Haushaltsproduktion und Stromverbrauch: Möglichkeiten der Stromersparnis im privaten Haushalt
In: Wesen und Wege nachhaltigen Konsums: Ergebnisse aus dem Themenschwerpunkt "Vom Wissen zum Handeln - neue Wege zum nachhaltigen Konsum", S. 265-282
Der Beitrag betrachtet das Thema Stromverbrauch im Kontext der Haushaltsproduktion, deren Unterschied zur gewerblichen Produktion kurz herausgearbeitet wird. Anschließend werden die gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen der privaten Haushalte, deren anhaltende Technisierung und der damit verbundene Energiekonsum bzw. Stromverbrauch analysiert. Als Folge dessen stehen Energie-Einsparpotenziale, diesbezügliche Strategien und mögliche Gründe des Scheiterns im Blickpunkt. Unterschieden wird dabei zwischen technischen und verhaltensbedingten Einsparpotenzialen. So sind bei Informations- und Kommunikationstechniken und beim Waschen die Einsparpotenziale durch verändertes Verhalten größer als der technische Spielraum. Dagegen werden bei der Herstellung von Wärme, Warmwasser und Speisen die Einsparpotenziale überwiegend beim Wechsel des Energieträgers gesehen. Eine Hilfestellung für die Umsetzung von Maßnahmen zur Stromersparnis wäre die zunehmende Bereitstellung detaillierter und aktueller Verbrauchsdaten z. B. durch verbesserte Visualisierung der Auswirkungen des Verbraucherverhaltens (wie durch umfassenden Einbau digitaler Zähler etc.). Doch betreffen die Verhaltensorientierungen im Haushalt bei zunehmenden gesellschaftlichen Ansprüchen auch die Qualität der bereitgestellten Güter und Dienstleistungen und werden zu Bestimmungsfaktoren von Sozialprestige. Energiesparmaßnahmen stoßen hier an soziale und sozio-kulturelle Grenzen. (ICB2)