Ungehorsame Bildbetrachtung: Rezension zu "Schauen und Strafen. Nach 9/11" von Linda Hentschel
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Linda Hentschel: Schauen und Strafen: Nach 9/11. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2020. 978-3-86599-423-3
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In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Linda Hentschel: Schauen und Strafen: Nach 9/11. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2020. 978-3-86599-423-3
In: Schöningh and Fink Early Modern and Modern History E-Books Online, Collection 2013-2017, ISBN: 9783657100033
Preliminary Material /Iris Därmann, Thomas Macho and Nina Franz -- Was Unter die Haut Geht /Thomas Macho -- Unter die Haut. Tätowierungen als Logo- und Piktogramme. Zum Auftakt /Iris Därmann -- Signs Under the Skin: Flogging Eternal Rome /Susanna Elm -- Degradation, Dishonor, & the Stigmatiferous Slave: Reckoning the Weight of the Roman Tattoo /Mark Gustafson -- Das Tattoo als Tabu: Kulturelle Grenzgänger und Ihre Tätowierungen in der Kolonialliteratur-‡ von Gonzalo Guerrero bis Jean-Baptiste Cabri /Michael C. Frank -- Zeigen Oder Nicht Zeigen. Über Frauen und Tattoos /Susanna Kumschick -- Ein Blaues Herz auf der Stirn. Distinktionen des Schreckens /Thomas Macho -- Werkalterung und Umrisslinie: zur Unschärfe von Tattoos /Ole Wittmann -- Schema - Schnitt - Narbe: Hautzeichnungen in der Chirurgie /Anna L. Roethe -- Zur Nummerntätowierung im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau /Iris Därmann -- Die Kz-Häftlingstätowierung als Public art. Zu Einem Grenzfall Deutscher Erinnerungskultur /Kai Kappel -- Autorenhinweise /Iris Därmann, Thomas Macho and Nina Franz.
Mit der Frage nach den Kulturen und Medien, den Gesten und Praktiken des Empfangens verbindet sich ein weites Bedeutungsfeld. Dieses betrifft mit dem Empfänger und den Empfangsgeräten nicht nur eine zentrale Instanz der Medien- und Informationstheorie, sondern kreist ebenso um die sozialen Praktiken der Empfangenden und Entgegennehmenden: Phänomene wie Gabe und Gastfreundschaft, um das Urteil, die Strafe, aber auch die Vergebung, mithin um Fragen des Juridischen, des Ethischen und der Macht. Was geschieht, wenn wir all diese Phänomene nicht von ihrer aktiven Seite, von der Seite des Absenders, des Gebers und der Gabe, aus denken, sondern von der vermeintlich passiven Seite ihres Empfangens? Welche kulturellen Formen des Empfangens, welche Gesten und Praktiken und medialen Effekte verbinden sich mit der Annahme und Aufnahme? Welche Formen der Empfangsbestätigung aber auch der Annahmeverweigerung, des Widerstands und des renitenten Umgangs konturieren das Empfangen als kulturelle Praxis?