Der Wiener Philosophieprofessor Wimmer, der sich seit Jahren die Überwindung des Eurozentrismus in der Philosophie zur Aufgabe gemacht hat, gibt hier eine Einführung in die interkulturell orientierte Philosophie. Seine Intention ist der Abbau zentristischer Vorurteile und die Verständigung mit außereuropäischen, in anderen kulturellen Kontexten stehenden Formen des Philosophierens. Mit dieser Zielrichtung klärt er zunächst die theoretischen Grundlagen einer interkulturellen Philosophie, ihre Begriffe, ihre Methoden, ihren Gegenstand. Dann präsentiert er Ansätze eines kritischen Umgangs mit europazentrischen Positionen, zeigt hermeneutische Probleme bei der Beschäftigung mit fremden Denktraditionen auf, klärt interdisziplinäre Beziehungen, untersucht in einer Fallstudie am Beispiel der Menschenrechte die universale Gültigkeit von Normen und skizziert abschließend die Ursprünge der Philosophie in Indien, China und im Islam. Literaturverzeichnis und Glossar. Neben den vergleichbaren Darstellungen von H. Kimmerle (ID 5/03) und R. A. Mall (ID 30/95) für Philosophiestudenten. (3) (Dieter Altmeyer)
Around the globe, energy from renewable sources became an important part of energy supply, serving as a key means to reduce global CO2-emissions and the dependencies on fossil resources. While conventional fossil-based energy generation is centralized in a few large power plants, the decentralized renewable energy generation takes usually place in many small plants, often privately installed, such as the use of photovoltaic modules to produce electricity. Through these changes, the individual household has been put at the center of future energy supply systems, in which they are consumer and producer of energy at the same time. By the means of renewable energy systems, homeowners are able to provide themselves with energy. Decentralized electricity storages are considered to be the key component of an autarkic self-supply of energy, as they enable to store the electricity surplus for later use. The present dissertation focused therefore on the acceptance of decentralized solar power storages. As people associate with an autarkic self-supply of energy different benefits, the objective was to identify these benefits and to examine its relevance. Four empirical studies have been carried out, comprised of several qualitative interviews (N = 13) and three quantitative online surveys (N = 168, N = 240, N = 249). The participants were asked to evaluate different energy supply scenarios and to indicate their willingness to pay more. The scenarios varied in the scope of the supply, in the energetic degree of autarky, in the extent of autonomy and control, and in the provided information. The results show, that the participants associate different benefits with an autarkic self-supply of energy, which go beyond the mere energetic benefit. Next to an increased independence, an improved self-sufficiency and a broader supply security, further benefits are decisive, which result from the possibilities to self-determine, to control and to intervene in the energy provision. Findings are of practical relevance for the further diffusion of decentralized energy storage systems. Manufacturers of decentralized storages, energy supplier and actors of the political and private sector should pay attention to design technological systems and to develop business models, enabling the individuals to achieve a high energetic degree of autarky and providing them with a certain extent of autonomy and control. ; Erneuerbare Energien haben sich zu einem wichtigen Bestandteil der weltweiten Energieerzeugung entwickelt, was dazu beiträgt, die globale CO2-Emissionen zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu reduzieren. Während die konventionelle Art der Energieerzeugung in einzelnen großen Kraftwerken erfolgt, findet die erneuerbare Energieerzeugung überwiegend dezentral in kleineren, zum Teil privaten Anlagen statt. Dies gilt im Besonderen für die Nutzung photovoltaischer Anlagen zur Erzeugung elektrischen Stroms. Diese Veränderungen rücken die einzelnen Haushalte in den Mittelpunkt zukünftiger Versorgungssysteme, in welchen sie zugleich als Konsument und Produzent von Energie auftreten. Unter günstigen Bedingungen können Eigenheimbesitzer mit Hilfe erneuerbarer Energiesysteme sich sogar vollständig mit Energie versorgen. Dezentrale Stromspeicher gelten dabei als entscheidende Schlüsselkomponente einer autarken Selbstversorgung mit Energie, da diese es erlauben, den selbstproduzierten, nicht direkt genutzten Strom für spätere Zeiten zwischenzuspeichern. Die vorliegende Dissertation konzentriert sich daher auf die Untersuchung von Akzeptanzentscheidungen im Zusammenhang mit dezentralen Solarstromspeichern. Personen assoziieren mit einer autarken Energieversorgung verschiedene Nutzenaspekte, die es galt zu identifizieren und ihre jeweilige Bedeutung herauszuarbeiten. Insgesamt wurden vier empirische Studien durchgeführt, die sowohl mehrere qualitative Interviews (N = 13) als auch drei quantitative Onlinebefragungen (N = 168, N = 240, N = 249) umfassten. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, verschiedene Energieversorgungsszenarien zu bewerten und ihre Zahlungsbereitschaft anzugeben. Die Szenarien unterschieden sich dabei in der Reichweite der Versorgung, in der Höhe des energetischen Autarkiegrades, im Ausmaß der individuellen Autonomie und Kontrolle sowie in der dargebotenen Information. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer eine autarke Energieversorgung mit Vorteilen in Verbindung bringen, welche über den bloßen energetischen Nutzen hinausgehen. Neben einer erhöhten Unabhängigkeit, einer verbesserten Selbstversorgung, und einer weitreichenderen Versorgungssicherheit spielen dabei auch Nutzenaspekte eine Rolle, welche aus den Möglichkeiten resultieren, die Energieversorgung selbst zu bestimmen, sie zu kontrollieren und wenn erforderlich einzugreifen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind von praktischer Relevanz für die weitere Verbreitung von dezentralen Energiespeichersystemen. Hersteller von dezentralen Speichersystemen, Energieversorgungsunternehmen aber auch Akteure von staatlichen und privatwirtschaftlichen Förderinstituten sollten darauf achten, Energiesysteme oder Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Individuen ermöglichen, einen hohen energetischen Autarkiegrad zu erreichen sowie ihnen einen gewissen Grad an Autonomie und Kontrolle zugestehen.