Intellektuell und psychisch beeinträchtigte Menschen werden am Arbeitsmarkt stark benachteiligt. Für die Ersteren wurden in den 1960er-Jahren Werkstätten für behinderte Menschen gegründet, für die Letzteren in den 1980er-Jahren Integrationsfirmen für psychisch Kranke. Manfred Gehrmann zeigt, dass beide Teilhabeformen am Arbeitsleben marginale Arbeitsorganisationen darstellen, die ständig das Spannungsverhältnis zwischen Markt- und Sozialorientierung ausbalancieren müssen. Unter Berücksichtigung des soziologischen Konzepts der Marginalität und seiner aktuellen sozialtheoretischen Diskussion wird die Geschichte der stetigen Verbreitung von Werkstätten und Integrationsfirmen rekonstruiert.
Ausreisemotive und Übersiedlungsmodalitäten von DDR-Bürgern in die BRD. Beschreibung des Berufsverlaufs und der Wohnsituation sowie der regionalen Mobilität in der Bundesrepublik. Vergleiche der Situation in der Bundesrepublik mit der früheren DDR. Beurteilung der gesamten Veränderung durch die Übersiedlung.
Themen: Einreisedaten in die BRD; Ausreiseweg und Laufzeit des Ausreiseantrags; Haftzeit; Motive für das Verlassen der DDR; zeitliche Differenzen bei der Übersiedlung von Familienmitgliedern; Familienzusammenführung; Diskriminierung; Oppositionshaltung; Ausreise des Ehepartners; Ortsgröße des verlassenen Wohnorts in der DDR; Ausbildungs- und Berufsdaten; Berufsverlauf; Sanktionen nach Stellung des Ausreiseantrags; Probleme bei der Anerkennung von Qualifikationen bzw. Ausbildungsabschlüssen aus der DDR; bisheriger Ausbildungs- und Berufsverlauf in der BRD; Erwerbsstatus; Gründe für Erwerbslosigkeit und eigene Einschätzung der Ursachen für die Arbeitslosigkeit; Dringlichkeit des Wunsches nach Arbeit; qualifikationsadäquate Beschäftigung; Erwerb neuer Kenntnisse und Fertigkeiten in der BRD; Unterschiede im Arbeitsklima beim Vergleich von BRD und DDR; heutige Tätigkeit als Alternative zur Arbeitslosigkeit oder Wunscharbeitsplatz; Zufriedenheit mit der derzeitigen beruflichen Situation und geplanter Wechsel der Tätigkeit; derzeit wichtigste Einkommensquelle; Wohnsituation nach Übersiedlung; Wohndauer in Übergangs- oder Flüchtlingswohnheimen; regionale Mobilität in der Bundesrepublik und Gründe für Wohnortwechsel; Häufigkeit von Wohnortwechseln; derzeitiger Wohnstatus; Wohnungsgröße; Personen im Haushalt und deren Verwandtschaftsgrad zum Befragten; angestrebter Wohnungswechsel; Behördenkontakte und Beurteilung der Erfahrung mit ausgewählten Behörden; besonders schlechte Erfahrungen mit Behörden; eingelegter Widerspruch oder Klage gegen Behördenentscheidungen; beantragter C-Ausweis; bereits getätigte bzw. derzeit zurückgestellte größere Anschaffungen; getätigte Fehlkäufe; Gegenstände, die man aus der DDR mitbringen sollte; Schwierigkeiten mit Ratenzahlungen und Tilgung von Krediten; Verzicht auf Reisen oder Anschaffungen; Veränderungen im Freizeitverhalten gegenüber früher; Teilnahme am öffentlichen Leben und politische Partizipation (Mitgliedschaften); erwartete Unterstützung durch Verwandte sowie durch Freunde bei der Eingliederung in die Bundesrepublik und Beurteilung der Unterstützung; Kontakte zu Bundesbürgern und dabei gemachte Erfahrungen und Probleme; Mitgliedschaft in einer Vereinigung für ehemalige DDR-Bürger; Bemühungen um DDR-Einreise; Besuche in der DDR; Treffen mit DDR-Verwandten in Drittländern; Identifikation als ehemaliger DDR-Bürger; erfahrene Diskriminierung aufgrund der DDR-Herkunft; wahrgenommene typische Unterschiede zwischen Menschen aus der DDR und BRD; heimisch fühlen am neuen Wohnort und Dauer der Integration; Zufriedenheit mit dem eigenen Ausreiseentschluss; Rückkehrüberlegungen; Umzugswunsch ins Ausland; erfüllte Erwartungen in der BRD; Wichtigkeit der Lebensbereiche; Beurteilung der beruflichen Chancengleichheit für die Frau in der Bundesrepublik; Änderung der Einstellung zur Berufstätigkeit der Frau seit dem Umzug in die Bundesrepublik; Einstellung zur Gleichberechtigungsdiskussion in der Gesellschaft; Eingliederungsschwierigkeiten der Kinder; berufliche Einschränkungen wegen fehlender Kinderbetreuung; Präferenz für Kind oder Beruf; Partnerherkunft aus der DDR oder BRD; Tätigkeit und gegebenenfalls Arbeitslosigkeit des Partners nach Übersiedlung.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Familienstand; Kinder; Alter der Kinder; monatliches Bruttoeinkommen.
Indizes: Prestigewert der Berufstätigkeit des Befragten und des Partners, Prestigewert des Berufsabschlusses des Befragten, ISCO-Berufscode nach Treimann und Wegener.
Zusätzlich verkodet wurde: Bereitschaft zu einem weiteren Gespräch.
"Der Forschungsbericht befasst sich mit den Gründen für den starken Anstieg der Zugänge zu Werkstätten für behinderte Menschen in den vergangenen Jahren. Bestandteile des Forschungsvorhabens waren eine schriftliche Befragung aller Werkstätten für behinderte Menschen zur Entwicklung der Fallzahlen in den Jahren 2001 bis 2006, die Durchführung von Fallstudien an verschiedenen Standorten, eine Darstellung von ausgewählten Beispielen guter Praxis zu Alternativen zu Werkstätten, Vermeidung von Werkstattaufnahmen und Übergängen aus Werkstätten sowie die Formulierung von Handlungsempfehlungen. Die Kernaussage der Handlungsempfehlungen lautet: Die betriebliche Integration von auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besonders benachteiligten Menschen muss bei den Akteuren als Leitbild stärker verankert werden, und zwar sowohl an der Schnittstelle Schule/Beruf als auch an der Schnittstelle Werkstatt/Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt." (Autorenreferat)