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Der emeritierte Bochumer Neutestamentler ("Mirjam - Gottes Gesalbter") blickt auf die Anfänge des Christentums zurück. Auf den Grundlagen der Erkenntnisse der historisch-kritischen Jesusforschung und eigener neutestamentlicher Exegesen betrachtet er in den 3 Hauptteilen des Buchs die Zeitabschnitte von Jesus bis zum 1. jüdisch-römischen Krieg (66-70), von der Zerstörung Jerusalems bis ca. 100 und von der Zeit danach bis etwa 150. Sein Fazit: Jesus war von seiner Geburt an bis zu seinem Tod Jude und seine ersten Anhänger waren Juden; erst Mitte des 2. Jahrhunderts definierte sich das Christentum im Gegensatz zum Judentum als eigenständige Kirche. Im Schlussteil fragt er nach Konsequenzen dieser Befunde zum Ursprung des Christentums für ein anderes Verhältnis zum Judentum. Stellenregister. - Eine fundierte, um Allgemeinverständlichkeit bemühte, zwar anmerkungsfreie, aber mit zahlreichen Belegstellen gespickte Darstellung. Neben dem wissenschaftlichen Lehrbuch zum Thema von U. Schnelle für biblisch, theologisch, historisch und am jüdisch-christlichen Dialog Interessierte

Bildung in Deutschland: eine Katastrophe. Kinder und Gesellschaft nehmen Schaden! Michael Winterhoff redet Klartext, zeigt anhand vieler Beispiele aus seiner langjährigen Praxis als Kinder- und Jugendpsychiater, aber auch aus zahlreichen Rückmeldungen zu seinen Büchern und Vorträgen, was heute in Kitas und Schulen falsch läuft - so falsch, dass in seinen Augen die Zukunft unserer Gesellschaft gefährdet ist. Leidtragende sind für ihn die Kinder, die man quasi sich selbst überlässt. Winterhoff verharrt nicht bei der Bestandsaufnahme und Analyse, er zeigt konkrete Lösungen und Massnahmen auf und fordert u.a. eine gross angelegte Bildungsoffensive: Weg von Kompetenzorientierung und den unfreiwillig zu Lernbegleitern degradierten Lehrern, hin zu echter Bildung und Pädagogen, die den Kindern wieder ein Gegenüber sein dürfen. Denn nur die Orientierung an Bezugspersonen ermöglicht die Entwicklung von emotionaler und sozialer Psyche. (Verlagstext)

Gerhard Trabert ist ein sozial sehr engagierter Arzt und Professor für Sozialmedizin. Er gilt u.a. als Experte für "Medical Streetwork": "Wenn der Patient nicht zum Arzt kommt, kommt der Arzt zum Patienten". Der Träger des Bundesverdienstkreuzes bekam als erster deutscher Arzt eine Kassenzulassung für die Wohnungslosenversorgung mit einem "Arztmobil". Hier schildert er anschaulich seine Erfahrungen mit der medizinischen und sozialen Betreuung von Wohnungslosen. Er nennt die Gründe für Wohnungslosigkeit (u.a. Scheidung, Jobverlust, Erkrankung, Haftentlassung) und berichtet von Gewalt gegen Wohnungslose, von Altersarmut, Strassenkindern und "Sozialrassismus". - Erfrischend, wie er dabei stets die Würde des einzelnen Menschen und dessen Rechte im Blick hat. Das Buch wird nie zu sentimental, wirkt aber dennoch anrührend. Es behandelt eine Parallelgesellschaft von Menschen am Rand, die oft kaum oder nur widerwillig zur Kenntnis genommen werden. Ein Buch, das zu mehr Menschlichkeit und zum Handeln auffordert. Vielleicht einfach mal stehenbleiben und genauer hinsehen. (1)

Die Frage nach den Ursachen, den Gründen für die immer weiter verbreiteten rechtsradikalen und nationalistischen Tendenzen innerhalb unserer Gesellschaft, möchte die Autorin mithilfe psychologischer Methoden auf den Grund gehen. Rezension: Die Fragestellung im Titel und der Untertitel klingen sehr vielversprechend. Die Autorin möchte verstehen "was in Menschen vorgeht, die sich zu Rassismus, Nationalismus und antidemokratischen Ideen bekennen". Dazu teilt sie ihr Buch in drei Teile mit jeweils mehreren Kapiteln auf: 1. Innen: Die Wurzeln rechtsextremer Einstellungen, 2. Aussen: Wie rechtsextreme Einstellungen verstärkt werden und 3. Machen: Was können wir tun? Jedes Kapitel schliesst ab mit einem grau unterlegten Kasten, der den Inhalt zusammenfasst und die wichtigsten Stichpunkte für die Leser/-innen notiert. Am Ende des Buches gibt es eine Liste mit 40 Ansatzpunkten gegen rechts. Ob es die häusliche Gewalt der Nachkriegsjahre, die autoritäre Prägung in Ostdeutschland sind, die Ursachen rechter Einstellungen sind vielfältig, abhängig von der familiären und politischen Sozialisation. Und natürlich spielt die Gruppendynamik innerhalb des Lebenszusammenhangs eine Rolle. Das Buch bietet inhaltlich wenig Neues, trotz des Lehrbuchcharakters.(2-3)

Der Opferstatus ist ein Massenphänomen geworden. Medienwirksam kann nun die vermeintlich erlittene Schmach globale Beachtung finden und das Ego populärer Männer und Frauen dadurch Aufwind erfahren. Unter anderem Donald Trump und Björn Höcke werden hier als prominente Beispiele analysiert. (2)

Die Kinder und Jugendlichen von heute haben sich stark verändert. Auch hat die Zahl der verhaltensauffälligen Schüler dramatisch zugenommen. Von vielen nahezu unbemerkt haben unsere Kinder ihre Kindheit verloren, diagnostiziert Winterhoff (vgl. zuletzt ID-A 47/15). Einen hohen Anteil an diesen Fehlentwicklungen haben die Eltern. In einer schnelllebigen digitalen Welt sind sie gehetzt, genervt und gereizt und dies überträgt sich auf ihre Kinder. Anhand von Alltagssituationen von Kindern und Jugendlichen zu Anfang der 1990er-Jahre und von heute veranschaulicht er sehr anschaulich und deutlich, was in der Erziehung im Elternhaus und auch in der Schule schief gelaufen ist, und was Eltern tun sollten, damit ihre Kinder lebenstüchtig werden, zugleich aber auch glücklich aufwachsen können. Eine weitere eindrückliche Analyse des Kinder- und Jugendpsychiaters zu aktuellen pädagogischen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, die von Eltern, Erziehern und Pädagogen sicherlich wieder sehr beachtet werden wird. (2)

Laufen hält nicht nur gesund und fit, es bringt die unterschiedlichsten Menschen miteinander in Kontakt und führt zu Gelassenheit und Zufriedenheit, wie der Laufkolumnist in 30 kurzen Kapiteln zeigt. Nachdem Kleiss in "More Power" (ID-A 21/14) gezeigt hat, wie man erfolgreich den inneren Schweinehund überwindet und und zum gesunden, schlanken Läufer wird, beschreibt der Laufkolumnist (früher "Die Welt", jetzt "Tagesspiegel") in 30 kurzen Kapiteln wie Laufen das Leben auch sonst bereichert. Er erzählt Erfolgsgeschichten von ehemaligen Bewegungsmuffeln, vom persönlichen Glücksgefühl, wenn er durch sein Vorbild andere Menschen zum Laufen animiert, von Gelassenheit durch Laufen und von seiner Familie, die ihn immer hat laufen lassen. Kurz geht er auf Fragen zu seiner Kolumne ein. Er überzeichnet gern, ist selten ironisch und keinesfalls ein "Motzki" wie A. Achilles (zuletzt "Keine Gnade für die Wade", ID-A 52/13) der trotz oder wegen seines ironisch-bissigen Tons ebenfalls erfolgreich für das Laufen wirbt. Unkonventionelle Laufbücher sind weiterhin gefragt, und als unabhängiger Folgetitel sollte er überall bereitstehen, wo "More Power" gern gelesen wird. (2)

Wenn nach Krieg Friede kommt - Schuld und Versöhnung nach politischen Umbrüchen - Aufarbeitung der Vergangenheit in Südafrika und Deutschland Wie geht man mit der Schuld um, wenn nach Krieg Friede kommt, wenn nach der Diktatur eine demokratische Gesellschaftsform eingeübt werden soll? Oft ist dann von Versöhnung die Rede, einem Wort, das zumindest im deutschen Sprachgebrauch deutlich religiös konnotiert ist. Doch meint Versöhnung in politischen Zusammenhängen dasselbe wie die theologische Rede von der Versöhnung? Gibt die Theologie in konkreten politischen Konfliktlagen überhaupt noch Orientierung? Diesen Fragen geht Ralf Wüstenberg anhand von zwei Fallstudien nach: dem Umgang mit dem Apartheidsregime in Südafrika durch die Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) sowie der Aufarbeitung der SED-Diktatur der ehemaligen DDR durch die Enquete-Kommissionen. Eine wichtige Studie zur Relevanz der Theologie für die Politik