Das Buch untersucht die Strukturen hinter den Einstellungen zu religiöser Vielfalt und zu Muslimen in Deutschland und geht der Frage nach, wie Religiosität diese Einstellungen beeinflusst. Es zeigt sich, dass Toleranz als eigenständige Haltung lediglich existiert, wenn es um Religionsvielfalt im Allgemeinen geht, nicht jedoch in Bezug auf Muslime. Religiosität wirkt dabei äußerst ambivalent. Hochreligiöse neigen zur Betonung des Wahrheitsanspruchs ihrer Religion, Atheisten sind tendenziell religionskritisch, weshalb beide Gruppen Muslime und religiöse Vielfalt eher negativ bewerten. Ist die Religiosität nicht dogmatisch, sind andere Faktoren wie z. B. Deprivation, politische Einstellungen oder Intergruppenkontakt wichtiger.
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Der Aufsatz gliedert sich in drei Abschnitte. Auf der Basis von Überlegungen aus der klassischen Vorurteilsforschung wird in einem ersten Schritt der Versuch unternommen, Kriterien für die Definition von Stereotypen und Vorurteilen herauszuarbeiten, um anschließend zu diskutieren, inwieweit sich diese Kategorien soziologisch als Feindbilder interpretieren lassen. In einem zweiten Schritt werden die Prozesse der Herausbildung positiver und negativer Assoziationen mit Gruppen ausführlich in den Blick genommen, die ihrerseits die Möglichkeitsbedingungen für die Entstehung von interreligiösen Konflikten darstellen. In einem dritten Schritt stehen empirische Ergebnisse im Mittelpunkt. Hier geht es vor allem um die Frage, inwieweit Christen dem Islam eher negative Images zuordnen und dem Christentum demgegenüber eher positive Eigenschaften zuschreiben. Es geht um die Frage, ob die Religionszugehörigkeit der christlichen Mehrheitsbevölkerung in Deutschland zu sozialer Kategorisierung in der Weise führt, dass das Christentum auf- und der Islam abgewertet wird. Gleichzeitig werden die Zuschreibungen der Christen mit denen der Konfessionslosen verglichen, die einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung stellen. Zentral ist dabei vor allem die Überlegung, dass die Arten der Kategorisierung durch Christen und Konfessionslose systematische Differenzen aufweisen müssten. (ICB2)
Wie begegnen die Menschen in Europa nichtchristlichen Religionen und Religionsgemeinschaften? Unter welchen Bedingungen werden religiöser Pluralismus sowie die Angehörigen religiöser Gruppen akzeptiert bzw. abgelehnt? Welche individuellen und kontextuellen Faktoren beeinflussen die Bereitschaft zu religiöser Toleranz und Wertschätzung? Dies sind einige der Fragestellungen, denen der vorliegende Band anhand von vergleichenden Analysen von fünf europäischen Ländern nachzugehen versucht. Der Inhalt • Wahrnehmung und Akzeptanz religiöser Vielfalt • Deutschlands Plädoyer für die Ungleichbehandlung von Religionsgemeinschaften • Das soziostrukturelle Profil der Muslime in Deutschland und Europa im Vergleich • Zwischen Akzeptanz und Ablehnung: Überlegungen zu einem Modell religiöser Toleranz • Möglichkeitsbedingungen und Grenzen der Toleranz Die Zielgruppen Journalisten • Mitarbeiter in Bildungseinrichtungen • Politiker • Sozial- und Kulturwissenschaftler • Religionssoziologen Die Autoren Prof. Dr. Detlef Pollack, Dr. Olaf Müller, Dr. Gergely Rosta und Nils Friedrichs sind an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster / Exzellenzcluster "Religion und Politik" tätig, Alexander Yendell arbeitet am Institut für Praktische Theologie der Universität Leipzig.
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Das Buch untersucht die Strukturen hinter den Einstellungen zu religiöser Vielfalt und zu Muslimen in Deutschland und geht der Frage nach, wie Religiosität diese Einstellungen beeinflusst. Es zeigt sich, dass Toleranz als eigenständige Haltung lediglich existiert, wenn es um Religionsvielfalt im Allgemeinen geht, nicht jedoch in Bezug auf Muslime. Religiosität wirkt dabei äußerst ambivalent. Hochreligiöse neigen zur Betonung des Wahrheitsanspruchs ihrer Religion, Atheisten sind tendenziell religionskritisch, weshalb beide Gruppen Muslime und religiöse Vielfalt eher negativ bewerten. Ist die Religiosität nicht dogmatisch, sind andere Faktoren wie z. B. Deprivation, politische Einstellungen oder Intergruppenkontakt wichtiger.
Intro -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis -- 1 Einleitung - Religion und religiöse Vielfalt im wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Diskurs -- 1.1 Zur Aktualität des Themas im Kontext wissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Entwicklungen -- 1.2 Zur Struktur dieser Forschungsarbeit -- 1.3 Wahrnehmung und Akzeptanz von religiöser Vielfalt - ein Überblick über vorhandene Studien -- 2 Wahrnehmung und Bewertung von religiöser Pluralität und Muslimen - ein mehrdimensionales Modell -- 2.1 Datengrundlage und methodische Vorbemerkungen -- 2.2 Die Kognitive Dimension -- 2.2.1 Theoretische Konzepte zu Stereotypen und Vorurteilen -- 2.2.2 Deskriptive Ergebnisse: Die Bilder der Deutschen vom Islam -- 2.2.3 Indexbildung -- 2.3 Die Affektive Dimension -- 2.3.1 Die Bedeutung von Emotionen in sozialen Interaktionen -- 2.3.2 Konzeptionen von Emotionen -- 2.3.3 Klassifikation von Emotionen auf Basis von Macht- und Statusrelationen -- 2.3.4 Angst als strukturelle Emotion -- 2.3.5 Empirische Ergebnisse: Angst vor religiöser Pluralität und Muslimen -- 2.4 Die Evaluative Dimension -- 2.4.1 Was ist Toleranz? Versuch einer Begriffsbestimmung -- 2.4.2 Formen von Toleranz im Kontext von Einstellungen zu religiöser Pluralität und Muslimen -- 2.4.3 Zum Verhältnis von Duldung und Respekt -- 2.4.4 Methodische Anmerkungen zum Modell religiöser Toleranz -- 2.4.4.1 Die Messung von Ablehnung, Akzeptanz, Duldung und Respekt -- 2.4.4.2 Toleranz als ein- und mehrdimensionales Phänomen -- 2.4.5 Deskriptive Ergebnisse: Einstellungen zu religiöser Vielfalt und Muslimen -- 2.4.5.1 Einstellungen zu religiöser Vielfalt -- 2.4.5.2 Einstellungen zu Muslimen -- 2.4.5.3 Zusammenfassung der deskriptiven Ergebnisse -- 2.4.6 Testung der Dimensionalität der Modelle.
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