American Government - A German Perspective
In: American studies newsletter, Heft 10
ISSN: 0941-6978
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In: American studies newsletter, Heft 10
ISSN: 0941-6978
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 34, Heft 29-30, S. 31-44
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B. 29-30, S. 31-44
ISSN: 0479-611X
"Nach Beendigung des Vietnamkrieges 1975 siegten neokonservative Positionen in der amerikanischen Öffentlichkeit auf wichtigen Feldern der geistigen Auseinandersetzung, ohne allerdings den bereits etablierten Liberalismus verdrängen zu können. In der Präsidentenwahl von 1980 trug die neokonservative Bewegung einiges zum spektakulären Sieg von Ronald Reagan bei. Um herauszufinden, ob die Demokraten an programmatischer Stärke gewonnen haben, wurden deren geistig-ideologische Positionen seit der Zeit des Amtsantritts von Präsident Reagan überprüft. Der Niedergang liberaler Programmatik wirkte sich besonders einschneidend in der Wirtschaftspolitik aus. Die Steuerprotestbewegung von 1978 bedeutete das Ende der wirtschaftlichen Kompetenz der Demokraten. Diese haben sich nunmehr an die Wirtschaftspolitik des Präsidenten (Reaganomics) mit ihren Konzepten von Neo-Liberalismus und 'New Industrial Policy' angepaßt und versuchen, der liberalistischen Variante von Wachstumspolitik gesteuerte Varianten von Investitionslenkung entgegenzuhalten. Sozialer und ökonomischer Wandel haben im letzten Jahrzehnt zu einer Wiederbelebung des amerikanischen Populismus geführt, der für die traditionalen Familienwerte und gegen die großen Konzerne Partei ergreift. Diese Gruppe steht in einem kritischen und zugleich unterstützenden Verhältnis zum Präsidenten. Die Demokraten versuchen ebenfalls einen, wenngleich 'linken' l Populismus zu beleben, der in einigen Agrarstaaten die Farmer vor Preisverfall schützen und zugleich den Präsidenten als Vertreter der 'Großen Interessen' anprangern soll. Hinsichtlich der sozialen Werte verteidigen die Liberalen das Erreichte. Hier geraten sie immer mehr unter Beweislast, weil die äußerst liberalisierte Abtreibungsgesetzgebung der USA von den Konservativen wegen neuer Erkenntnisse in der Embryonalforschung heftig kritisiert wird. Auch zur Diskussion um das die Nation sehr beschäftigende amerikanische Erziehungssystem tragen die Demokraten nicht mit neuen Ideen bei; insofern behält der Präsident hier die kritische Kompetenz. Die Friedensbewegung (Freeze) war 1982/83 eine starke soziale Bewegung, jedoch scheint sie zur Zeit wegen einer klugen konservativen Anpassungspolitik abzunehmen. Auf die Außenpolitik wirkt der Schock des Vietnam-Krieges noch lange nach; die amerikanische Bevölkerung besitzt zwar eine grundsätzliche konservative Einstellung hinsichtlich der militärischen Stärke, vertritt aber eine anti-interventionistische Haltung gegenüber der Politik der Regierung in Lateinamerika. Die Demokraten haben in den letzten vier Jahren zwar Anstrengungen unternommen, um das verlorene politisch-ideologische Terrain gegenüber dem Neokonservatismus wettzumachen. Es ist ihnen gelungen, aufzuholen; definitionsmächtig in allen Bereichen der geistigen Auseinandersetzung bleibt aber immer noch der Neokonservatismus." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 34, Heft 29+30, S. 31-44
ISSN: 0479-611X