Suchergebnisse

Der Soziologe Albrecht Göschel, viele Jahre Projektleiter am Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin, zeigt die demographische Entwicklung und deren Folgen auf. Dieses über lange Zeit unterschätzte Thema wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten alle Lebensbereiche unserer Gesellschaft fundamental beeinflussen. Göschel verdeutlicht in seinen Beiträgen die Wechselwirkung gesellschaftlicher Megatrends, die nicht nur fundamentale Korrekturen des Sozialstaates, sondern auch unseres gesamten Staats- und Kulturverständnisses nahe legen. Albrecht Göschel wurde 1941 in Bergen auf Rügen geboren, er studierte Architektur und Stadtplanung an der TU Hannover und an der TU Berlin sowie Soziologie und Sozialpolitik an der University of Essex, England. 1980 promovierte er in Soziologie zum Dr. rer. pol. Von 1987 bis 2006 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), Berlin. Er hat zahlreich veröffentlicht zu Themen der kommunalen Kultur- und Sozialpolitik, Wertewandel und Generationenfolge, u. a. "Stadtkultur und städtische Kulturpolitik in der Desintegration" (Wuppertal, 2001). Göschel hat am Difu ästhetische und historische Fragen des Städtebaus, das Thema der Stadtutopien, aber auch Planungstheorie abgehandelt. Seine Generationsstudien galten dem Mentalitätswandel von verschiedenen Generationen im Westen als auch im Osten. Einen seiner klassischen Schwerpunkte bildeten empirische Arbeiten zur Kulturpolitik im weitesten Sinn. Nicht zuletzt hat er sich mit dem Themenfeld Kommunale Sozial- und Infrastrukturpolitik unter den Bedingungen des demographischen Wandels auseinander gesetzt - zuletzt federführend im Projekt "Stadt 2030". - Inhalt: Albrecht Göschel: Die Zukunft der Demokratie in einer alternden Gesellschaft Festvortrag zur Verleihung des Bad Herrenalber Akademiepreises, Folgen des Wertewandels für die Stadt-und Regionalplanung, Beitrag zur Tagung "Perspektiven der Regional- und Siedlungsentwicklung", der TU Dresden, Wandel des Wohnens in der Zweiten Moderne, Beitrag zur Vorlesungsreihe "6mal Wohnen" an der TU Karlsruhe, Stadtteilkultur im demographischen Wandel, Beitrag Hamburger Ratschlag Stadtteilkultur", Helmut Strack: "Wohnst Du noch, oder lebst Du schon?", Laudatio für Dr. Albrecht Göschel

Der Bereich der Kultur im engen Sinne, also die ästhetischsymbolische Produktion, kann in einer Phase der Auflösung traditioneller Schichten als Instrument der Distanzierung auch zwischen anderen Gruppierungen, also z.B. zwischen Generationen angesehen werden. Beim Vergleich von vier bundesdeutschen Generationen werden deutliche Unterschiede in den kulturellen Orientierungen erkennbar, die als »Generationshabitus« verstanden werden können. Trotz der Gegensätze zwischen den aufeinanderfolgenden Generationen stehen diese aber auch in einer kontinuierlichen Entwicklung, die sich als Verwestlichung des Kulturverständnisses beschreiben läßt. Damit wird deutlich, daß der deutsche »kulturelle Sonderweg«, in dem Kultur als säkulare Religion galt, in den 60er/70er Jahren zugunsten einer Dienstleistungshaltung gegenüber Kulturleistungen beendet wird, wie sie auch für andere westliche und vor allem für die angelsächsischen Länder kennzeichnend ist.