Verkehr ohne (W)Ende?: Verkehr und Verkehrswende als Thema der Psychologie
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 36, Heft 1, S. 65-77
ISSN: 0507-4150
Die Krise des Verkehrssystems besteht zum einen darin, daß das ständig wachsende, sich selbst induzierende Verkehrsaufkommen ohne einschneidende Veränderungen von sinkender Effektivität bedroht ist, zum anderen, daß die ökologischen Folgekosten eines ungebremsten Verkehrswachstums zunehmend unzumutbar werden. Der Autor lotet aus, welchen Beitrag Verkehrs- und Umweltpsychologie zur Lösung des Verkehrsproblems leisten können. Ansatzpunkt ist die Kluft zwischen Einstellung und Verhalten in Umweltfragen. Ursachen für diese Inkonsistenz sind Vielschichtigkeit und Vielgestaltigkeit des Umweltverhaltens, Beruhigung des Umweltgewissens in "lowcost-Bereichen" sowie die Betonung der kurzfristigen Rationalität. Dies führt zur Frage, wie zum umweltgerechten Verhalten motiviert werden kann. Der Autor empfiehlt eine Verbindung von Handlungsanreizen, Rückmeldungen über Verhaltenskonsequenzen und Belehrungen, wobei das erwünschte Zielverhalten genau definiert sein muß und eine positive Motivation geschaffen werden muß. Abschließend entwirft der Autor einige Szenarien künftiger Entwicklung des Verkehrssystems, wobei die "Befreiung der Städte von der Blechlawine" ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei. (ICC)