"Wir haben keine Revolution gemacht für den Rückschritt!": Frauenkämpfe im 1. Jahr der islamischen Republik Iran
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 3, Heft 3, S. 7-24
ISSN: 0722-0189
Der Beitrag zeigt die Entwicklung der Frauenbewegung im Iran und deren Auswirkungen. Im Schahregime erlangten die Frauen insoweit einen Emanzipationsfortschritt als sie nicht mehr dem Verschleierungszwang in der Öffentlichkeit ausgesetzt waren und selbständig in politischen und religiösen Fragen entscheiden konnten. Der in Frankreich ausgebildete Soziologe Schariati versuchte in der islamischen Frauenbewegung ein "schiitisch-revolutionäres Frauenideal" zu schaffen, welches die "heilige Fatima" zum Vorbild hatte, den Verschleierungszwang beinhaltete, aber religiöse und politische Eigenständigkeit gewährte. Unter der Herrschaft Khomeinis, der keine Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit gestattet und den Verschleierungszwang wieder einführte, wurde die Arbeit der Frauenorganisationen wieder erschwert bzw. durch Sanktionen verhindert und durch andere politische Hauptziele verdrängt. (HD)