Die zentralen Fragestellungen der Untersuchung sind folgende: Wie wird in der US-amerikanischen Öffentlichkeit über Europa gesprochen, wie wird Europa diskursiv vermittelt? Welche nationalspezifischen Begriffe, Traditionen und Konstellationen beeinflussen das Sprechen von Europa? Welche Schlüsselbegriffe stehen im Vordergrund und mit welchen Konnotationen sind sie aufgeladen? Welche Bedeutung haben hierbei historische Hintergründe? Welche Rolle spielt Europa überhaupt im politischen und intellektuellen Diskurs der Vereinigten Staaten? Wie wird Europa von außen wahrgenommen? Gibt es unterschiedliche mentale Konstruktionen? Lässt sich in den USA eine Idee und eine Identität von Europa ausmachen? Es geht um die Darstellung eines Panoramas - wer (z.B. Politiker, Journalisten, Intellektuelle) spricht wann (historische Komponente), warum (Motivation) und vor allem wie (Diskurs, Sprachebene) über Europa? Ziel dabei ist auch, die anhand der Begrifflichkeiten herausgearbeiteten Identitätskonzepte für die Suche nach einem europäischen Selbstverständnis nutzbar zu machen. Im Vordergrund steht die Analyse von hauptsächlich politischen Texten, die zunächst mit Hilfe der Diskursanalyse auf Schlüsselbegriffe und sprachliche Register hin untersucht und anschließend zu Leitkonzepten bzw. Beschreibungsmustern gruppiert werden und in einem weiterführenden Schritt auch bzgl. ihrer Beziehung untereinander betrachtet werden. Es werden zwei Vorgehensweisen unterschieden: eine horizontale Ebene, in der die Ereignisse selbst in ihrer Chronologie im Vordergrund stehen, und eine vertikale Ebene, bei der es um die Beschreibungsmuster geht, die sich anhand der Ereignisse herausarbeiten lassen. (ICF2)