Geschichtlicher Wandel der Erkenntnis - geschichtlicher Wandel durch Erkenntnis: Wissenschaft, Gesellschaftskritik und Utopie im vormarxistischen Sozialismus
In: Marxistische Blätter, Volume 40, Issue 4, p. 78-86
ISSN: 0542-7770
Der Autor reflektiert die widersprüchliche Beschaffenheit der sozialistischen Ideen im 17. und 18. Jahrhundert sowie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die einerseits in der Gebundenheit an die klassische bürgerliche Philosophie und andererseits in der Tendenz einer Trennung von dieser begründet lag. Die philosophischen Voraussetzungen und Inhalte der sozialistischen Utopien stammten aus dem klassischen bürgerlichen Denken, dessen Vernunft-Utopismus nicht nur die Form detailliert ausgearbeiteter Utopien als besonderer Gattung annahm, sondern sich auch als utopisches Motiv oder Element in dieses Denken hineinwob. Der Autor geht insbesondere auf den kritisch-utopischen Sozialismus bei Saint-Simon und Fourier sowie auf den Übergang von der Utopie zum wissenschaftlichen Sozialismus im Werk von Marx und Engels ein. Hierbei wird deutlich, dass in der Vereinigung und Dialektik von wissenschaftlichem Sozialismus und Arbeiterbewegung das idealistische Prinzip des geschichtlichen Wandels durch Erkenntnis zwar überwunden wird, dass aber der Gedanke eines durch wissenschaftliche Erkenntnis geleiteten und mitgeprägten geschichtlichen Wandels einen materialistisch-historischen Sinn gewinnt. (ICI2)