Zur Tendenz der Bildungsreform in europäischen Ländern
In: Europa als Bildungsgemeinschaft: Bildung - Schulreform - Lehrerbildung ; die Beiträge zur internationalen Konferenz vom 3. bis 5. Oktober 1996 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt, S. 220-226
Unter den gegenwärtigen Veränderungen im Bildungswesen wird ein Trend zur Dezentralisierung sichtbar, die in den verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich fortgeschritten ist. Die Begleiterscheinungen dieses Trends, den der Autor als Teil einer breiten gesellschaftlichen Strömung ansieht, faßt er in vier kritischen Argumenten zur Dezentralisierung im Bildungswesen zusammen: Delegierung des Problems der Ressourcenverknappung von oben nach unten; Dirigierung der Bildungseinrichtungen zueinander in ein Verhältnis der Konkurrenz; Verlagerung der Kompetenz von oben nach unten sowie die Einbeziehung neuer Personengruppen in die Zuständigkeiten für das Bildungswesen; Entlassung in die Selbständigkeit geht oft mit einer Stärkung der Zentralgewalt einher. Weitere Tendenzen im Kontext von Dezentralisierung sind die inhaltliche Umgestaltung des Bildungswesens, die Chance für eine neue Schule sowie Vielfalt des Lernens. (DIPF/St.)