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World Affairs Online
1968 – Ost – West – deutsch-deutsche Kultur-Geschichten
In: Edition Gegenwart Band 6
Die 68er-Bewegung ist fast zu einem Mythos geworden, wobei sie in der öffentlichen Wahrnehmung bisweilen auf politische Schlagworte verengt wird. Demgegenüber versucht der vorliegende Band den Blick in verschiedene Richtungen zu lenken: Zunächst wird "1968" in Zeiten des Kalten Krieges als Doppelphänomen in der Bundesrepublik wie der DDR mit den Epizentren Berlin/West, Berlin/Ost und Prag verortet. Zudem wird "1968" als eine internationale Bewegung erfasst, als Jugendrevolte und Generationenphänomen wie auch als kulturelles und literarisches Phänomen. Während sich die Studentenbewegung und der "Prager Frühling" auf den ersten Blick unabhängig voneinander entwickelten, gibt es doch unter der Oberfläche Zusammenhänge und gegenseitige Wahrnehmungen zu entdecken und eine geostrategische Situierung von den USA bis zur Sowjetunion anzureißen. Insofern nutzen die Beiträge literatur- und kulturwissenschaftliche Zugänge, sie folgen einem weiten Literaturbegriff und suchen die Verschränkungen von Kunst und Politik einsehbar zu machen. Der Band wird abgerundet durch Gespräche mit Zeitzeugen zum "Phänomen 1968".
Störfall Pandemie und seine grenzüberschreitenden Wirkungen: literatur- und kulturwissenschaftliche Aspekte
In: Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien Band 33
Der Band geht von störungstheoretischen Überlegungen aus und zeigt, inwieweit die Corona-Pandemie zu einem Störfall mit grenzüberschreitenden Wirkungen geworden ist. Die Pandemie betrifft in globaler Perspektive sämtliche Teilsysteme von Gesellschaft und hat entsprechende Reaktionen ausgelöst. Die Beiträge fragen danach, in welcher Weise u.a. Politik und Medien in der entstandenen Ausnahmesituation agieren. Nicht zuletzt geht es um die Rolle, die Kunst und Literatur bei der Auseinandersetzung mit einem Störfall wie der Pandemie spielen
Vom kritischen Denker zur Medienprominenz?: zur Rolle von Intellektuellen in Literatur und Gesellschaft vor und nach 1989
In: Lettre
"Klassische" Rollen in "offener" Gesellschaft -- Erfahrungen in "geschlossener" Gesellschaft -- Perspektiven in neuen (alten) Medien?
Die RAD-Briefe aus dem besetzten Frankreich 1943
Nachdem Hans Fallada mit Kleiner Mann – was nun? einen Welterfolg erlangt hat, kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Eine Emigration schließt er zu diesem Zeitpunkt aus – wie andere auch verkennt er, in welcher politischen Lage Deutschland sich zu diesem Zeitpunkt bereits befindet. Die Angriffe in der Presse des Dritten Reichen gegen ihn nehmen zu und Fallada muss erkennen, dass er unter diesen Verhältnissen nicht mehr von Menschen erzählen kann, denen man es anmerkt, dass sie einmal am "Abgrund gelegen" und die das "Zusammenstürzen ihrer ganzen Vergangenheiten erlebt haben". Obwohl er ein unerwünschter Autor wird, können seine Romane weiter erscheinen, allerdings bringen die Verhältnisse ihn wiederholt in krisenhaften Situationen. Auf Vermittlung einer Bekannten erreicht ihn 1943 das Angebot, als Reichsarbeitsdienst-Sonderführer für sechs Monate im Rahmen der kulturellen Truppenbetreuung in das besetzte Frankreich aufzubrechen. Der Weg führt ihn von Paris, wo er auf dem Schwarzmarkt einkauft, über Bordeaux bis an die spanische Grenze. Wie Fallada den Reichsarbeitsdienst, das besetzte Frankreich und die Stimmung in Land erlebt, darüber geben die bislang unveröffentlichten Briefe Auskunft. Fallada schreibt die Briefe zwischen Mai und September 1943 an seine Frau Suse, die ihm sporadisch antwortet und aus dem heimischen Carwitz über Fliegerangriffe und erste Entbehrungen berichtet. Mit dieser Edition wird eine der letzten Lücken in Hans Falladas spannungsreicher Biographie geschlossen.
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