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Über keine Frage wurde in der politischen Bildung zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr gestritten als über die nach dem richtigen Weg des Demokratielernens. Zehn Jahre nach Beginn der Debatte ist der Streit zumindest nach außen hin abgeklungen. Eher werden nun Brücken geschlagen, die versuchen, beide Herangehensweisen als komplementär zu begreifen. Demokratiepädagogik wie auch Politikdidaktik müssen sich aufeinander beziehen, wollen sie zur Festigung der Demokratie beitragen. Das vorliegende Buch will mithelfen, das Miteinander zu begründen und den Schulterschluss zu dokumentieren, ohne die jeweiligen Ansätze in ihren Stärken und Schwächen zu nivellieren.

Cover -- Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Verfassung und Verfassungsrecht als Gegenstand politischer Bildung -- Inhalt -- Grußwort der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Yvonne Gebauer) -- Grußwort der Rektorin der Technischen Universität Dortmund (Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather) -- Einleitung: Verfassung und Verfassungsrecht als Gegenstand politischer Bildung - Dokumentation des Verfassungstags an der TU Dortmund (Thomas Goll, Benjamin Minkau) -- Berlin ist nicht Weimar - Deutsche Verfassungen und politische Konstellationen (Thomas Goll) -- Die Werte des Grundgesetzes - eine Orientierung für die politische Bildung? (Joachim Detjen) -- Politisches Wissen von Schüler*innen über Grundrechte und das parlamentarische Regierungssystem - Herausforderungen für die schulische Auseinandersetzung mit zentralen Inhalten des Grundgesetzes (Katrin Hahn-Laudenberg) -- Was wissen Studierende über das Grundgesetz? Pilotierung eines Wissenstests im Rahmen eines Lehr-Forschungs-Projekts in der Didaktik der Sozialwissenschaften (Dorothee Gronostay, Benjamin Minkau) -- Der Rechtsstaat als Thema von Schule und Lehrerbildung - eine exemplarische Bestandaufnahme zum Stellenwert der Verfassungslehre in Schule und Studium (Thomas Goll) -- 70 Jahre Grundgesetz - Von der Bedeutung des Grundgesetzes als Stoff für die politische Bildung und zur Arbeitsmappe "Das Grundgesetz für Einsteiger" (Thomas Krüger, Thomas Goll) -- Autorinnen und Autoren.

Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- Thomas Goll: Einleitung -- Ewald Terhart: Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik1 -- Wolfgang Sander: Konzepte und Kategorien in der politischen Bildung -- Joachim Detjen: Basis- und Fachkonzepte der politischen Bildung -- Peter Massing: Basis- und Fachkonzepte zwischen "Fachlichkeit und Interdisziplinarität" -- Anja Besand: Zurück in die Zukunft? -- Thomas Goll: Ein Nichts kann man nur im Nichts unterrichten -- Andreas Eis: Transformation von Staatlichkeit in Europa -- Monika Oberle: Subjektives politisches Wissen bei Schülerinnen und Schülern

Der besondere Wert des schmalen Bandes (früher unter M. Bormann, zuletzt BA 9/09) liegt darin, dass er auch ausserhalb seiner engeren Zweckbestimmung - Studienbuch für Abiturienten mit Leistungskurs Politik - als Einführung zu benutzen ist. Die Disziplin Internationale Beziehungen wird auf der Höhe des gegenwärtigen Diskussionsstandes vorgestellt. Dabei wird die Methode systematischer Vorgehensweise exemplarisch eingeübt. Immer an Beispielen werden die wesentlichen theoretischen Ansätze für die Analyse vorgestellt, mit deren Hilfe die komplexen Themen der Internationalen Politik angegangen werden können. Anschliessend werden die Akteure, das sind Staaten, internationale Regierungssysteme, aber auch supranationale Organisationen wie die EU, in ihrem Handeln charakterisiert. Der letzte Abschnitt behandelt kurz und knapp gegenwärtige internationale Herausforderungen und Problemfelder. Ergänzt wird der Text durch Tabellen und Schaubilder. Grundbestand. (1 S)

Mit dem Recht von Kindern auf Politische Bildung und deren praktische Umsetzung befasst sich der Beitrag. Der Autor fordert, dass die Realisierung Politischer Bildung im Elementar- und Primarbereich evidenzbasiert sein muss / sollte und gibt einen Überblick zum aktuellen Stand empirischer Forschung. Sich daraus ergebende Folgerungen und Desiderata für zukünftige empirische Untersuchungen und die Ebenen der Vermittlung werden aufgezeigt und es wird ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsprojekt vorgestellt. (DIPF/Orig.) ; Day care centers and elementary schools are places of democratic and at least basic political education – at least according to the relevant position papers of the KMK and the corresponding educational plans for these educational institutions. The United Nations Convention on the Rights of the Child also contains the inviolable right for children to concern themselves with issues of the political world and to participate in it. First taking civic education as a children's right means nothing else than practicing it – and that is best based on evidence. Against this background, the article deals with the state of empirical research on political literacy by children up to the age of ten, asks about the implications that arise from this for further research and the mediation tasks in day care centers and schools, and provides a concrete research and development project that takes on the methodological challenges. (DIPF/Orig.)

Mit dem Beitrag des Autors, der [...] sich der Versachlichung der Debatte verschrieben hatte, verbindet sich der Vorschlag "unterschiedliche Formen der mentalen Repräsentation von konzeptuellem Wissen auch begrifflich deutlicher als bisher zu unterscheiden und in Hinsicht auf die Schwerpunkte der Kompetenzanforderungen bzw. der Kompetenzbereiche zu durchdenken" (Der Autor in diesem Band) Der Beitrag untersucht daher, ausgehend von der gegenwärtigen Situation eines offen ausgetragenen Konflikts in der Politikdidaktik, die bildungspolitische Rahmung der Fokussierung auf Konzepte sowie deren Status innerhalb der naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken und in der politischen Bildung, um herauszuarbeiten, was die Politikdidaktik vom fachdidaktischen Diskurs der Naturwissenschaften nutzbringend rezipieren und so die politische und gesellschaftswissenschaftliche Bildung konzeptionell verbessern könnte. (Ebd.) [Der Autor bemüht sich], die Missverständnisse und Fehlwahrnehmungen dieser Debatte [..] klar herauszuarbeiten. (DIPF/Orig.).

Die Nutzung "diversity"-orientierter Management-Strategien der Personalentwicklung in Unternehmen und die strukturelle Berücksichtigung des "Diversity"-Konzepts in der kommunalen Selbstverwaltung sollen dazu beitragen, bislang marginalisierte Gruppen und Minderheiten einzubinden, ohne diese zu assimilieren. Vielmehr sollen ihre jeweiligen Eigenheiten nicht nur erhalten bleiben, sondern darüber hinaus wertgeschätzt werden. Davon versprechen sich die Vertreter des Konzeptes eine Bereicherung über das Aufdecken bislang ungeahnter Ressourcen und Potenziale, um so Chancen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Ziel ist ein Bewusstseinswandel, der menschliche Vielfalt als positiv und nicht etwa als Bedrohung versteht. Genau hier scheint sich eine Schnittmenge mit Toleranzerziehung und interkulturellem Lernen, mit politischer Bildung in der Migrationsgesellschaft und mit demokratischer Schulentwicklung aufzutun. Ob und inwiefern das "Diversity"-Lernen die politische Bildung bereichern kann, wird im vorliegenden Beitrag näher diskutiert: Zunächst werden in einem ersten Schritt die Herkunft und Bedeutung des Begriffs "Diversity" geklärt. Daran anschließend werden in einem zweiten Schritt bisherige Vorschläge zur Anwendung von "Diversity"-Konzepten bzw. von "Diversity"-Lernen beleuchtet. Welche Aspekte in der politischen Bildung eine Rolle spielen können, wird in einem dritten abschließenden Schritt diskutiert. (ICI2).

Der Überfall auf Ermyas M. 2006 und die Freisprüche für die unter Verdacht stehenden Angeklagten sind ein Fallbeispiel für den Schuldzweifel als Säule der Rechtsstaatlichkeit. Der Fall eignet sich auch deshalb gut für den Unterricht, weil er eine politische Dimension (Ausländerfeindlichkeit) besaß. Die Schüler sollen am Ende des Unterrichtsbeispiels in der Lage sein, die Freisprüche nachzuvollziehen und zu begründen. Die Arbeitsblätter beinhalten Angaben zur Fallbeschreibung, öffentlichen Reaktionen, Stellungnahmen der Innenminister Schäuble und Schönbohm und zum Prozessgeschehen.

Die Erschließung des Themas Rechtsstaatlichkeit innerhalb der Politischen Bildung erfolgt politiknah über einen institutionenkundlichen Unterricht, der nach dem Sinn des Rechtsstaates fragt. Ansatzpunkte sind die subjektive Betroffenheit der Schüler und die Bedeutsamkeit des Themas für die Schüler, Individuen, Gruppen und die Gesellschaft. Geeignet ist die Verwendung von Fallbeispielen mit den Kategorien "Recht haben, Recht erhalten, Recht auslegen, Recht gestalten". Der Artikel führt tabellarisch die Heftbeiträge unter den Kriterien geeignete Klassenstufe, inhaltliche Dimension und Lehrplanbezüge (teilw. Original).

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 1980 trug eine Regensburger Schülerin eine Plakette mit der Aufschrift "Stoppt Strauß". Sie wurde der Schule verwiesen, den Rechtsstreit gewann sie vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Dieser lebensweltliche Bezug macht die Prinzipien Rechtwegestaat und Verfassungsbindung für die Schüler erfahrbar. Die Arbeitsblätter stellen den Schulstreit dar und informieren über ausgewählte Passagen des bayerischen Schulgesetzes und des Grundgesetzes. Die Schüler denken sich nach der Erarbeitungsphase Fälle aus, in denen das Grundrecht der Meinungsfreiheit gefährdet wäre und stellen diese im Plenum zur Diskussion.