Suchergebnisse

Das in an breitere Leserkreise gerichteter Reihe (zuletzt T. Wagensohn, BA 8/01) erscheinende, (mit thematischen Einschüben) chronologisch gegliederte, auf die Vermittlung von Fakten abhebende, aber problemorientierte Handbuch eines ausgewiesenen Sachkenners (vgl. u.a. "Baltische Länder", BA 4/95) informiert umfassend über die politische, Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte (Schwerpunkt 20. Jahrhundert) der historisch vielfältig mit Deutschland verflochtenen EU-Beitrittskandidaten Estland, Lettland und Litauen. Kurzbiografien ausgewählter Persönlichkeiten, Kurzbeschreibungen von Städten/Regionen und Register ermöglichen rasches Nachschlagen. Bei spezialisiertem wie eher allgemein historisch-politischem Interesse ist das Buch - vor dem ebenfalls akzeptablen Band von Alexander Schmidt (4. Auflage 2000, hier zuletzt BA 7/99) - 1. Wahl. Die zahlreichen landeskundlichen Informationen helfen auch jene Interessenschwerpunkte abzudecken, bei denen man sich bisher nur der Bändchen von Klemens Ludwig (zuletzt BA 10/00) bedienen konnte. Mit Literaturverzeichnis (deutsch-, englischprachige Titel). (2 A,S) (Thomas Weidner)

Der Autor analysiert die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der nationalen Unabhängigkeit der baltischen Staaten und geht auf die besonderen historischen Bedingungen der Herausbildung der nationalen Identität ein. Angefangen vom ersten 'nationalen Erwachen' im 19. Jahrhundert, das von grundlegenden agrarökonomischen Umwälzungen gekennzeichnet war, beschreibt er die Zeit der Unabhängigkeit zwischen den Weltkriegen, die sogenannten 'Autonomie-Regelungen' und die gewaltsame Annexion der baltischen Staaten durch die Sowjetunion. Den politischen Wandel in den 80iger Jahren und den staatlichen Neuaufbau betrachtet der Autor im Vergleich der Länder Estland, Lettland und Litauen und interpretiert die Entwicklungen als eine Form der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. (ICI)