Eine Minderheit und ihre Obrigkeit: deutsche Hugenotten im Dritten Reich
In: Geschichtsblätter des Deutschen Hugenotten-Vereins e.V. 26
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In: Geschichtsblätter des Deutschen Hugenotten-Vereins e.V. 26
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 7, Heft 5/6, S. 111-134
ISSN: 0940-3566
Die Refugiesforschung legt nahe, daß die Beziehung zwischen den Refugiesnachkommen (hugenottische Glaubensflüchtlinge) und den Emigres (französische Revolutionsflüchtlinge) von Ablehnung und Ausgrenzung der Emigres durch die Refugiesnachkommen geprägt war. Anhand verschiedener Autoren werden die Identität der Hugenotten, ihre Eingliederung in die preußische Gesellschaft und ihre Entfremdung von Frankreich behandelt. Am Beispiel der adligen Familie Chamisso wird gezeigt, daß die Revolutionsflüchtlinge auch freundschaftliche Kontakte zu den Hugenotten hatten. Anhand einer qualitativen Untersuchung von Verwaltungsvorgängen wird das Verhalten der "refugirten" Verwaltungselite in Preußen gegenüber den Emigres offengelegt. Dies wird durch eine quantitative Untersuchung des Heiratsverhaltens von Emigres und Refugiesnachkommen und eine exemplarische Familiengeschichte ergänzt. Somit wird eine Tradition der Integration von katholischen Franzosen in den "inneren Kreis" der Koloniegesellschaft sichtbar. Diese Integration wird der angeblichen Gruppenidentität der Hugenotten gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, daß es sich nur um ein uneindeutiges "kollektives Konstrukt aus 'refugirten' Identitäten" handelte. (prf)
In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 85