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Solange die Sowjetunion mit ihrer rigorosen Informationskontrolle existierte, gelangten Interna der Führung nur auf illegalen Kanälen an die Öffentlichkeit. Dies änderte sich mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft. So sind im Verlaufe der letzten zwanzig Jahre in Russland früher unter Verschluss gehaltene Materialien veröffentlicht worden, die einigen Aufschluss darüber geben, wie man im Kreml internationale Entwicklungen bewertete, welche Rivalitäten um Macht und Einfluss im Innern ausgetragen wurden oder wie man die beiden deutschen Teilstaaten und ihre politischen Vertreter einschätzte. Es handelt sich dabei vor allem um drei Publikationen, die bislang nicht in deutscher Übersetzung vorliegen: "Im Politbüro des ZK der KPdSU" (Moskau 2006), "Gorbatschow und die deutsche Frage" (Moskau 2006) - eine deutsche Übersetzung dieses Buches wird Ende 2010 als Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte München im Verlag Oldenbourg erscheinen - und A. Tschernjajews "Tagebuch zweier Epochen 1972-1991" (Moskau 2008). Im Beitrag werden einige wenige auf die beiden deutschen Teilstaaten und die Vereinigungsproblematik bezogene Äußerungen Gorbatschows und seiner Berater dem Leser vor Augen geführt. (ICF2)