Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist Deutschland in den nächsten Jahren immer stärker auf Zuwanderung angewiesen, um die Fachkräftebasis zu stabilisieren und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Dabei erbringen Einwanderer bereits heute einen wichtigen Beitrag. So war nahezu jeder sechste Erwerbstätige, der im Jahr 2019 eine qualifizierte Tätigkeit ausgeübt hat, nicht auf dem Gebiet der Bundesrepublik geboren worden, und jeder zwanzigste ist erst seit dem Jahr 2007 zugewandert. Betrachtet man die akademisch qualifizierte Bevölkerung im Alter zwischen 25 und 34 Jahren, lag der Anteil der Zuwanderer insgesamt sogar bei rund einem Viertel und jener der seit dem Jahr 2007 Zugewanderten bei rund einem Fünftel. Menschen mit ausländischer Herkunft leisten hierzulande auch einen immer größeren Beitrag zu Innovationen und Unternehmertum. Dennoch ist die eingewanderte Bevölkerung noch immer überproportional häufig niedrigqualifiziert und nicht am Arbeitsmarkt aktiv oder nur in einfachen Helfertätigkeiten beschäftigt. Daher muss die Migrationspolitik weiterhin selektiv agieren und die Erwerbs- und Bildungszuwanderung von Menschen aus Drittstaaten, die über in Deutschland gesuchte Fachqualifikationen verfügen oder diese zeitnah erwerben können, gezielt fördern.
Abstract The lives of families in Germany have changed fundamentally in recent decades. In particular, young women are increasingly share an equal division of tasks between men and women. This makes it necessary to have fitting institutional childcare facilities. However, at present there is still a lack of childcare for children under the age of three. In addition, day-care centres must become educational institutions, as an increasing number of families do not speak German at home. A successful family policy is also necessary to make it easier for young people to decide for children, which is important given recent demographic shifts.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist Deutschland in zunehmendem Maße auf Zuwanderung angewiesen, um Wachstum und Wohlstand zu sichern. Dabei müssen auch die Akteure auf kommunaler Ebene aktiv werden und eine eigene regionale Migrations- und Demografiepolitik gestalten. Insbesondere gilt das in den von starker Abwanderung betroffen Regionen, wo zunächst darauf hingewirkt werden sollte, die dort aufgewachsenen jungen Menschen zu halten oder nach dem Studium zurückzugewinnen. Hierfür sind gute Lebensbedingungen für Jugendliche und junge Heranwachsende sehr wichtig, da sie die Einstellung zur Region sehr stark prägen können. Auch können Rückkehrinitiativen und eine gezielte Vermarktung der Region als attraktiver Wohn- und Arbeitsort hilfreich sein. Ein großes Problem ist an dieser Stelle, dass sich der tatsächliche Problemdruck nur schwer fassen lässt, da die Wanderungsbewegungen im Lebenslauf sehr unterschiedlichen regionalen Mustern folgen. So ist mit Erreichen der Volljährigkeit zunächst eine starke Bewegung in die Kreise mit großen akademischen Einrichtungen zu verzeichnen, die sich in der Mitte der dritten Lebensdekade teilweise umkehrt. Nun verlieren die ländlicheren Hochschulstandorte wieder Bevölkerung, wohingegen die großen Metropolen auch weiterhin einen starken Zuzug erleben. In der vierten Lebensdekade ändert sich das erneut und es ist vorwiegend eine Bewegung aus den größeren Städten ins Umland zu beobachten. Ein Indikator, der all diese Wanderungsbewegungen gleichermaßen in den Blick nimmt, lässt sich mittels einer Verknüpfung der Bevölkerungsveränderungen in den verschiedenen Geburtsjahrkohorten während der letzten fünf Jahre bilden. Betrachtet man die sich ergebenden Veränderungen der Bevölkerungsgrößen zwischen einem Alter von 10 bis 14 Jahren und einem Alter von 45 bis 49 Jahren, kommt man für die meisten Kreise auf Werte im zweistelligen Bereich, die für die demografische Entwicklung insgesamt hochrelevant sind. Auf der einen Seite stehen der Saale-Holzland-Kreis mit -37,7 Prozent und der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit -36,9 Prozent und auf der anderen die kreisfreien Städte Leipzig mit +221,4 Prozent und Potsdam mit +197,1 Prozent. Zuwanderungsschwerpunkte bilden auch die anderen großen Metropolen, wohingegen der ländliche Raum in Ostdeutschland stark an Bevölkerung verliert. Ähnliche regionale Muster und Größenordnungen finden sich auch, wenn man die Entwicklung der Geburtsjahrgänge 1981 bis 1985 zwischen den Jahren 2000 und 2020 betrachtet. Allerdings ist das Gesamtbild deutlich negativer, da die historisch außergewöhnlich starke Zuwanderung der letzten Jahre hier weniger zum Tragen kommt. Rechnet man die Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren in den Jahren 2020 bis 2030 auf Basis der Veränderungen der letzten fünf Jahre hoch, findet sich ein starkes StadtLand- und West-Ost-Gefälle. Die positivsten Werte ergeben sich für die kreisfreien Städte Leipzig mit +18,3 Prozent und Potsdam mit +17,6 Prozent und die negativsten für die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt mit -26,4 Prozent und Spree-Neiße mit -26,2 Prozent. Dabei ist im Blick zu behalten, dass in dem, aktuellen Fünfjahreszeitraum, der den Berechnungen zugrunde liegt, eine sehr starke Zuwanderung aus dem Ausland erfolgt ist. Nimmt man nur die Inländer in den Blick, ergibt sich sowohl bei der Gesamtzuwanderung im Lebenslauf als auch bei der Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in den meisten Regionen ein deutlich negativeres Bild. Allerdings kann und sollte auch die regionale Demografie- und Migrationspolitik die Zuwanderung aus dem Ausland in den Blick adressieren. Gerade für kleinere Städte und Gemeinden kann es hier sinnvoll sein, den Schwerpunkt nur auf eine Herkunftsregion zu richten und so die Entstehung einer starken ethnischen Gemeinschaft zu ermöglichen, die sich auf die weitere Zuwanderung und den Verbleib der Zuwanderer in der Region sehr förderlich auswirken kann. ; Against the background of demographic change, Germany is increasingly dependent on immigration to secure growth and prosperity. In this context, the actors at the municipal level must also become active and shape their own regional migration and demographic policy. This is particularly the case in regions affected by high emigration. In these regions, efforts should first be made to retain the young people who grew up there or to win them back after graduation. For this purpose, good living conditions for youths and young adolescents are very important, as they can strongly shape attitudes towards the region. Return initiatives and targeted marketing of the region as an attractive place to live and work can also be helpful. A major problem at this point is that it is difficult to grasp the actual extent of the problem, as migration movements follow very different regional patterns in the life course. Upon reaching adulthood, there is initially a strong movement to districts with large academic institutions, which is partially reversed in the middle of the third decade of life. Now the more rural university locations are losing population again, whereas the large metropolises continue to experience a strong influx. In the fourth decade of life, this changes again and a movement from the larger cities to the surrounding areas can be observed. An indicator that looks at all these migration movements can be formed by linking the population changes in the various birth cohorts over the last five years. If one looks at the resulting changes in population sizes between the ages of 10 to 14 and 45 to 49, one arrives at values in the double-digit range for most districts, which are highly relevant for the demographic development as a whole. On the one hand, there is the Saale-Holzland district with -37.7 per cent and the Lüchow-Dannenberg district with -36.9 per cent, and on the other hand the district-free cities of Leipzig with +221.4 per cent and Potsdam with +197.1 per cent. The other large metropolitan areas also experience a strong immigration, whereas the rural areas in eastern Germany are losing a lot of their population. Similar regional patterns and orders of magnitude can also be found when looking at the development of the birth cohorts 1981 to 1985 between the years 2000 and 2020. However, the overall picture is clearly more negative, as the historically exceptionally strong immigration of recent years has less impact here. If one extrapolates the development of the working-age population between 20 and 64 years in the years 2020 to 2030 on the basis of the changes of the last five years, a strong urban-rural and west-east divide is found. The most positive values are found for the independent cities of Leipzig with +18.3 per cent and Potsdam with +17.6 per cent, and the most negative for the districts of Saalfeld-Rudolstadt with -26.4 per cent and Spree-Neiße with -26.2 per cent. It should be borne in mind that in the current five-year period on which the calculations are based there has been very strong immigration from abroad. If we look only at nationals, the picture is clearly more negative in most regions, both in terms of total immigration over the life course and in terms of the development of the working-age population. However, regional demographic and migration policy can and should also address immigration from abroad. Especially for smaller cities and municipalities, it can make sense to focus on only one region of origin. This way, it is possible to enable the development of a strong ethnic community, which can have a very beneficial effect on further immigration and the continuance of immigrants in the region.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, das in den letzten Jahren große Wanderungsgewinne verzeichnet hat. Gleichzeitig lagen allerdings auch die Zahlen der Fortzüge in den Jahren 2019 mit 1,2 Millionen und 2020 mit 970.000 auf sehr hohem Niveau. Dies erklärt sich vorwiegend damit, dass viele Migrationsformen einen temporären Charakter haben, und ist daher auch nicht unbedingt kritisch zu sehen. Jedoch besteht in dieser Konstellation die Gefahr, dass für den deutschen Arbeitsmarkt ungünstige Abwanderungstendenzen in einzelnen Qualifikationsbereichen lange unentdeckt bleiben und entsprechend auch erst sehr spät nachgesteuert werden kann. Daher ist gerade vor dem Hintergrund der mit dem demografischen Wandel immer weiter zunehmenden Fachkräfteengpässe ein gezieltes Monitoring der Wegzüge aus Deutschland sehr wichtig. Dies ist mit den aktuell verfügbaren Daten allerdings nur in sehr beschränktem Umfang möglich. So erfasst die Wanderungsstatistik nur sehr wenige Charakteristika der fortziehenden Personen. Allerdings lässt sich mit ihr feststellen, dass die Nettoabwanderung von Inländern im Alter zwischen 23 und 31 Jahren am stärksten ausgeprägt ist, was mit Blick auf die Fachkräftesicherung relevant sein kann. Gehen Personen in dieser Lebensphase des Berufseinstiegs und der ersten Karriereschritte für den deutschen Arbeitsmarkt verloren, fehlen sie hier für einen längeren Zeitraum. Etwas differenzierter lassen sich die Abwanderungsbewegungen von Ausländern mit der Ausländerstatistik betrachten. So zeigt sich etwa, dass Personen aus den neuen EUMitgliedsländern Deutschland derzeit vergleichsweise häufig auch wieder verlassen. Zum für die Einordnung der Wanderungsbewegungen sehr wichtigen Bildungsstand der abwandernden Personen, lassen sich allerdings auch mit der Ausländerstatistik keine Aussagen treffen. Dass zumindest in der Vergangenheitsehr viele Personen mit tertiären Bildungsabschlüssen Deutschland verlassen haben, zeigt die auf den Bevölkerungsstatistiken der OECD-Länder basierende Database on Immigrants in OECD-Countries (DIOC). Ihr zufolge lag in den Jahren 2015/2016 der Anteil der Hochqualifizierten an den in Deutschland geborenen Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, die in den anderen OECD-Ländern lebten, bei 48,0 Prozent im Vergleich zu nur 29,2 Prozent bei den in Deutschland geborenen und lebenden Personen in diesem Alter. Vor diesem Hintergrund ist ein vergleichsweise hoher Akademikeranteil unter den Zuwanderern notwendig, um die Qualifikationsstruktur im Land konstant zu halten, was bei der Entwicklung migrationspolitischer Ziele und Maßnahmen zu beachten ist. Anders als zu den tatsächlich erfolgten Wegzügen sind auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) sehr differenzierte Analysen zum Zusammenhang zwischen den sozioökonomischen Charakteristika und den Abwanderungsabsichten der in Deutschland lebenden Personen möglich. Allerdings ist dabei zu beachten, dass viele dieser Pläne letztlich nicht realisiert werden und der sozioökonomische Hintergrund auch bei ihrer Umsetzung eine Rolle spielt. Dennoch sind die Befunde für die Einordnung der Abwanderungsbewegungen sehr hilfreich. So planen junge Erwachsene und Personen mit einem akademischen Werdegang zwar, wie nicht anders zu erwarten, besonders häufig, das Land zu verlassen, streben dabei aber meist nur einen vergleichsweise kurzen Aufenthalt von einigen Monaten oder Jahren im Ausland an. Vor diesem Hintergrund dürften auch die tatsächlichen Wanderungsbewegungen dieser Personengruppen vorwiegend einen temporären Charakter haben, was sie für die langfristige Entwicklung der Fachkräftebasis deutlich weniger problematisch macht. Hingegen liegen die Anteile der Personen, die dauerhaft im Ausland bleiben wollen, im mittleren Alter zwischen 45 und 49 Jahren und bei den Niedrigqualifizierten ohne berufsqualifizierenden Abschluss besonders hoch. ; Germany is an immigration country that has recorded large migration gains in recent years. However, the numbers of departures were also at a very high level in 2019 with 1.2 million and 2020 with 970,000. This is mainly explained by the fact that many forms of migration have a temporary character. Therefore, it is not necessarily to be regarded as critical. However, there is a danger in this constellation that migration trends in specific qualification groups that are unfavourable for the German labour market can remain undetected for a long time and that it will therefore only be possible to take corrective action at a very late stage. For this reason, a well-elaborated monitoring of emigration from Germany is very important, especially against the backdrop of the increasing shortage of skilled workers due to demographic change. However, this is only possible to a very limited extent with the data currently available. The official migration statistic records only very few characteristics of the people moving away. Nevertheless, it shows that the net outflow of nationals is most pronounced between the ages of 23 and 31, which can be relevant in terms of securing skilled labour. If people are lost to the German labour market in this phase of life, when they are entering the labour market and taking their first career steps, they will be lacking for a long period of time. The migration movements of foreigners can be analysed in a more differentiated way with the officialstatistic on foreigners. For instance, it can be found that people from the new EU member states leave Germany again relatively frequently. However, the statistic on foreigners does not give information on the educational level of the migrants, which is very important for the assessment of migration movements. The Database on Immigrants in OECD-Countries (DIOC), which is based on the population statistics of the OECD countries, shows that, at least in the past, many people with tertiary education qualifications left Germany. According to the DIOC, in 2015/2016 the proportion of highly educated people born in Germany and aged between 25 and 64 who lived in other OECD countries was 48.0 per cent, compared to only 29.2 per cent of people of this age born and living in Germany. Against this background, a comparatively high proportion of academics among immigrants is necessary to keep the qualification structure in the country constant. Developing migration policy goals and measures, this must be taken into account. In contrast to the actual number of departures, the Socio-Economic Panel (SOEP) allows very differentiated analyses of the connection between socio-economic characteristics and the intention of people living in Germany to emigrate. However, it should be noted that many of these plans are ultimately not realised, and the socio-economic background also plays a role in their realisation. Nevertheless, the findings are very helpful for classifying emigration movements. Young adults and people with an academic career indeed plan particularly often to leave the country, as is to be expected, but usually only aim for a comparatively short stay of a few months or years abroad. Against this background, the actual migration movements of these groups are also likely to be mainly temporary, which makes them much less problematic for the long-term development of the skilled labour base. On the other hand, the shares of people who want to stay abroad permanently are particularly high in the middle age group between 45 and 49 and among the low-skilled without a vocational qualification.
Um fundierte Aussagen zum Stand der Integration treffen zu können, muss zunächst geklärt werden, was diese konkret beinhalten sollte. Aus der Definition des Dudens einer "Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit" (Duden, 2020) lassen sich hierfür die drei Bereiche der Herausbildung einer gemeinsamen Identität von Zuwanderern und Einheimischen, der Verbindung ihrer sozialen Netzwerke und der Angleichung ihrer wirtschaftlichen Situation, gesellschaftlich relevanten Lebenslagen und Lebensweisen ableiten. Zu diesen Bereichen können wiederum konkrete Indikatoren spezifiziert werden. Allerdings stelltdie Wahl der Referenzwerte ein Problem dar, da die Zuwanderer und Einheimischen in sich heterogene und strukturell unterschiedliche Bevölkerungsgruppen darstellen. Vergleicht man etwa die Arbeitsmarktlage von zu einem höheren Anteil niedrigqualifizierten Zuwanderernmit der von allen Einheimischen, erwartet man damit letztlich, dass sie besser abschneiden als Personen mit gleichem Bildungsstand. Vergleicht man sie hingegen nur mit diesen, wird gegebenenfalls auch bei einem starken Auseinanderfallen beider Gruppeneine erfolgreiche Integration konstatiert. Eine weitere Herausforderung stellt die Definition der Zielgruppen der Integration dar, die eine von den Einheimischen klar abgegrenzte Einheit bilden sollten. Auf die in der einschlägigen Forschung häufig betrachtete Bevölkerung mit Migrationshintergrund trifft dies nicht zu. Vielmehr sind viele Personen der zweiten Generation in der eigenen und der Fremdwahrnehmung Einheimische und haben kaum Berührungspunkte mit migrantisch geprägten Milieus. Vor diesem Hintergrund wurden mit dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) Auswertungen zu den verschiedenen Aspekten des Stands der Integration für die mit den verfügbaren Fallzahlen abbildbaren, großen Zuwanderergruppen in Deutschland vorgenommen. Auch wenn in den meisten Fällennoch weitere Integrationsschritte notwendig sind, zeichnen diese insgesamt ein positives Bild. Insbesondere hat sich die Lage in den letzten Jahren vielfach deutlich verbessert und die in Deutschland geborenen Kinder der zweiten Generation erreichen grundsätzlich ein viel höheres Niveau als die selbstzugewanderten Personen der ersten Generation. Bei den Zuwanderern der zweiten Generation aus den neuen EU-Mitgliedsländern kann sogar ein bereits vollständig abgeschlossener Integrationsprozess konstatiert werden. Auch die Zuwanderer der zweiten Generation aus Südeuropa und die Zuwanderer aus Westeuropa erreichen in den meisten Bereichen sehr gute Ergebnisse. Allerdings sehen diese sich vergleichsweise selten als Deutsche, was mit der gemeinsamen europäischen Identität in Zusammenhang stehen könnte. Dennoch muss die Integrationspolitik vor dem Hintergrund der mit dem demografischen Wandel zunehmenden Bedeutung der Zuwanderung für Wachstum und Wohlstand in Deutschland weiter gestärkt werden. Um dabei effektiv und effizient vorgehen zu können, müssen die bereits heute etwa vom Sachverständigenrat für Migration und Integration in sehr hoher Qualität bereitgestellten Monitorings noch weiter ergänzt werden. ; In order to be able to make well-founded statements on the state of integration, it must first be clarified what this should actually entail. Fromthe Duden's definition of a "connection of a multiplicity of individual persons or groups to form a social and cultural unit (Duden, 2020)", three areas can be derived.These are the formation of a common identity of immigrants and natives, the connection of their social networks and the equalization of their economic situation and living conditions. Concrete indicators can be specified for these areas. However, the choice of reference values poses a problem, since immigrants and natives are heterogeneous and structurally different population groups. For example, if one compares the labour market situation of immigrants with a higher proportion of low-skilled with that of all natives, one ultimately expects them to perform better than people with the same level of education. If, on the other hand, they are only compared with the latter, successful integration may be stated even if the two groups differ greatly. Another challenge is the definition of the target groups of integration, which should form a unit clearly delimited from the natives. This does not apply to the population with a migration background as a whole that is often considered in the relevant research. Rather, many people of the second generation are natives in their own perception and in the perception of others and have hardly any points of contact to milieus shaped by migrants. Against this background, the Socio-Economic Panel (SOEP) was used to evaluate the various aspects of the state of integration for the large immigrant groups in Germany that can be depicted with the available case numbers. Although further integration steps are still necessary in most cases, these draw a positive picture altogether. In particular, the situation has improved significantly in many cases in recent years and the children of the second generation born in Germany generally reach a much higher level than the first-generation immigrants themselves. In the case of second-generation immigrants from the new EU member states, it can even be said that the integration process has already been fully completed. Second-generation immigrants from Southern Europe and immigrants from Western Europe also achieve very good results in most areas. However, they see themselves comparatively rarely as Germans, which could be related to the common European identity. Nevertheless, integration policy must be further strength-ened against the background of the increasing importance of immigration for growth and prosperity in Germany due to demographic change. In order to do this effectively and efficiently, the studies on the integration process, which are already provided in very high quality by the Expert Council on Migration and Integration, for example, must be further improved.
Gelingt es Deutschland in den nächsten Jahren nicht, in großem Maße Zuwanderer zu gewinnen, wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stark zurückgehen. Ohne Migrationsbewegungen könnte die Zahl der 20- bis 64-Jährigen der europäischen Bevölkerungsvorausberechnung EUROPOP aus dem Jahr 2019 zufolge im Jahr 2030 um 11,2 Prozent niedriger liegen als im Jahr 2020. Im EU-Schnitt wäre in diesem Fall nur ein Rückgang um 6,9 Prozent zu erwarten und lediglich Litauen würde eine negativere Entwicklung aufweisen. Besonders problematisch mit Blick auf die Fachkräftesicherung wäre dabei, dass viele der aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Personen nicht mehr durch Nachwuchskräfte ersetzt werden könnten. So kamen am 1. Januar 2020 auf 100 Personen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren zwar noch 82 Personen im Alter zwischen 20 und 24 Jahren, auf 100 Personen im Alter zwischen 55 und 59 Jahren jedoch nur 59 Personen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren und auf 100 Personen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren 56 im Alter zwischen 10 und 14 Jahren. Im Durchschnitt der EU waren es 83, 74 und 72. Sehr ungünstige Entwicklungen bei den Bevölkerungen im erwerbsfähigen Alter wären auch in den meisten der neuen und südeuropäischen Mitgliedsländer zu erwarten, wohingegen sich die Lage in den nord- und westeuropäischen Ländern deutlich günstiger darstellt. Zwar war der Bevölkerungsanteil der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren am 1. Januar 2020 in Frankreich mit 55,5 Prozent deutlich niedriger als in Deutschland mit 59,8 Prozent. Jedoch geht dies auf einen weit höheren Anteil junger Menschen zurück, die in den nächsten Jahren in diesen Altersbereich nachrücken werden. Auch in den neuen EU-Mitgliedsländern stellt sich die demografische Lage trotz des ähnlichen Bilds bei den Bevölkerungen im erwerbsfähigen Alter strukturell vollkommen anders dar als in Deutschland. Hat eine starke Zuwanderung die negativen Entwicklungen hierzulande in den letzten Jahren deutlich abgemildert, gehen die Probleme in den neuen EU-Mitgliedsländer zu großen Teilen auf Bevölkerungsverluste durch Abwanderung zurück. Gelingt es den Ländern nicht, diese weitgehend zu stoppen, dürfte eine gezielte Zuwanderungsförderung bei den Bevölkerungen kaum auf Akzeptanz stoßen. In Südeuropa ist dies zwar nicht der Fall, jedoch ist hier ein großer Teil der Personen im erwerbsfähigen Alter bisher nicht erwerbstätig, sodass die Aktivierung der inländischen Potenziale im Vordergrund stehen muss. Eine gemeinsame europäische Demografievorsorge- und Fachkräftesicherungspolitik, die über das Setzen eines breiten Rahmens hinaus geht, erscheint vor diesem Hintergrund kaum vorstellbar. Daher sollte Deutschland an dieser Stelle gezielt eigene Wege gehen. Dennoch sind entsprechende Absprachen mit den anderen Mitgliedsländern wichtig. Insbesondere gilt für den Umgang mit den einseitigen Wanderungsbewegungen zwischen den neuen und alten Mitgliedsländern, von denen auch Deutschland in den vergangenen Jahren stark profitiert hat. ; If Germany does not succeed in attracting immigrants on a large scale in the next few years, the working-age population will decline sharply. According to the European population projection EUROPOP from 2019, the number of 20-64-year-olds could be 11.2 percent lower in 2030 than in 2020, if there would be no migration. In this case, a decline of only 6.9 percent would be expected in the EU average, and only Lithuania would show a more negative development. Particularly problematic with regard to securing skilled labour would be the fact that many of the people leaving the labour force could no longer be replaced by junior employees. For example, on January 1st, 2020, for every 100 people aged 60-64 there were 82 people aged 20-24, but for every 100 people aged 55-59 there were only 59 people aged 15-19 and for every 100 people aged 50-54 there were 56 aged 10-14. The EU averages are 83, 74 and 72 respectively. Very unfavourable trends in working age populations would also be expected in most of the new and southern European member countries, whereas the situation is much better in the northern and western European countries. Nevertheless, the share of the population of working age between 20 and 64 years was significantly lower in France (55.5 percent) than in Germany (59.8 percent). on January 1st, 2020. However, this is due to a much higher proportion of young people who will move into this age group in the next few years. In the new EU member states the demographic situation is also structurally completely different from that in Germany, despite the similar picture for the working-age population. While strong immigration has significantly mitigated the negative developments in Germany in recent years, the problems in the new EU member states are largely due to population losses caused by emigration. If the countries fail in stopping this to a large extent, targeted immigration promotion is unlikely to be accepted by the population. This is not the case in Southern Europe. However, a large proportion of people of working age are not yet in employment there. Hence, the focus must be on activating the domestic potentials there. Against this backdrop, a common European policy to make provisions for demographic change and secure skilled labour that goes beyond setting a broad framework seems hardly conceivable. Therefore, Germany should go its own way here. Nevertheless, consultations with the other member states on this topic are very important. This applies in particular to how to deal with the one-sided migration movements between the new and old member states, from which Germany has also benefited greatly in recent years.
In den letzten 20 Jahren hat sich das Rollenbild der Mütter in Deutschland sehr stark gewandelt, wie eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt. Wollten im Jahr 1998 noch 26,3 Prozent der Frauen im Alter zwischen 25 und 54 Jahren mit minderjährigen oder volljährigen Kindern keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, lag dieser Anteil im Jahr 2018 nur noch bei 12,4 Prozent. Gleichzeitig ist im letzten Jahrzehnt auch eine starke Tendenz weg von der kleinen Teilzeit mit weniger als 20 Stunden in der Woche und hin zur Vollzeit oder vollzeitnahen Teilzeit zu beobachten. Allerdings unterscheiden sich die Erwerbswünsche je nach sozioökonomischem Hintergrund stark. So wollten Mütter ohne berufsqualifizierenden Abschluss im Jahr 2018 mit 25,4 Prozent mehr als dreimal so häufig keiner Erwerbstätigkeit nachgehen wie Mütter mit Hochschulabschluss mit 8,0 Prozent. Ebenso findet sich ein derartiges traditionelles Rollenbild auch bei zugewanderten Müttern und Müttern mit drei und mehr Kinder besonders oft. Auch wollen Mütter mit gutverdienenden Partnern unter sonst gleichen Bedingungen häufiger in Teilzeit und seltener in Vollzeit arbeiten. Überdies zeigt sich auch über ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung noch ein so starkes Ost-Westgefälle, dass die Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als strukturell unterschiedlich einzustufen sind. Betrachtet man die im SOEP ebenfalls erhobenen Einschätzungen der Mütter dazu, ob Männer und Frauen möglichst gleich viel erwerbstätig sein und sich um Haushalt und Familie kümmern sollten sowie ob Kinder im Alter unter drei und unter sechs Jahren unter einer Erwerbstätigkeit der Mütter leiden, wird deutlich, dass sich nicht nur die Erwerbswünsche, sondern auch die erwerbsbezogenen Normen der Mütter stark unterscheiden. So lehnen Mütter mit gutverdienenden Partnern eine gleiche Aufgabenteilung unter sonst gleichen Bedingungen besonders häufig ab und Mütter ohne berufsqualifizierenden Abschluss, zugewanderte Mütter und Mütter mit drei und mehr Kindern sehen sie besonders häufig im Hinblick auf das Wohlergehen kleinerer Kinder als kritisch an. Auch wenn die Lage dieser Mütter im öffentlichen Diskurs wenig präsent ist, muss die Familienpolitik auch hier unterstützende Maßnahmen anbieten. Wichtig ist zunächst, dass sie für die Risiken der von ihnen gewählten Erwerbsbiografien im Falle der Trennung und des Todes oder der unerwarteten Arbeitslosigkeit des Partners sensibilisiert werden. Zudem sollte die Familienpolitik bei der Gestaltung finanzieller Anreize für eine stärkere Erwerbsbeteiligung der Mütter die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten der Familien im Blick behalten und diese nicht, wie beim Konzept der Familienarbeitszeit, nur auf sehr spezifische Erwerbskonstellationen ausrichten, sondern möglich breit anlegen. Dabei ist auch zu beachten, dass zunächst die bestehenden Hemmnisse abgebaut und insbesondere die Betreuungsangebote tatsächlich bedarfsgerecht ausgebaut werden müssen. Dies hilft den Müttern mit älteren und erwachsenen Kindern allerdings wenig, die meist ebenfalls nur in beschränktem Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen. Hier wären weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen notwendig, um festzustellen, wie sich ihr mit Blick auf die Fachkräftesicherung bedeutendes Potenzial für den Arbeitsmarkt heben lässt. ; In the last 20 years, the role models of mothers in Germany have changed to a great degree, as an evaluation of the Socio-Economic Panel (SOEP) shows. In 1998, 26.3 percent of women between the ages of 25 and 54 with minor or adult children did not want to pursue gainful em-ployment; in 2018, this share was only 12.4 percent. In addition, a strong trend away from small part-time work of less than 20 hours a week and towards full-time or near-full-time part-time work can also be observed in the last decade. However, employment aspirations vary greatly with the socio-economic background. For example, 25.4 per cent of the mothers without a vocational qualification did not want to work in 2018, compared to 8.0 per cent of the mothers with a tertiary qualification. Such a traditional role model is also found particularly often among immigrant mothers and mothers with three or more children. Mothers with high-earning partners also want to work part-time more often and full-time less often, all other things being equal. Moreover, more than a quarter of a century after reunification, there is still such a strong East-West divide that the requirements for reconciling family and work must be classified as structurally different. Not only the employment aspirations but also the employment-related norms of the mothers differ. This becomes clear, if one looks at the mothers' assessments on whether men and women should be employed and take care of the household and family to the same extent and on whether children under the age of three and under the age of six suffer from mothers' employment, both is also surveyed in the SOEP. For example, mothers with high-income partners are particularly likely to reject an equal division of tasks under otherwise equal conditions, and mothers without a vocational qualification, immigrant mothers and mothers with three or more children are particularly likely to see it as critical for the welfare of young children. Even if the situation of these mothers is not very present in the public discourse, family policy must also offer supportive measures for them. Above all, it is important that they are made aware of the risks of their chosen employment biographies in case of separation and death or unexpected unemployment of their partner. In addition, when designing financial incentives for greater labour force participation, family policy should keep in mind the diversity of the realities of families' lives. Hence, they should not focus only on very specific employment constellations of parental couples - as in the case of the concept of family working time - but target broad groups. It should also be noted that existing obstacles must be dismantled. Above all, care services for children must be expanded to meet demand. However, this is of little help to mothers with older and adult children, who mostly also only want to work to a limited extent. Further scientific studies are necessary to determine how their significant potential of skilled labour can be raised for the labour market.
Legt man die vier Zielbereiche zugrunde, die in der groß angelegten Gesamtevaluation der ehe- und familienpolitischen der Leistungen in Deutschland in den 2000er Jahren identifiziert wurden, ergibt sich zum Stand Deutschlands im europäischen Vergleich ein gemischtes Bild [.] Um hier Verbesserungen zu erzielen, können neben familienpolitischem Handeln auch Maßnahmen in anderen Politikbereichen hilfreich sein. Allerdings zeigen die Ergebnisse der europaweiten Befragung "Leben in Europa" (EU-SILC), dass Deutschland bei der für die Familien in vielerlei Hinsicht sehr wichtigen Betreuungsinfrastruktur gegenüber den Spitzenreitern in Europa weiter deutlichen Nachholbedarf hat. Auch ist der Ausbau der Betreuungsangebote für unter Dreijährige trotz des im Jahr 2013 in Kraft getretenen Rechtsanspruch im Zeitraum zwischen den Jahr 2009 und 2019 im europäischen Vergleich nicht besonders dynamisch verlaufen. ; Taking the four target areas identified in a large-scale evaluation of the benefits for married couples and families in Germany in the 2000s as a basis, a mixed picture emerges regarding Germany's status in a European comparison [.] Improvements here can not only be achieved by family policy action but also by measures in other policy areas can. However, the results of the Europe-wide survey "Living in Europe" (EU-SILC) show that Germany still has a lot of catching up to do with regard to the childcare infrastructure, which is very important for families in many respects, compared to the top performers in Europe. Despite the legal entitlement that came into force in 2013, the expansion of childcare provision for children under three years of age has not been particularly dynamic in a European comparison in the period between 2009 and 2019.
Mit dem sukzessiven Ausscheiden der besonders geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt verändert sich die Bedeutung der erwerbsorientierten Zuwanderung für Deutschland sehr stark. Trug sie bisher vorwiegend dazu bei, Engpässe am Arbeitsmarkt zu vermeiden, wird sie nun immer stärker auch benötigt, um grundlegende gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen wie das Sozialsicherungssystem zu stabilisieren.
Der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat sich negativ auf die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge in Deutschland ausgewirkt. Zwischen März 2020 und Mai 2020 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien um 12.000 oder 3,4 Prozent gesunken. Besonders betroffen waren dabei die An- und Ungelernten im Helferbereich. In den folgenden Monaten hat sich die Lage jedoch wieder deutlich entspannt und auch während des zweiten Lockdowns nicht erneut gravierend verschlechtert. So lag die Beschäftigtenzahl im März 2021 um 36.000 oder 9,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig ist auch der Anteil erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Arbeitslosengeld II-Bezug an der Bevölkerung aus den acht Asylherkunftsländern zwischen Februar 2020 und Februar 2021 von 52,5 Prozent auf 50,2 Prozent gesunken. Dies war nicht zu erwarten, da ein großer Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den Asylherkunftsländern in den von der Pandemie besonders betroffenen Bereichen der Arbeitnehmerüberlassung und des Gastgewerbes tätig war und ist. Jedoch konnten die Beschäftigungsverluste hier durch Zuwächse in anderen Branchen wie insbesondere Verkehr und Lagerei, Gesundheits- und Sozialwesen und Handel überkompensiert werden. Ein deutlich anderes Bild zeichnet die Zahl der Arbeitslosen aus den Asylherkunftsländern, die im März 2021 um 20,3 Prozent oder 45.000 über dem Vorjahreswert lag. Dies erklärt sich vorwiegend damit, dass während der Pandemie viele Qualifizierungsmaßnahmen ausgesetzt wurden. Nehmen nicht erwerbstätige Bezieher von Arbeitslosengeld II an diesen teil, werden sie nicht als arbeitslos gewertet. Auch wenn sich die Arbeitsmarktlage damit an sich nicht verschlechtert hat, ist dies für den weiteren Verlauf der Integration sehr ungünstig, da so für den Einstieg in den Arbeitsmarkt wichtige Qualifikationen nicht erworben werden. Dabei war der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an den 15- bis 64-jährigen Personen aus den acht Asylherkunftsländern mit 31,8 Prozent im März 2021 im Vergleich zu 46,6 Prozent bei allen Ausländern und 63,1 Prozent bei den Inländern noch sehr niedrig. Vor diesem Hintergrund ist auch weiterhin ein forciertes integrationspolitisches Handeln notwendig, um die Integration der Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt auf längere Sicht zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. ; The first lockdown in spring 2020 had a negative impact on the labour market integration of refugees in Germany. Between March 2020 and May 2020, the number of employees subject to social insurance contributions from the eight main countries of origin of asylum seekers, Afghanistan, Eritrea, Iraq, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia and Syria, fell by 12,000 or 3.4 percent. Semi- and unskilled workers in the helper sector were particularly affected. However, the situation eased significantly again in the following months and did not deteriorate seriously again during the second lockdown. In March 2021, the number of employed persons was 36,000 or 9.8 percent higher than a year earlier. At the same time, the share of employable beneficiaries receiving Arbeitslosengeld II in the population from the eight main countries of origin of asylum seekers also fell from 52.5 percent to 50.2 percent between February 2020 and February 2021. This was not to be expected, as a large proportion of the employees subject to social security contributions from these countries were and are employed in the temporary employment and hospitality sectors, which were particularly affected by the pandemic. However, the employment losses here were more than offset by increases in other sectors such as transport and warehousing, health care and social services, and trade. The picture is markedly different for the number of unemployed people from the eight main countries of origin of asylum seekers, which was 20.3 percent or 45,000 higher in March 2021 than a year earlier. This can be explained primarily by the fact that many qualification measures were interrupted during the pandemic. If non-employed recipients of Arbeitslosengeld II take part in these, they are not counted as unemployed. Even if the situation on the labour market itself has not deteriorated, this is very unfavourable for the further course of integration, as qualifications that are important for the access to the labour market are not acquired. At the same time, the share of persons aged 15 to 64 from the eight main countries of origin of asylum seekers in employment subject to social insurance contributions was still very low at 31.8 per-cent in March 2021, compared to 46.6 percent for all foreigners and 63.1 percent for nationals. Against this backdrop, further integration policy action is necessary to successfully integrate refugees into the German labour market in the long run.
In der Corona-Krise hat das häusliche Lebensumfeld für die Aktivitätsmöglichkeiten und Entwicklungschancen der Kinder in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen. Dabei stellt sich die Lage hier in den meisten Fällen gut dar, wie eine eigene Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt. So verfügte im Jahr 2018 mit 80,9 Prozent die weit überwiegende Mehrheit der Familien mit Kindern im Alter unter 16 Jahren über mindestens ein und mit 51,0 Prozent über die Hälfte sogar über mehr als ein Zimmer (ohne Bad, Küche usw.) je Haushaltsmitglied. Einen eigenen Garten oder Zugang dazu hatten mit 66,3 Prozent rund zwei Drittel. Auch das häusliche Lernumfeld, das im Kontext des Homeschoolings deutlich an Bedeutung gewonnen hat, ist in den meisten Fällen gut. 90,0 Prozent der Zwölfjährigen hatten im Jahr 2018 einen eigenen Schreibtisch und 89,6 Prozent Zugang zu einem Laptop oder PC. Allerdings stellt sich die Lage bei den Kindern aus bildungsfernen Familien, Familien im ALGII-Bezug und Familien mit Migrationshintergrund in beiden Fällen ungünstiger dar. Problematischer ist das soziale Umfeld der Kinder zu Hause. Mit 62,2 Prozent hatten im Jahr 2018 fast zwei Drittel der Zwölfjährigen oft oder sehr oft Streit mit einem anderen Angehörigen der Kernfamilie. Dabei handelt es sich zwar meist um Geschwister, jedoch streitet mit 24,1 Prozent auch ein substanzieller Teil der Kinder regelmäßig mit den Eltern. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Beziehungen in den Kernfamilien per se schlecht wären. So geben mit 95,5 Prozent fast alle Zwölfjährigen an, hier oft oder sehr oft Unterstützung und Hilfe bei den Dingen zu erhalten, die ihnen wichtig sind. Dennoch sollten die Schulen und Kitas insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Doppelbelastung aus Homeoffice und Betreuung schnell zu einer Überforderung der Eltern führen kann, möglich schnell wieder geöffnet werden (Bardt / Hüther, 2020). Müssen dabei aus epidemiologischer Sicht Beschränkungen des Alltags der Familien bestehen bleiben, sollte die kleine Gruppe der Kinder mit sehr ungünstigen häuslichen Lebensverhältnissen bei der Gestaltung von Exitstrategien eine Sonderbehandlung erhalten. Auch sollten die Kinder, bei denen die häuslichen Gegebenheiten das Homeschooling behindern, nach der Wiederöffnung der Schulen eine intensive Zusatzförderung erhalten, um die entstandenen Lücken schließen (Anger / Plünnecke, 2020). ; In the Corona crisis, the domestic living environment has become increasingly important for the activity and development opportunities of children in Germany. In most cases, the situation is good, as shown by an own evaluation of the Socio-Economic Panel (SOEP). For example, in 2018, the vast majority of families with children under the age of 16 (80.9 percent) had at least one room (without bathroom, kitchen, etc.) per household member and 51.0 percent had even more than one. About two thirds (66.3 percent) had their own garden or access to a garden. The domestic learning environment, which has become much more important in the context of home schooling, is also good in most cases. 90.0 percent of the 12 years old children had their own desk in 2018 and 89.6 percent had access to a laptop or PC. However, the situation is less favourable in both cases for children from educationally disadvantaged families, families receiving ALGII and families with a migration background. The social environment of the children at home is more problematic. Almost two thirds (62,2 per cent) of the 12-year-olds had often or very often had an argument with another member of the nuclear family in 2018. Although this affects mostly siblings, a substantial proportion of children (24.1 percent) also regularly quarrel with their parents. This does not mean, however, that relationships in the nuclear families are bad per se. Thus, at 95.5 percent, almost all twelve-year-olds state that they often or very often receive support and help here with the things that are important to them. Nevertheless, schools and day-care centres should be reopened as soon as possible, especially in view of the fact that the double burden of home office and care can quickly lead to parents being overwhelmed (Bardt / Hüther, 2020). If, from an epidemiological point of view, restrictions on the everyday life of families have to remain in place, the small group of children with very unfavourable domestic living conditions should receive special tre-atment when designing exit strategies. Furthermore, children whose domestic circumstances prevent them from attending home schooling should receive intensive additional support after schools have reopened in order to close the gaps that arise now (Anger / Plünnecke, 2020).
Über die sozioökonomischen Aspekte der Binnenwanderung ist bisher sehr wenig bekannt, da die Wanderungsstatistik nur Herkunftsort, Zielort, Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit erfasst. Erst seit dem Befragungsjahr 2017 erhebt der Mikrozensus den Wohnsitz vor einem Jahr im Rahmen des Pflichtprogramms, sodass er für Untersuchungen zur Binnenwanderung genutzt werden kann. Multivariate Analysen zeigen, dass Personen mit akademischem Werdegang, die eine Hochschulausbildung durchlaufen oder abgeschlossen haben, unter sonst gleichen Bedingungen sehr viel häufiger die (NUTS-2-)Region wechseln als Personen mit anderen Bildungswegen. Hingegen wandern Eltern im Vergleich zu Kinderlosen deutlich seltener. Durch die Binnenwanderung verschieben sich nicht nur die demografischen, sondern auch die sozioökonomischen Strukturen in den deutschen Regionen. So konnte der Regierungsbezirk Oberbayern einer Hochrechnung auf Basis des Mikrozensus und der Wanderungsstatistik zufolge in den Jahren 2014 bis 2018 per saldo rund 69.000 Personen mit akademischem Werdegang im Alter zwischen 18 und 49 Jahren gewinnen. Die anderen Regionen um die großen Metropolen profitierten ebenfalls stark von der Binnenwanderung, wohingegen die ländlicheren Gebiete diese Personen verloren. Dabei sind nicht nur die Größenordnungen, sondern teilweise auch die Wanderungsrichtungen anders als bei der gesamten Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen, was deutlich macht, dass die Wanderungsstatistik in ihrer jetzigen Form als Monitoringinstrument für die Binnenwanderung allein nicht ausreicht. ; Very little is yet known about the socio-economic aspects of internal migration, as migration statistics report merely age, sex, nationality and where the move was to and from. Only since the 2017 survey has the German microcensus included a compulsory question regarding place of residence the previous year, making it useful for studies on internal migration. Multivariate analyses show that, all other things being equal, graduates and undergraduates move between government regions (NUTS2) much more frequently than those with less academic educational backgrounds. In contrast, parents move much less often than the childless. Internal migration is altering not only the demographic but also the socio-economic make-up of Germany's regions. For example, according to an extrapolation based on the microcensus and migration statistics, from 2014 to 2018 the government region of Upper Bavaria managed to attract a net total of around 69,000 undergraduates and graduates between the ages of 18 and 49. The other regions surrounding large metropolises also benefited strongly from internal migration, with the more rural areas suffering corresponding losses. Not only the magnitude but also, to some extent, the direction of migration is different from that for all 18- to 49-year-olds, making it clear that the migration statistics in their current form are an inadequate monitoring tool for internal migration.
Die starke Zuwanderung der letzten Jahre hat zu einer deutlichen Verschiebung der demografischen Strukturen in Deutschland geführt. So wären die Zahl der 20- bis 29-Jährigen ohne die seit 2007 Zugewanderten im Jahr 2017 um 1,26 Millionen und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung um 0,9 Prozentpunkte niedriger gewesen. Auch bei den 0- bis 9-Jährigen und den 30- bis 39-Jährigen zeigen sich durch die Neuzuwanderer und ihre in Deutschland geborenen Kinder deutliche Gewinne. Hingegen ergeben sich bei den 10- bis 19-Jährigen und den 40- bis 49-Jährigen keine maßgeblichen Veränderungen und bei den Älteren Rückgänge der Bevölkerungsanteile. Dabei besteht aus demografischer Sicht gerade bei den im Jahr 2017 im Teenageralter befindlichen Personen ein besonders großer Bedarf an Zuwanderern, da diese die geburtenstarken Jahrgänge am Arbeitsmarkt ersetzen müssen. Die Potenziale der Mobilität innerhalb der EU, die eine tragende Säule der Zuwanderung der letzten Jahre war, sind hier sehr begrenzt. Denn in den Herkunftsländern der europäischen Zuwanderer in dieser Altersgruppe bestehen ebenfalls große demografische Lücken. Daher muss die Zuwanderungspolitik ihren Fokus in den nächsten Jahren vermehrt auf demografiestarke Drittstaaten richten. Der Schwerpunkt sollte dabei auf der Erwerbs- und Bildungsmigration liegen, da das Gelingen der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt darüber entscheidet, welchen Beitrag die Zuwanderung zur Bewältigung der mit dem demografischen Wandel einhergehenden Herausforderungen tatsächlich leisten kann. ; The high level of immigration in recent years has led to a significant shift in Germany's demographic structure. Without the immigrants and their children born in Germany since 2007, the share of 20-to29-year-olds in the total population in 2017 would have been 11.1 per cent - with them it was 12.0 per cent. There are also clear gains from new immigration among 0-to-9 and 30-to-39-year-olds, whereas it has not led to any significant changes among 10-to-19 and 40-to-49-year-olds. The proportion of older people has declined as a result of immigration. From a demographic point of view, there is still a great need for immigrants, especially among those who were in their teens in 2017, as they will be needed to replace the baby boomers in the labour market. Mobility within the EU, which has been a mainstay of immigration in recent years, has little more to offer in this respect because the countries European immigrants have traditionally come from have themselves large demographic gaps in this age group. For this reason, immigration policy in the coming years will need to focus increasingly on third countries with still-growing populations. The focus should be on immigrants intent upon working or studying, since the contribution they actually make to meeting the challenges posed by the demographic transition will be determined by how successfully they can be integrated into the German labour market.
In den letzten Jahren ist eine sehr starke Zuwanderung aus den seit dem Jahr 2004 der EU beigetretenen Ländern nach Deutschland erfolgt. Lag die Gesamtzahl der Personen mit Staatsangehörigkeiten dieser Länder am 31.12.2015 noch bei 2,11 Millionen, waren es am 31.12.2019 mit 2,86 Millionen rund 744.000 mehr. Besonders stark gestiegen ist dabei die Zahl der Rumänen mit einem Plus von 296.000, gefolgt von den Bulgaren mit einem Plus von 133.000, den Polen mit einem Plus von 122.000 und den Kroaten mit einem Plus von 117.000. Betrachtet man die regionale Verteilung dieser Zuwanderer, zeigen sich große Unterschiede zwischen den Herkunftsländern. So leben die Rumänen vorwiegend in Süddeutschland und dem westlichen Niedersachsen, wohingegen sich die Polen verstärkt im nördlichen Teil der Bundesrepublik finden und die Kroaten sich stark im Süden konzentrieren. Ein Fokus auf die größeren Städte ist dabei anders als bei anderen Zuwanderergruppen nicht zu beobachten. Untersucht man die Determinanten der Zielortwahl der Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern mittels multivariater Analysen, zeigt sich, dass soziale Netzwerke aus den Herkunftsländern von entscheidender Bedeutung sind. So ist die Zahl der EU-Ausländer je 100.000 Einwohner eines Kreises am 31.12.2015 im Zeitraum zwischen dem 31.12.2015 und dem 31.12.2019 unter sonst gleichen Bedingungen um 31,7 mehr gestiegen, wenn sie zum Ausgangszeitpunkt um 100 höher lag. Dieser Befund hat große Bedeutung für die regionale Migrationspolitik, da sich aus ihm ableiten lässt, dass sich durch die Etablierung erster kleiner Communities aus einer Herkunftsregion unter gewissen Bedingungen stärkere Wanderungsprozesse initiieren lassen. So können sich auch aufwändigere Maßnahmen zur Ansprache von Personen aus dem Ausland lohnen, die ohne diese Zweitrundeneffekte unwirtschaftlich wären. ; In recent years there has been a very high level of immigration to Germany from the countries that joined the EU in 2004. On 31.12.2019 the total number of persons with the citizenship of these countries was 2.86 million, which was 744,000 more than on 31.12.2015 with 2.11 million. The number of Romanians increased particularly strongly with a plus of 296,000, followed by Bulgarians with a plus of 133,000, Poles with a plus of 122,000 and Croats with a plus of 117,000. Looking at the regional distribution of these immigrants, there are great differences between the countries of origin. The Romanians live predominantly in southern Germany and western Lower Saxony, while the Poles are often found in the northern part of the Federal Republic and the Croats are concentrated in the south. Unlike other immigrant groups, there is no focus on the larger cities. If one examines the determinants of the choice of destination of people from the new EU member states by means of multivariate analyses, it becomes clear that social networks from the countries of origin are of decisive importance. For example, the number of EU foreigners per 100,000 inhabitants in an administrative district on 31.12.2015 increased by 31.7 more in the period between 31.12.2015 and 31.12.2019 under otherwise equal conditions if it was 100 higher at the starting point. This finding is of great importance for regional migration policy, since it can be deduced from it that under certain conditions stronger migration processes can be initiated by establishing first small communities from a region of origin. Thus, more elaborate measures to attract people from abroad can pay off, although they would be uneconomic without this second-round effect.
In den 25 Jahren zwischen 1994 und 2019 sind die Zahlen der Minderjährigen in Deutschland um 14,2 Prozent und in der EU-27 (ohne dem Vereinigten Königreich) um 15,1 Prozent zurückgegangen. Allerdings waren die Verläufe dabei sehr unterschiedlich. So haben die Werte in Deutschland im Jahr 2015 einen Tiefpunkt erreicht und sind seitdem wieder angestiegen, wohingegen sich für die EU insgesamt ein kontinuierlicher Rückgang ergibt. Überdies zeigen sich große Unterschiede zwischen den kleinen Kindern unter sechs Jahren, den großen Kindern zwischen sechs und elf Jahren und den Jugendlichen zwischen zwölf und siebzehn Jahren. So sind die Zahlen der Jugendlichen in den neuen EU-Mitgliedsländern besonders stark gesunken, liegen vor dem Hintergrund des höheren Ausgangsniveaus hier mit 6,0 Prozent der Bevölkerung allerdings immer noch höher als in Deutschland mit 5,4 Prozent. Auch bei den großen Kindern stellt sich die Lage in Deutschland mit einem Bevölkerungsanteil von 5,3 Prozent sehr ungünstig dar. Hingegen liegt das Land bei den kleinen Kindern mit 5,6 Prozent nahe am EU-Schnitt von 5,8 Prozent und weit oberhalb des Werts für Südeuropa von nur 5,0 Prozent. Ausschlaggebend für diese bessere Positionierung ist der Anstieg der Geburtenzahlen in den Jahren zwischen 2008 und 2016, der sich seitdem allerdings nicht mehr weiter fortgesetzt hat. Für die Politik bedeuten die sinkenden Kinderzahlen, dass sie sich darauf einstellen muss, dass in den nächsten Jahren relativ wenige Personen ins Erwerbsleben nachrücken werden, und eine gezielte Demografievorsorge betreiben sollte, zu der etwa entsprechende Anpassungen im Sozialversicherungssystem und eine gezielte Förderung der Zuwanderung zählen. ; In the 25 years between 1994 and 2019, the number of minors in Germany fell by 14.2 percent and in the EU-27 (excluding the United Kingdom) by 15.1 percent. However, the trends were very different. In Germany, the figures reached a low point in 2015 and since have risen again, whereas the numbers for the EU as a whole have continued to fall. Moreover, there are major differences between young children under the age of six, older children between six and eleven and juveniles between twelve and seventeen. The number of juveniles has fallen particularly sharply in the new EU member states. However, because of the high former level here, their share on the population in 2019 was with 6.0 percent still higher than in Germany with 5.4 percent. In Germany, the situation is also very unfavourable with respect to the older children, who make up 5.3 percent of the population. In contrast, with respect to the younger children, the country is with 5.6 percent close to the EU average of 5.8 percent and far above the value of Southern Europe of only 5.0 percent. The decisive factor for this better positioning is the increase in the birth rate in the years between 2008 and 2016, which, however, has not continued since then. For policymakers, the falling numbers of children mean that they must prepare for the fact that relatively few people will enter the workforce in the next years, and that they should make targeted provisions, including appropriate adjustments to the social security system and a promotion of immigration.