte cryopreservation) as an assisted reproduction technology (ART) in the general public. Based on the theory of moral contextualism and the literature on medical ethics, we deduce potential factors influencing attitudes toward cryopreservation (for example, the number of oocytes used or the age up to which women plan to use the oocytes). The influence of these factors on individual attitudes is modeled using a factorial design embedded into a web survey. The results show that factors associated with potential harm to the children decrease acceptance of cryopreservation, whereas factors associated with potential harm to the women increase acceptance. The strongest effect has the age at which women plan to use the preserved oocytes.
Zielsetzung: Die Längsschnittstudie "Kulturelle Bildung und Kulturpartizipation in Deutschland (KuBiPaD)" untersucht Muster der Kulturpartizipation in Deutschland auf der Basis einer standardisierten Bevölkerungsumfrage. Die Studie ist als Querschnittsbefragung im Jahr 2018 gestartet und wurde 2021 zu einer Panelstudie ausgebaut. Die Kulturpartizipation umfasst den Konsum, die Rezeption und die nicht-professionelle Produktion künstlerischer Güter in den Sparten Musik, Film, Literatur, darstellende und bildende Kunst. In der zweiten Befragungswelle wurde der inhaltliche Fokus um die Partizipation in der Sparte Gaming/Videospiele sowie den medialen Konsum von Kulturangeboten erweitert. Für die Erklärung der Kulturpartizipation wurden Variablen zur Ressourcenausstattung und Opportunitätsstruktur, zu den sozialisatorischen Anregungen sowie den persönlichen Präferenzen und Kompetenzen erhoben. Eigens entwickelt wurde ein Instrument zur Messung der kognitiven Kompetenzen in den Sparten Malerei und Musik. In der zweiten Welle wurde zusätzlich ein faktorielles Survey-Experiment im Bereich der Literatur durchgeführt.
Methode: Die Grundgesamtheit der Basisumfrage bildeten deutschsprachige Personen ab 15 Jahren in Privathaushalten Deutschlands. In einem zweistufigen Auswahlverfahren wurde zunächst eine nach Kombination von Kreisen und BIK10-Regionsgrößenklassen geschichtete Zufallsstichprobe von 200 Sample Points in 183 Gemeinden gezogen. Im zweiten Schritt wurden Personen ab 15 Jahren aus den Einwohnermeldeverzeichnissen dieser Gemeinden zufällig ausgewählt. In standardisierten, computergestützten Face-to-Face-Interviews (CAPI) wurden 2592 Personen zwischen Juli und Dezember 2018 befragt. Die Response-Rate betrug 22,9%. In der zweiten Welle nahmen 1541 Personen erneut an der Befragung teil. Die Wiederbefragungsquote lag somit bei 59,5%. Zusätzlich wurde zur Kompensation der reduzierten Fallzahlen aus denselben 183 Gemeinden wie in der ersten Welle eine neue Einwohnerregisterstichprobe von Personen ab 15 Jahren in Privathaushalten nach dem Zufallsprinzip gezogen. Befragt wurden schließlich 914 Personen der Auffrischungsstichprobe. Die Response-Rate lag bei 20,1%. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden die Interviews der zweiten Welle überwiegend telefonisch, zum Teil aber auch persönlich-mündlich (CAPI), durchgeführt. Das Literaturexperiment wurde im Rahmen eines kurzen online Fragebogens umgesetzt ("Online-Drop-Off"). Einzelne Module und Fragen wurden nur Subsamples von Befragten vorgelegt.
Fragebogeninhalt: Freizeitverhalten; Präferenzen, Konsum und Rezeption in den Sparten Musik, Film, Literatur, Gaming, darstellende und bildende Kunst; mediale Kulturpartizipation; Präferenzen für experimentell eingespielte Songvariationen (Subsample); Rezeption eines visuellen Stimulus (Peter Doig: "100 years ago", Subsample); kulturelle Eigenproduktion mit Schwerpunkt Musizieren; kulturelle Weiterbildung mit Schwerpunkt Bibliotheken und Volkshochschulen; kulturelle Sozialisation mit Schwerpunkt Familie und Schule; kulturelle Identität; symbolische Grenzziehungen; Legitimität von Kulturangeboten; Legitimität von Theaterstücken (faktorieller Survey, Subsample); Persönlichkeit; politisches Interesse; Parteipräferenz; ökonomisches und kulturelles Kapital; umfangreiches Modul zur Soziodemografie; Haushalt; Partnerschaft; Kinder; soziales Netzwerk; Kompetenztests in den Sparten Malerei und Musik (Subsamples).
This study explores how researchers' analytical choices affect the reliability of scientific findings. Most discussions of reliability problems in science focus on systematic biases. We broaden the lens to emphasize the idiosyncrasy of conscious and unconscious decisions that researchers make during data analysis. We coordinated 161 researchers in 73 research teams and observed their research decisions as they used the same data to independently test the same prominent social science hypothesis: that greater immigration reduces support for social policies among the public. In this typical case of social science research, research teams reported both widely diverging numerical findings and substantive conclusions despite identical start conditions. Researchers' expertise, prior beliefs, and expectations barely predict the wide variation in research outcomes. More than 95% of the total variance in numerical results remains unexplained even after qualitative coding of all identifiable decisions in each team's workflow. This reveals a universe of uncertainty that remains hidden when considering a single study in isolation. The idiosyncratic nature of how researchers' results and conclusions varied is a previously underappreciated explanation for why many scientific hypotheses remain contested. These results call for greater epistemic humility and clarity in reporting scientific findings.