Territory, temporality and clustered europeanization
In: Forschungsbericht
In: Reihe Politikwissenschaft = Political science series 109
5 Ergebnisse
Sortierung:
In: Forschungsbericht
In: Reihe Politikwissenschaft = Political science series 109
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 37, S. 472-490
ISSN: 0032-3470
"Der Einfluss der EU-Integration auf die institutionelle Verfassung der nationalen Verwaltungssysteme wurde bislang in erster Linie unter vier Gesichtspunkten problematisiert: die Stellung der Exekutive innerhalb der Staatsorganisation; die Beziehungen zwischen Politik und Verwaltung innerhalb der zentralstaatlichen Regierungsorganisation; interministerielle Machtverteilung; und intergouvermentale Beziehungen. Die materiellen Folgen des EU-Integrationsprozesses sind umstritten. Belege für die Konzentrationsthese - also horizontale und vertikale Machtverlagerung auf die zentralstaatliche Exekutive und insbesondere eine privilegierte administrative 'Kernexekutive' - sind weniger eindeutig, als ihre Verfechter glauben machen wollen. Im Einklang mit den Erklärungsansätzen der politikwissenschaftlichen Europäisierungsforschung lassen sich empirisch vier unterschiedliche Logiken der Europäisierung nachweisen, die am Beispiel Mittel- und Osteuropas illustriert werden. Dabei kann zum einen zwischen rationalen Ansätzen und solchen Erklärungsversuchen, die soziologisch-historischen Varianten des Neoinstitutionalismus zuzuordnen sind, unterschieden werden; zum anderen ist von Bedeutung, ob Europäisierung primär als das Ergebnis von 'Anpassung' - gleich ob im Sinne 'folgenorientierten' oder 'angemessenen' Verhaltens - oder des 'Gebrauchs von Europa' verstanden wird. Die zahlreichen Untersuchungen zu den Europäisierungserfahrungen der Verwaltungssysteme der EU-25 liefern vielfältige Belege für die weit reichenden Folgen der EU-Integration. Mit ihrer Ausrichtung auf binnenstaatliche Reaktionsmuster läuft die Europäisierungsforschung allerdings Gefahr, zwischen- und transnationale administrative Verflechtungstatbestände zu vernachlässigen." (Autorenreferat)
In: Governance in Europe
In: The europeanisation of governance, S. 93-131
In: Reihe Politikwissenschaft / Institut für Höhere Studien, Abt. Politikwissenschaft, Band 109
'Ein Großteil der Europäisierungsforschung geht davon aus, dass die europäische Integration trotz weitreichender nationaler Effekte nicht zu einer Konvergenz der Mitgliedstaaten führt. Der vorliegende Beitrag stellt diese Sichtweise in Frage und weist auf die Existenz von 'Europäisierungsclustern' hin. Diese Clusterbildung lässt sich auf zwei Faktorbündel zurückführen, die in der einschlägigen Forschung bislang kaum Beachtung gefunden haben: Territorialität und Zeitlichkeit. Territorialität beeinflusst Europäisierung insbesondere durch (a) die Existenz von geographisch definierten 'families of nations' und (b) den Wandel des Verhältnisses zwischen Zentrum und Peripherie in einem sich ausdehnenden europäischen politischen Raum. Zeitlichkeit bezieht sich vor allem auf den Beitrittszeitpunkt eines Landes. Das Muster der nationalen Reaktion auf die europäische Integration wird davon geprägt, (c) welche politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt des Beitritts auf der nationalen Ebene vorherrschten und (d) in welcher Phase sich die europäische Integration zum diesem Zeitpunkt befand. Während (a) und (c) dafür verantwortlich sind, dass binnenstaatliche Bestimmungsfaktoren der Europäisierung regionenspezifisch verteilt sind, verbinden sich (b) und (d) mit einer wiederum regionenspezifischen Ausprägung integrationsbezogener Variablen. Zusammen begünstigten sie das Entstehen spezifischer Europäisierungscluster.' (Autorenreferat)