Der Zwangssparprozeß als Werkzeug der Entwicklungspolitik: Dargestellt am Beispiel der Republik Korea
In: Entwicklungspolitische Schriften der Forschungsgruppe für Industrie- und Verkehrspolitik der Universität Bonn und der Gesellschaft für Wirtschafts- und Verkehrswissenschaftliche Forschung
Ziel der Arbeit ist es, eine für die Länder der Dritten Welt realistische Entwicklungstheorie zu erarbeiten und diese am Fallbeispiel Südkorea darzulegen. Im Mittelpunkt steht dafür die Kapitalakkumulation als Ergebnis von "Zwangssparprozessen". Darunter versteht der Autor, generell gesprochen, die Zurückdrängung des realen Verbrauchs zugunsten eines 'Investititionsfonds', der die fortgesetzte wirtschaftliche Entwicklung garantieren soll. Zwangssparprozesse können sowohl vom Staat oktroyiert werden (u.a. durch Steuerpolitik, Zollpolitik, Geldpolitik) als auch unternehmensorientiert sein (u.a. durch Lohn- und Sozialpolitik). Die soziale Frage jedoch muß in jedem Falle mitberücksichtigt werden, um das "Zwangssparen" durchsetzungsfähig zu machen. (DÜI-Sbt)