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Reden - Beschlüsse
In: Nachrichten-Reihe 39
Economic incentives of the WTO dispute settlement system with an empirical focus on the agro-food sector
The thesis contributes to the understanding of the drivers in countries' decision to adjudicate trade issues under the Dispute Settlement Mechanism (DSM) of the World Trade Organization (WTO). The DSM is a rules-based device for the resolution of conflicts arising over the interpretation of trade law under the regime of the organization. The DSM is self-enforcing, i.e. all actions of disputes are driven by the parties to the dispute. This Member-driven nature of the DSM implies that the conditions of its use are determined by market-related incentives, Members' resource endowments and constraints, and the characteristics of the political economic relationship between potential complainants and defendants. Negotiations on improvements of the DSM are going on since 1997 without yielding any resolution so far. The negotiations aim at making the DSM more effective and to allow for equal accessibility of the system to all types of Members. Reform proposals span a broad field; however, a targeted improvement of the system requires a thorough understanding of economic incentives and constraints faced by the potential users of the system. Apart from an introduction, the thesis comprises two empirical and a theoretical chapter. The empirical parts are focused on the agro-food sector to provide a more in-depth analysis of sector-related characteristics. The starting point is an aggregated analysis on capacity- and sector-related traits of initiating Members and is based on a Binomial dispute distribution model adapted from the literature. The second empirical chapter builds upon the analysis of the first but shifts the focus to bilaterally dependent characteristics, which are of essential relevance for the enforcement of compliance. The empirical intricacy implied by the pure bilateral approach is solved by the application of the Weighted Endogenous Sampling Maximum Likelihood (WESML) estimator. Results show that Members' tendency toward protectionist policies decrease and the level of protectionism faced in their exports increase their probability to initiate disputes. The first finding suggests a strategic behavior and may also reflect Members' general tendency towards market liberalization. The second finding is in line with the system's objectives. Also, Members' operating experience shows a positive effect on their number of filed disputes. This can be rationalized by decreased fixed costs of litigation and by gained efficiency in the processing of disputes through experience. In addition, the positive influence of lobbying activity, their dependency on the defendant's market for exports and the value of agro-food imports from the defendant country could be supported. The empirical investigations are complemented by a theory paper. Drawing on the findings mentioned above and those from previous empirical investigations on WTO dispute settlement, the chapter develops a comprehensive economic modeling framework for the initiation of disputes. It thereby may serve as a tool for the evaluation of the system's status quo and the assessment of envisaged system changes. ; Die ökonomischen Anreize des WTO Streitschlichtungsverfahrens mit emprischem Schwerpunkt auf dem Agrar- und Lebensmittelsektor Die Dissertation leistet einen Beitrag zum Verständnis der Einflussfaktoren in der Entscheidung von Ländern, ihre Handelsauseinandersetzungen im Rahmen des Streitschlichtungsmechanismus (SSM) der Welthandelsorganisation (WTO) zu verhandeln. Der SSM is eine regelbasierte Institutiton für die Lösung von Konflikten über die Interpretation des Handelsrechts unter dem Geltungsbereich der Organisation. Es handelt sich dabei um ein selbstgesteuertes Verfahren, d.h. dass alle damit verbundenen Aktivitäten von den Streitparteien getragen werden. Diese mitgliedergetriebene Eigenschaft des SSM beinhaltet, dass seine Nutzungsbedingungen bestimmt werden durch marktbezogene Anreize, durch die Ressourcenausstattung der Mitglieder der Organisation und durch die Beschaffenheit der politikökonomischen Beziehung zwischen potentiellen Klägern und Beklagten. Über eine Verbesserung des SSM wird seit 1997 verhandelt, ohne dass es bislang zu einer Lösung gekommen wäre. Die Verhandlungen zielen darauf ab, die Effektivität des SSM zu erhöhen und seine Nutzbarkeit allen Arten von Mitgliedern zu ermöglichen. Die Reformvorschläge sind breit gefächert. Jedoch erfordert eine gezielte Verbesserung des Systems ein tiefgründiges Verständnis der ökonomischen Anreize und der Einschränkungen, denen potentielle Nutzer des Systems gegenüberstehen. Zusätzlich zu einer umfangreicheren Einleitung umfasst die Dissertation zwei empirische und ein theoretisches Kapitel. Die empirischen Teile sind auf den Agrar- und Lebensmittelsektor fokussiert, um eine eingehendere Untersuchung der sektorbezogenen Eigenschaften bereitzustellen. Der Ausgangspunkt ist eine aggregierte Analyse von kapazitäts- und sektorbezogenen Charakteristiken von Klägern, und hat als Grundlage ein Binomiales Verteilungsmodell für Streitfälle, welches aus der Literatur entnommen wurde. Das zweite empirische Kapitel baut auf dieser ersten Analyse auf, verschiebt den Fokus jedoch hin zu bilateral abhängigen Ländereigenschaften, welche von entscheidener Bedeutung für die Durchsetzung der Regeleinhaltung sind. Die mit dem bilateralen Ansatz verbundene empirische Komplexität wird durch die Anwendung des Weighted Endogenous Sampling Maximum Likelihood (WESML)-Schätzers gelöst. Die Ergebnisse zeigen, dass die protektionistische Tendenz von WTO-Mitgliedern ihre Klagewahrscheinlichkeit verringert und der Umfang protektionistischer Politiken, welchen sie in ihren Exportströmen ausgesetzt sind, ihre Klagewahrscheinlichkeit erhöt. Ersteres mag ein strategisches Verhalten der Länder oder auch ihre generelle Einstellung im Hinblick auf Handelsliberalisierung widerspiegeln. Letzteres befindet sich in Übereinstimmung mit den Zielen des Systems. Die Anwendungserfahrung mit dem System zeigt ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Anzahl von Klagen. Dies kann erklärt werden mit abnehmenden Fixkosten und zunehmender Effizienz in der Bearbeitung von Streitfällen durch die gewonnene Erfahrung. Zusätzlich zeigen Lobbyaktivität, die Relevanz des beklagten Marktes für Exporte und der Wert von Agrar- und Lebensmittelimporten von diesem einen positiven Effekt auf die Klagewahrscheinlichkeit von Ländern. Die empirischen Analysen werden durch ein theoretisches Kapitel ergänzt. Indem es sich auf die oben zitierten Ergebnisse sowie auf diejenigen vorhergehender empirischer Untersuchungen zum WTO-Streitschlichtungssystem stützt, entwickelt das Theoriekapitel ein umfassendes ökonomisches Modell für die Initiierung von Streitfällen. Es mag daher als Mittel zur Evaluierung des status quo des SSM, wie auch zur Bewertung der anvisierten Änderungen des Systems dienen.
BASE
Kommunale Wirtschaftsförderung zwischen Wettbewerb und Kooperation
In: Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse 51
enth.
Für sichere Arbeitsplätze unter blauem Himmel: ein Beitrag zur Diskussion über Gewerkschaften - Ökologie - Grüne
In: Nicht links - nicht rechts?: über die Zukunft der Grünen, S. 35-52
Der Aufsatz ist eine theoretisch und strategisch orientierte Einschätzung des Verhältnisses der Gewerkschaften zur Ökologieproblematik und der Einstellung der ökologisch ausgerichteten gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen zu den Gewerkschaften. Ausgangspunkt ist die These, daß die Form kapitalistischen Wirtschaftens die Ursache der ökologischen Probleme darstellt. Dementsprechend wird eine konsequente Umweltschutzpolitik an die Machtfrage geknüpft. Hier wird u.a. den Grünen ein Theoriedefizit angelastet, das sich in wirtschaftspolitischen Vorstellungen und strategischen Optionen äußert, die in Verkennung der realen Ursachen gegen bloße Auswirkungen vorgehen und dabei in deutliche Interessenkonflikte zur organisierten Arbeiterbewegung kommen müssen (Industriepolitik). Gleichzeitig wird den Gewerkschaften ein Praxisdefizit zugeschrieben, das sich darin ausdrückt, daß zwar schon vor der Herausbildung der Ökologiebewegung eine Umweltprogrammatik existierte, diese aber nicht ins öffentliche Bewußtsein gerückt wurde. Für die Zukunft wird davon ausgegangen, daß eine breit angelegte Diskussion innerhalb der Gewerkschaften und der Grünen sowie zwischen beiden Organisationen die Grundlage für ein gemeinsames Vorgehen abgeben wird. (MB)
Für sichere Arbeitsplätze und saubere Umwelt: ein Beitrag zur Diskussion über Gewerkschaften, Ökologie und Grüne
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 28, Heft 10, S. 1323-1338
ISSN: 0006-4416
Contribution to "Nicht links, nicht rechts? über die Zukunft der Grünen", Hamburg, VSA-Verlag, 1983.
Einheitsgewerkschaft: historische Notwendigkeit und aktuelle Bedeutung
In: Die Neue Gesellschaft, Band 28, Heft 3, S. 215-222
Zum Entwurf des neuen DGB[Deutschen Gewerkschaftsbund]-Grundsatzprogramms: eine Übersicht über neue Aussagen und Veränderungen im Vergleich zum gültigen DGB-Grundsatzprogramm von 1963
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 25, Heft 3, S. 307-317
ISSN: 0006-4416
Der Computer wartet auf Dich: Thesen zur Rationalisierungsproblematik im privaten Dienstleistungsbereich
In: Die Neue Gesellschaft, Band 25, Heft 8, S. 618-623
ISSN: 0028-3177
Veränderte politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben auch im privaten Dienstleistungssektor die Rationalisierungsprobleme und die Folgen für die Arbeitnehmer erheblich verschärft. Die Rationalisierung hat durch die Einführung der EDV gerade im Bereich von Handel, Banken, Versicherungen und Wirtschaftsdiensten eine qualitativ neue Phase erreicht. Für die Arbeitnehmer bedeutet das neben Arbeitsplatzverlust auch Dequalifikation und Einkommensminderung, Leistungsdruck und Gesundheitsschäden mit schädlichen Folgen für Volkswirtschaft und Gesellschaft. Dieser Rationalisierung nach Unternehmermodell muß die Gewerkschaft durch Erkämpfung von Rationalisierungsschutzmaßnahmen, durch Ausnützen tarifpolitischer Möglichkeiten und durch Veränderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Alternative entgegensetzen, die Rationalisierung zur Verbesserung von Arbeitszeit, -bedingungen und Lebensqualität nutzt. (HM)
Der Computer wartet auf Dich: Thesen zur Rationalisierungsproblematik im privaten Dienstleistungsbereich
In: Die Neue Gesellschaft, Band 25, Heft 8, S. 618-620